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kurzgeschichte - SpecFlash

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verlagsportrait<br />

vierbeinigen Bewohnern verleiden. Selbst die viele Arbeit nicht. Von Lola wusste sie Gott sei<br />

Dank nichts.<br />

Der einzige wunde Punkt für Henry Hainsworth war, dass er seinen weißen<br />

Westhighlandterrier Arco von nun an gänzlich bei seiner Schwester lassen musste, denn die<br />

Katzen duldeten keinen Hund in ihrem Haus, und Arco wiederum mochte keine Katzen.<br />

Natürlich besuchte Henry den quirligen Terrier, so oft er konnte. Kurz und gut, die<br />

Frischvermählten führten ein ruhiges und zufriedenes Leben. Wenn da nicht die Frage mit der<br />

Hochzeitsreise gewesen wäre.<br />

Und genau dieses Thema besprachen Rosie und Henry gerade am Frühstückstisch, als<br />

der rote Plüschball die Küche betrat und den Inhalt seines Napfes überprüfte. Melody war<br />

nirgendwo zu sehen und ihr Napf bereits leer. Ein Zeichen, dass die schöne Katzendame<br />

bereits mit ihrer Fellpflege beschäftigt war und Pattapu sein Fressen in Ruhe genießen konnte.<br />

Frischer Thunfisch und Katzenmilch, genau das Richtige für einen entspannten Morgen, sagte<br />

er sich. Dann war nur noch sein zufriedenes Schmatzen zu hören.<br />

"Und du denkst wirklich, wir können die Katzen für zwei Wochen alleine lassen?",<br />

fragte Rosie gerade zweifelnd. Mr. Pattapus Schmatzen verstummte schlagartig. Er hob den<br />

Kopf und sah die beiden Menschen mit großen, gelben Augen an.<br />

"Aber natürlich, Liebling. Jennifer wird die beiden Racker jeden Tag versorgen. Du<br />

weißt, wie sehr sie Tiere liebt", erwiderte Henry und legte die Morgenzeitung beiseite.<br />

Jennifer Roberts? Die Tochter des Strandwärters?, überlegte Pattapu. Doch es konnte<br />

niemand anderer gemeint sein. Die Sechzehnjährige ging eigentlich noch zur Schule, half<br />

jedoch ihrem Vater jedes Jahr in den langen Sommerferien, die Badekabinen zu vermieten<br />

und hinter den Touristen her zu räumen. Außerdem führte Mr. Roberts den Kiosk, der nur im<br />

Sommer geöffnet war. In der Hochsaison war er für zwei helfende Hände dankbar. Denn dann<br />

stand eine lange Schlange quengelnder Kinder nach Eis an.<br />

Die Katzen kannten Jennifer und mochten das schüchterne Mädchen sehr. Aber<br />

warum wollten Rosie und Henry unbedingt von hier fort?<br />

Die Hausverwalterin seufzte. Henry griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand.<br />

"Der kleine Abstecher nach Schottland wird uns gut tun. Wir brauchen wirklich ein paar Tage<br />

für uns allein", sagte er mit sanfter Stimme. Rosie nickte. "Gut, ich werde der Kleinen morgen<br />

Bescheid geben, und du kaufst die Fahrkarten, wenn du zur Arbeit gehst, ja?"<br />

"Einverstanden!"<br />

Als die schon etwas ältere Dame die leuchtenden Augen und das erfreute Nicken ihres<br />

Ehemanns sah, wusste sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, auch wenn sie<br />

ihre Lieblinge vermissen würde.<br />

Henry griff wieder nach seiner Zeitung. "Hast du gelesen, dass unten im Ort mehrere<br />

Einbrüche verübt wurden? Man hat Antiquitäten und Schmuck gestohlen. Die Zeitung<br />

schreibt, dass wohl eine kriminelle Bande an der Küste ihr Unwesen treibt. Man hat sogar<br />

Polizisten von Scotland Yard hierher beordert."<br />

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