Jeremias Gotthelf Spinne - GIGERs.COM
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Die schwarze <strong>Spinne</strong><br />
res, und das war stärker als das erste, es war die Furcht vor den<br />
Menschen, die Furcht vor dem Teufel und die Liebe zu dem, was<br />
dieser ihm nehmen konnte. Dann ging er wieder langsamer, lang-<br />
sam wie ein Mensch, der seinen letzten Gang tut, der zu seiner<br />
Richtstätte geht. Vielleicht war es auch so, weiss doch gar mancher<br />
Mensch nicht, dass er den letzten Gang tut; wenn er es wüsste, er<br />
täte ihn nicht oder anders.<br />
So war es spät geworden, ehe er auf Sumiswald kam. Schwarze<br />
Wolken jagten über den Münneberg her, schwere Tropfen fielen,<br />
versengten im Staube, und dumpf begann das Glöcklein im Turme<br />
die Menschen zu mahnen, dass sie denken möchten an Gott und ihn<br />
bitten, dass er sein Gewitter nicht zum Gerichte werden lasse über<br />
sie. Vor seinem Hause stand der Priester, zu jeglichem Gange gerüs-<br />
tet, damit er bereit sei, wenn sein Herr, der über seinem Haupte da-<br />
herfuhr, zu einem Sterbenden oder einem brennenden Hause oder<br />
sonstwohin ihn rufe. Als er Hans kommen sah, erkannte er den Ruf<br />
zum schweren Gange, schürzte sein Gewand und sandte Botschaft<br />
seinem läutenden Sigrist, dass er sich ablösen lasse am Glocken-<br />
strang und sich einfinde zu seinem Begleit. Unterdessen stellte er<br />
Hans einen Labetrunk vor, so wohltätig nach raschem Laufe in<br />
schwüler Luft, dessen Hans nicht bedürftig war, aber der Priester<br />
ahnte die Tücke des Menschen nicht. Bedächtig labte sich Hans. Zö-<br />
gernd fand der Sigrist sich ein und nahm gerne teil an dem Tranke,<br />
den Hans ihm bot. Gerüstet stand vor ihnen der Priester, verschmä-<br />
hend jeden Trank, den er zu solchem Gang und Kampf nicht bedurf-<br />
te. Er hiess ungerne von der Kanne weggehen, die er aufgestellt,<br />
ungerne verletzte er die Rechte des Gastes, aber er kannte ein<br />
Recht, das höher war als das Gastrecht, das säumige Trinken fuhr<br />
ihm zornig durch die Glieder.<br />
Er sei fertig, sagte er endlich, ein bekümmert Weib harre, und über<br />
ihm sei eine grauenvolle Untat, und zwischen das Weib und die Un-<br />
tat müsste er stehn mit heiligen Waffen, darum sollten sie nicht<br />
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