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96 verlagsportrait dass die Ureinwohner hier noch heimlich ihre alten Rituale pflegen“, äußerte Lynch einen vagen Verdacht, den auch sein junger Mitstreiter bereits hegte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich unser Leben immer noch mehr unter als über der Erde abspielt“, bemerkte David zynisch im Hinblick auf die vergangenen Abenteuer in der New Yorker Subway und den Katakomben von Paris. Lust auf Abenteuer und Vampire? Der erste Band von Professor Lynch erschien 2011 im AAVAA Verlag und ist dort bestellbar: "Der Grabschänder" Band 1 - Buch kaufen: http://www.aavaa.de/index.php?route=product/product&path=56&product_id=378 * * * AMAZON http://www.amazon.de/Grabsch%C3%A4nder-Carol-Grayson/dp/3862544532 <strong>SpecFlash</strong> - das Portal in eine parallele Realität
Es ist jene Zeit im Jahr, zu der selbst im finstersten Verlies die Lichter entzündet werden und alle, vom kleinsten Monster bis zur erlauchtesten Monstrosität in Feierstimmung sind. Jene entspannte Zeit zwischen den Jahren, in der einmal nicht jederzeit eine Gruppe selbsternannter Helden das Verlies stürmt, um Ruhm zu finden. Was genau das sein sollte, Ruhm, hatte den Monstern in dem kleinen aber altehrwürdigen Verlies unweit des Hügelfriedhofs nie so recht jemand erklären können. Leider hatten sie den Schwerter schwingenden Menschlein ebenso wenig erklären können, dass, was immer es war, sie im ganzen Verlies nichts davon versteckt hätten. Und so kamen die Helden immer wieder auf ihrer Suche, die einfach kein Ende nehmen wollte. Nur in einer kurzen Zeit wie dieser konnte man sich halbwegs darauf verlassen, dass sie ihre Zeit anders verbrachten. Vielleicht nicht einmal zwangsläufig sinnvoller. Aber doch anders. „Mama!“, schrie ein kleiner Zombie am Festbankett und versuchte seinen Hocker von seinem kleinen Bruder wegzubewegen. Ein vergebliches Unterfangen, schien der breite Körper des Trolls zu seiner Linken doch nicht die Absicht zu haben, sich nur ein Stück weit zu bewegen. „Bleib sitzen!“, forderte Mama-Zombie von ihrem Platz gegenüber, sichtlich bemüht, ihre Kinder zum wiederholten Male an diesem Tag zur Ordnung zu rufen. Und zur – für Zombies schicklichen – Gemächlichkeit. „Aber er knabbert an meinen Zehen!“ <strong>kurzgeschichte</strong> Simon Anhut - Ihr Zombielein kommet 97 Ihr Zombielein kommet „Er ist dein kleiner Bruder. Hab gefälligst etwas Verständnis. Der Braten sollte gleich serviert werden. Mehr als einen Zeh wirst du bis dahin schon nicht verlieren. Wie ich höre, machst du dich nicht besonders gut im Sportunterricht. Vielleicht wird dir das helfen endlich den schlurfenden Gang zu erlernen.“ Fleisch gab es nur selten im Verlies. Man gab sich nicht der Barbarei hin, unfreiwillig Gestorbene zu essen. Bei Menschen allerdings zum Beispiel, die mit vielen Waffen und noch mehr Kampfschreien ins Verlies gestürmt kamen, konnte man nicht mehr wirklich von Unfreiwilligkeit reden. Menschen waren ja auch selbst nicht gerade zimperlich in ihren Essgewohnheiten – was viele Monster allerdings wegen der größeren Leibesfülle jener Menschen durchaus zu schätzen wussten. An diesem Tag aber gab es einen riesigen Braten. Ein Oger hatte sich freiwillig als Menü zur Verfügung gestellt. Er war von der Vorstellung fasziniert gewesen, so zum Geist werden zu können. Die meisten Verlies Bewohner waren damit sehr einverstanden, war der Oger mit seiner rüpelhaften Art doch nicht gerade beliebt gewesen. Anders verhielt es sich mit den Geistern, die nun mehr von seiner Gesellschaft würden genießen können – und deshalb bis zuletzt versucht hatten, die Selbstopferung des Ogers für inakzeptabel zu erklären, weil er ein Mitglied der Gemeinschaft war – und die aß man traditionsgemäß erst recht nicht. Zum Leidwesen der Geister hatte die Mehrheit der Gemeinschaft eifrig bekundet, ein wirkliches Mitglied aus ihrer Mitte sei er niemals gewesen.
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