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Der Vergleich in der Praxis
Am Beispiel dreier Indizes sollen die verschiedenen Instrumente
verglichen werden
Im Folgenden wird analysiert, inwiefern sich die Wertschriftentypen bei einer
passiven Anlage auf die Indizes S&P 500, MSCI USA sowie MSCI Chile
eignen. Als Annahme dient uns ein europäischer institutioneller Investor.
Beim S&P 500 und dem MSCI USA handelt es sich um zwei traditionelle
und beliebte Referenzindizes für den US-Aktienmarkt. Der MSCI Chile repräsentiert
einen eher schwierig zugänglichen Aktienmarkt.
S&P 500 und MSCI USA
Während auf dem S&P 500 hoch liquide Futures gelistet sind,
sind auf den MSCI USA noch keine liquiden Futures erhältlich,
dafür werden auf diesen Benchmark viele Swap-Geschäfte ab -
geschlossen. Auf beiden Indizes werden zudem zahlreiche ETFs
angeboten, die durchgehend hohe Handelsvolumen aufweisen.
So ist der SPDR S&P 500 ETF von State Street Global Advisors
gar das Wertpapier mit dem höchsten Transaktionsvolumen
weltweit.
Direktanlagen sind zur Replikation der beiden Indizes weniger
geeignet. Im Vergleich zu den anderen Instrumenten würden
signifikant hohe Kosten entstehen. Direktanlagen sind lediglich
zur Abbildung eines sehr spezifischen Segments, das aus
wenigen Titeln besteht, denkbar.
Swaps auf den MSCI USA sind insbesondere für Investoren
geeignet, die eine strategische Position im MSCI USA halten
wollen und demnach einen geringeren Turnover für diese Anlagen
erwarten. Wenn der Investor zudem geneigt ist, ein Gegenparteirisiko
zu tragen, ist die Lösung via Swap eine kosteneffiziente
Umsetzung, die zudem mit geringem Tracking Error auskommt.
Futures eignen sich für ein Engagement auf den S&P 500,
insbesondere wenn ein Investor die Position über kürzere Sicht
häufiger handeln möchte. In der Regel sind die Management-
Gebühren von europäischen ETFs gleich hoch wie die Rollkosten
der Future-Position.
ETFs sind bei beiden Indizes für Investoren geeignet, da sie
einfach zu handeln sind und kein oder lediglich ein limitiertes
Gegenparteirisiko aufweisen. Dank der sehr tiefen Stückelung
der Anteilsscheine sind ETFs flexibel und hervorragende Instrumente
im Cash-Management. Die Voraussetzungen auf dem
US-Markt erlauben ETFs eine genaue Replikation zu tiefen
Kosten und die Produkte weisen sehr enge Geld-Brief-Spannen
im Handel auf. Zudem eignen sich ETFs auf US-Basiswerte
aus Steuergründen.
Chilenische Aktien
Der chilenische Aktienmarkt ist mit einer Marktkapitalisierung von
rund USD 340 Mia. und 200 gelisteten Titeln nicht gross. Trotz
dem kleineren Aktienuniversum sind jedoch Direktanlagen zur
Replikation des MSCI Chile für europäische Investoren nicht
geeignet, da Liquiditätsrisiken bestehen und der Zugang zur
Börse nur lokal möglich ist.
Liquide Futures sind weder auf den MSCI Chile noch auf den
lokalen Börsenindex IPSA gelistet.
Bei einem Swap auf einen solch weniger traditionellen Index
sind die Kosten hoch. Zudem verfügt der Investor über be -
schränkte Handelsmöglichkeiten und ist einem Gegenparteirisiko
ausgesetzt.
Synthetisch replizierte ETFs hingegen bieten Investoren einen
kosteneffizienten und liquiden Zugang zum MSCI Chile, wo bei
das Gegenparteirisiko reduziert ist.
Diese Beispiele zeigen, dass sich ETFs als passives Anlage-
instrument in vielen Fällen sowohl für etablierte Indizes als auch
für spezifische, weniger traditionelle Basiswerte eignen. Letztlich
muss jedoch jeder Investor die Anlagemöglichkeiten auf seine
Bedürfnisse und Prioritäten prüfen, um das optimale Instrument
auszuwählen.
Credit Suisse ETFs 11