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ACZ 1/2009 (16 MB) - André Citroën-Club

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ein sehr willkommener Gast in die Schrauberrunde:<br />

ACCM Christian Bäcker mit seinem Xantia<br />

HDi. Wer die ersten Fotos sieht, mag verwundert<br />

sein, was der dunkelblaue X2 in der Tuning/<br />

Styling-Rubrik verloren hat, bietet er doch außen<br />

nichts Auffälliges. Nun gut, Activa-Felgen. Ein<br />

Heckspoiler. Nichts, was jetzt so unüblich wäre,<br />

dass man es als „Tuning“ oder „Styling“ in dem<br />

Umfang bezeichnen würde, was man aus dieser<br />

noch jungen Rubrik der <strong>ACZ</strong> gewohnt ist. Also,<br />

was ist das Besondere an dem Auto?<br />

Zunächst erzählt Christian: „Das Auto habe ich<br />

2004 von meiner Mutter übernommen, die ihn<br />

ihrerseits 1999 als Neuwagen gekauft hat; das<br />

Auto ist also quasi aus erster Hand. Die Ausstattung<br />

war so schon sehr gut, ich habe aber nach<br />

und nach einige Änderungen vorgenommen. So<br />

zum Beispiel habe ich vollelektrische Ledersitze<br />

verbaut und ein ledernes Multifunktionslenkrad<br />

passend zu den Sitzen.“<br />

Auch alles noch unspektakulär, oder? Nun gut,<br />

schauen wir uns den Wagen noch mal genauer<br />

an. Venise-Felgen, Activa-Spoiler, alles schon<br />

gesehen. Aber dann. Neben dem Nummernschild<br />

hinten ist etwas, was da nicht hingehört.<br />

„Das ist eine Rückfahrkamera.“ schmunzelt<br />

Christian. Rückfahrkamera? Und damit kommen<br />

wir zu des Pudels (oder des Xantias?) Kern. Das<br />

Tuning des Xantia fand weder an der Außenhaut<br />

statt, noch an der Innenausstattung im eigentlichen<br />

Sinn. Dieser Xantia hat auch nichts am<br />

Motor verändert, aber dennoch mehr Leistung als<br />

jeder andere Xantia. Genau 2.0 GHz mehr Leistung.<br />

Und das zwei mal.<br />

Christian öffnet mir die Fahrertür und lässt mich<br />

Platz nehmen. Schnell fällt ins Auge, was hier<br />

anders ist – wo normalerweise das Radio verbaut<br />

ist, ist hier ein Flachbildschirm sauber eingepasst.<br />

Während ich noch die saubere Arbeit<br />

bewundere, klärt mich Christian kurz auf: „Das<br />

ist natürlich nicht nur ein einfacher Flachbildschirm,<br />

das ist ein Touchscreen.“ Ja, nee…<br />

nobel geht die Welt zugrunde.<br />

Treffentermine beachten - die sind jetzt schon sehr vielfältig !!<br />

Ein paar kurze Handgriffe und der Bildschirm<br />

erwacht zum Leben. Eine grafisch schöne<br />

Bedienoberfläche erscheint und Christian, der<br />

inzwischen auf dem Beifahrersitz hockt, lässt<br />

seine Finger über den Screen huschen.<br />

„Ich kann über das Panel alles wichtige<br />

Steuern, von der Musikanlage<br />

über das Navi, bis hin zu den Kameras.“<br />

Kameras? Mehrzahl?<br />

„Ja, die zweite ist oben hinter dem<br />

Rückspiegel versteckt, damit kann<br />

ich halt nach vorne raus filmen. Ist<br />

nur eine Spielerei.“ erwähnt Christian<br />

fast beiläufig. Und während er<br />

spricht, springt das Bild des<br />

Screens um von der Landkarte, die<br />

die Navigation anzeigt, auf ein Bild<br />

der Kamera im Heck. Gestochen<br />

scharf kann ich den Feldweg hinter<br />

uns erkennen, jeden Grashalm. Beeindruckend.<br />

„Die Kamera wird<br />

übrigens auch automatisch aktiviert,<br />

sobald man den Rückwärtsgang<br />

einlegt, also quasi genauso,<br />

wie beim C-Crosser.“<br />

Aber nun kurz zur Konstruktion: Der TFT hat ja<br />

nicht einfach so ins Armaturenbrett gepasst,<br />

oder?<br />

„Nein, ich musste mir zunächst einen Einbaurahmen<br />

fürs Radio besorgen, es war ja ursprünglich<br />

ein Werksradio von Citroen verbaut. In den<br />

