123-ET Okt-016.indd - EstrichTechnik
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█ Fachwissen | Anwendung<br />
Der angelieferte Spezialbeton wurde<br />
auf der Noppenbahn vergossen<br />
gen. Für den weiteren Bodenaufbau<br />
konnten Lösungsvorschlag<br />
und Zeitplan der PCI<br />
Augsburg überzeugen, welche<br />
durch den Fachberater Ralf<br />
Bär und den Anwendungstechniker<br />
Richard Rast erarbeitet<br />
wurden.<br />
Man entschloss sich, zunächst<br />
eine Fläche von rd. 250<br />
m² herzustellen und nahm anschließend<br />
- vom reibungslosen<br />
Ablauf überzeugt - weitere<br />
750 m² in Angriff.<br />
30<br />
<strong>123</strong><br />
ESTRICHTECHNIK<br />
& FUSSBODENBAU<br />
Aufbürsten der Haftbrücke und Einbringen des Estrichs frisch<br />
in frisch<br />
Bodenaufbau und Arbeitsablauf<br />
Auf die Magerbetonschicht<br />
wurde zunächst eine Noppenfolie<br />
als Dampfsperre verlegt<br />
und die einzelnen Bahnen mittels<br />
eines Spezialklebers verbunden.<br />
Anschließend konnte<br />
der Beton in der Güte eines<br />
B75 eingebaut werden. Man<br />
verzichtete aus Kostengründen<br />
auf das vom Hersteller geforderte<br />
Flügelglätten. Im Rahmen<br />
der Nachbehandlung der<br />
Betonoberfläche deckte man<br />
diese vollständig mit Dämmbahnen<br />
ab, um die bei der Hydratation<br />
des Betons entstehende<br />
Wärme im Beton zu<br />
halten und die großen Temperaturdifferenzen<br />
zwischen Beton<br />
und Raumluft in der zwar<br />
beheizten, aber dennoch kühlen<br />
Halle zu vermindern.<br />
Drei Tage später wurde die<br />
Fläche kugelgestrahlt, und es<br />
kamen einige oberflächennahe<br />
Risse zum Vorschein.<br />
Man entschied, die Risse aufzuweiten<br />
und mit Epoxidharz<br />
1:1 mit Quarzsand der<br />
Körnung 0,1 bis 0,4 mm gemischt,<br />
kraftschlüssig zu verspachteln.<br />
Am folgenden Tag wurde<br />
auf die matt-feucht vorgenässte<br />
Betonoberfläche ein Gefälleverbundestrich<br />
in Verbindung<br />
mit der Haftschlämme<br />
Repahaft frisch in frisch eingebaut.<br />
Das 1-komponentige<br />
pulvrige Material auf der<br />
Basis von Spezialzementen,<br />
Kunststoffen und Zuschlagstoffen<br />
wird mit Anmachwasser<br />
etwa 3 Minuten gemischt<br />
und anschließend auf den Untergrund<br />
aufgebürstet (Verarbeitungszeit<br />
ca. 1 h). Dadurch<br />
ist ein kraftschlüssiger Verbund<br />
zwischen zementgebundenem<br />
Untergrund und Estrich<br />
gewährleistet.<br />
Als Schnellestrichbindemittel<br />
kam Estriment zum Einsatz.<br />
Es handelt sich um einen<br />
Estrich-Spezialzement, mit<br />
dem schnell belegreife Estriche<br />
im Innenbereich herge-<br />
Aufrollen der Spezial-Grundierung und Absanden der Ober-<br />
fläche<br />
stellt werden können. Der Estrich<br />
ist bereits nach 3 Stunden<br />
begehbar und lässt sich nach<br />
etwa einem Tag mit keramischen<br />
Belägen versehen. Trotz<br />
dieser kurzen Aushärtezeit ist<br />
das Material ca. 1 Stunde lang<br />
verarbeitbar und glättbar.<br />
PCI Estriment wurde mit<br />
Estrichsand der Sieblinie B/C<br />
8 im Mischungsverhältnis 1:5<br />
nach Gewichtsteilen gemischt<br />
und in Kombination mit Repahaft<br />
(wie oben beschrieben)<br />
eingebaut, wobei Aussparungen<br />
für Ablaufrinnen etc.<br />
eingeplant wurden. Nach 14<br />
Stunden erreichte der Estrich<br />
eine Restfeuchte von 3,5 CM-<br />
%. Der nächste Arbeitsschritt<br />
konnte beginnen.<br />
Auf die fertig gestellten Estrichflächen<br />
erfolgte eine abgesandete<br />
Grundierung mit<br />
einer Spezial-Grundierung<br />
für Wand und Boden, die auf<br />
saugenden Untergründen als<br />
Grundierung bzw. Kratzspachtelung<br />
mit Quarzsandabmischung<br />
verwendet wird. Das 2komponentige<br />
niedrigviskose<br />
Material auf Epoxidharzbasis<br />
bewirkt die intensive Verfestigung<br />
des Untergrundes. Nach<br />
Aushärtung der Grundierung<br />
wurde die Rinne gesetzt, fixiert<br />
und mit Vergussmörtel<br />
50 untergossen. Dies war nur<br />
möglich, weil die Rinne einen<br />
Flansch aufwies, welcher den<br />
ordnungsgemäßen Anschluss<br />
der Abdichtung ermöglichte.<br />
Der Vergussmörtel ist ein<br />
Quellmörtel und dient üblicherweise<br />
zur Herstellung von<br />
E S T R I C H<br />
W E I L<br />
W I R<br />
A L L E<br />
D A R A U F<br />
S T E H N<br />
©