habe ich dann das Gehäuse des TFT eingearbeitet,<br />

die Konturen mit Füll- und Feinspachtel<br />

geglättet und zuletzt mit Kunstleder bezogen,<br />

damit es sich schön ins Armaturenbrett einfügt.“<br />

Jetzt schon tief beeindruckt steige ich wieder aus,<br />

werfe noch einen Blick zurück auf die penible<br />

Arbeit im Innenraum und gehe zu Christian nach<br />

hinten, der nun den Kofferraum öffnet. Hier erwartet<br />

mich eine Überraschung –oder auch nichtdenn<br />

nichts ist im Heck des Xantia unterhalb der<br />

Hutablage noch original.<br />

Der Kofferraum ist, das fällt auf den ersten<br />

Blick ins Auge, nicht mehr so tief, wie<br />

noch im Originalzustand, der Stoff des Bodens<br />

ist grau, nicht schwarz, ebenso die<br />

Seitenteile, die mit demselben Stoff bezogen<br />

sind. 2 Subwoofer prangen in den hinteren<br />

Ecken des Kofferraums, säuberlich<br />

eingearbeitet in zwei Erhöhungen, die sich<br />

aus dem Teppich emporrecken. Und zwischen<br />

den beiden Woofern befindet sich<br />

das, was den Xantia auf Touren bringt – jedenfalls<br />

im GHz-Bereich. Unter einer Plexiglasscheibe ist<br />

tatsächlich das verbaut, was man in einem handelsüblichen<br />

PC so findet, wenn man ihn öffnet.<br />

„Das ist ein Gigabyte GA-MA69GM-22H für<br />

Sockel AM2, darauf ein Athlon X2 3800+ EE und<br />

1GB GSkill DDR2-800.“ Ah, okay, das hab ich<br />

verstanden, für den Laien ist das dann ein PC-<br />

Mainboard mit integrierter Grafikkarte, einem<br />

Gigabyte RAM-Speicher und einem Zweikernprozessor.<br />

„Richtig. Die Festplatte habe ich in einen Wechselrahmen<br />

installiert, um sie als externe UBS-<br />

Platte nutzen zu können. So kann ich bequem<br />

neue Musik auf den Rechner im Auto laden. Ich<br />

habe übrigens selber eine Software geschrieben,<br />

die es dem Car-PC erlaubt, mit der serienmäßigen<br />

Lenkradfernbedienung des Xantia zu<br />

kommunizieren, so kann ich alles nicht nur über<br />

den Touchscreen, sondern auch ohne die Hände<br />

vom Lenkrad zu nehmen, über diese Fernbedienung<br />

kontrollieren.“<br />

Was besonders auffällt, ist das <strong>Citroën</strong>-Logo, das<br />

in den Kofferraumboden hineingeschnitten ist. Es<br />

sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch noch<br />

den Zweck, dem PC mehr Luft zuzuführen, als<br />

er über die Löcher in der Plexiglasscheibe bekommen<br />

würde. Unter dem Logo verbirgt sich<br />

dann noch ein Fach, das neben Zugriff auf den<br />

Wechselrahmen des PCs auch Platz für Warndreieck<br />

und Verbandskasten bietet. Links und<br />

rechts hinter der Verkleidung hat Christian dann<br />

noch die Komponenten verbaut, die für den<br />

Sound sorgen: 2 Novex-Verstärker.<br />

„Die stammen noch aus einer Zeit, wo das Geld<br />

nicht ganz so massig vorhanden war, die haben<br />

zusammen gerade mal 90 Euro gekostet. Laut<br />

Datenblatt liefern sie im Verbund 1250 Watt, ich<br />

behaupte aber mal, dass das in der Realität<br />

vielleicht 10% davon sind. Klingen tun sie ordentlich<br />

und das ist wichtiger als die Lautstärke.“<br />

Jetzt fragt sich noch, woher bezieht das Ganze<br />

den Strom? Dafür hat Christian ein Stromkabel<br />

direkt von der Batterie durch Radhaus, A-Säule<br />

und Innenraum bis in den Kofferraum gezogen.<br />

„Dafür musste ich mir praktisch die Hände brechen…<br />

es war echt eng, gerade im Bereich der<br />

A-Säule. Meine Hände sahen fürchterlich aus,<br />

total zerkratzt und zerschnitten.“<br />

<strong>André</strong> <strong>Citroën</strong> <strong>Club</strong>, Mainz, Ausgabe 1/<strong>2009</strong><br />

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