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ACZ 1/2009 (16 MB) - André Citroën-Club

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42<br />

Tritt ins Kreuz durch den einsetzenden Lader die<br />

Regel. Besonders gut konnten das Saab und<br />

Audi, an Fahrten mit einem Audi 200 Turbo eines<br />

Bekannten kann ich mich noch gut erinnern,<br />

da war und ist der CX Turbo erheblich besser<br />

abgestimmt. Auch der gesunde Durst weit oberhalb<br />

des DIN-Verbrauches hatte sich noch nicht<br />

rumgesprochen, die nächsten Tests schickten<br />

locker <strong>16</strong> Liter durch die Einspritzdüsen und die<br />

im obigen Bericht erwähnte Sparsamkeit wich<br />

dem realen, relativ hohen Verbrauch.<br />

Interessant ist daneben noch die Beschreibung<br />

der Sitze. Man könnte fast den Eindruck haben,<br />

man säße auf straffen Sportsitzen. Die Sitze sind<br />

mit den normalen GTI-Sitzen von der Struktur her<br />

völlig identisch und unterscheiden sich nur durch<br />

den neu eingeführten VIP-Stoff. Putzig ist<br />

irgendwie der Wegfall der vermeintlichen Digitalinstrumente.<br />

Ob da der Schreiber des Berichtes<br />

wirklich „Testfahrer“ war? ACCM Andreas Strunk<br />

Wir machen uns den<br />

Winter zum Freund<br />

So überschrieb <strong>Citroën</strong> im Februar 1979 eine<br />

Anzeige zum CX. Der heuer 30 Jahre alte Text<br />

passt auch im Jahr <strong>2009</strong> noch in die Zeit:<br />

Die Freude, einen <strong>Citroën</strong> CX zu fahren, kühlt<br />

auch in der kalten Jahreszeit nicht ab. Weil dieser<br />

Wagen so konzipiert wurde, dass er auch im<br />

Winter zu den sicher fahrenden Autos gehört. Der<br />

ADAC geht hier noch einen Schritt weiter und<br />

setzt ihn auf Platz 1. Mit 26 Modellen hat er einen<br />

Winterfahrvergleich veranstaltet. Auf Eis und<br />

Schnee. Auf Bergauf- und Bergabstrecken. Mit<br />

vollem und leerem Kofferraum. Mit Anfahren und<br />

Abbremsen. Als die Messdaten zusammengezählt<br />

wurden, stand der CX auf dem 1. Platz.<br />

Punktgleich mit dem einzigen Allradfahrzeug des<br />

Tests (ADAC-Motorwelt 11/76).<br />

Den <strong>Citroën</strong> CX gibt es in 14 Ausführungen. Mit<br />

Vergaser-, Einspritz- und Dieselmotoren.<br />

Wenn Sie jetzt zu einem der 780 <strong>Citroën</strong> Partner<br />

in D fahren und sich einen CX aussuchen,<br />

haben Sie die Gewissheit, im Winter besser dran<br />

zu sein als manch ein anderer Autofahrer. Es ist<br />

schon sinnvoll, sich mit den Kräften der Natur zu<br />

verbünden.<br />

<strong>Citroën</strong> CX. Der Vorsprung.<br />

Schimanski & Thanner oder<br />

warum ich doch KEINEN<br />

Ford Scorpio fahre…<br />

Jawohl, ich bin Schimanski Fan!<br />

Ich habe inzwischen nachgelesen, dass es der<br />

28.06.1981 gewesen sein muss, an dem ich mei-<br />

nen ersten „Schimanski“ schaute. Dies war nämlich<br />

der Tag der Erstaustrahlung des „Tatorts“<br />

Duisborg-Ruhrort. Ich war 11 Jahre, meine Eltern<br />

hatten keinen Fernseher und ich schaute<br />

deshalb immer bei meinen im selben Haus wohnenden<br />

Großeltern. Mein Großvater (Jahrgang<br />

1903) war allerdings – vorsichtig ausgedrücktwenig<br />

begeistert vom 1. Tatort mit dem Nachfolger<br />

des legendären Kommissar Haferkamp (dargestellt<br />

durch den kürzlich verstorbenen Hansjörg<br />

Felmy) und sollte es Zeit seines Lebens bleiben.<br />

Schimanski war nicht mehr seine Welt und Schimanski<br />

wurde nie sein Freund. Ein Generationswechsel<br />

- ein Generationsproblem, wobei es<br />

doch eigentlich auch unübersehbare Ähnlichkeiten<br />

in den Gewohnheiten der beiden Kommissare<br />

gab. „Ich kann Ihnen nicht viel anbieten, ich<br />

hab nur Korn im Haus“ (Haferkamp) „Grundregel<br />

1: trinke regelmäßig - aber niemals aus Kummer!“<br />

(Schimanski).<br />

Jawohl, ich bin Schimanski Fan!<br />

Oder sagen wir lieber korrekter, ich bin ein Fan<br />

der „Tatorts“ mit Götz George als Horst Schimanski<br />

UND Eberhard Feik als Chrstian Thanner.<br />

Irgendwie kommt der leider viel zu früh (1994)<br />

verstorbene Eberhard Feik immer ein wenig zu<br />

kurz, wenn von „Schimanski“ die Rede ist. Wie<br />

wunderbar dieser Schauspieler die Rolle des<br />

(über)korrekten, etwas spießigen, immer ordentlich<br />

gekleideten und frisierten Christian Thanner<br />

als Gegenpol zum ungehobelten Raubein Horst<br />

Schimanski verkörperte, merkt man besonders,<br />

wenn man sich einen der „alten“ Schimanskis<br />

(1981-1991) anschaut und dann einen der neuen<br />

ohne Eberhard Feik. Klar auch die neuen „Schimanskis“<br />

sind immernoch ein Highlight im deutschen<br />

Fernsehen, aber ohne Thanner fehlt einfach<br />

das gewisse Etwas.<br />

So gegensätzliche Charaktere wie Schimanski<br />

und Thanner mußten natürlich auch ganz unterschiedliche<br />

Autos fahren. Schimanski begann<br />

irgendwann <strong>Citroën</strong> CX zu fahren und prügelte<br />

unzählige, bemitleidenswerte CX GTi Turbo durch<br />

den Pott. Die CXe waren stets noch ungepflegter<br />

als sein Fahrer und wurden im Laufe der meisten<br />

Folgen auch ähnlich verbeult wie Schimanski<br />

selbst – dazu hatten sie deutliche Parallelen<br />

in den Trinkgewohnheiten….<br />

Was fuhr eigentlich Thanner ab Mitte der 80er<br />

(meistens)? Natürlich: Ford Scorpio. „Hoooorst.<br />

Der Wagen ist ganz neu. Jetzt sieh Dir an, was<br />

Du mit den Polstern gemacht hast. Das zahlst<br />

Du!“ (Naürlich zahlte er nicht……)<br />

Ford Scorpio also – ein größerer Gegensatz<br />

zum <strong>Citroën</strong> CX ist bis heute wohl nicht denkbar.<br />

Und genau so reifte meine Idee.<br />

Seit 1993, da waren Schimanski & Thanner<br />

schon – das erste Mal - im „Ruhestand“, fahre<br />

ich (meinen jetzt insgesamt fünften) CX. Jetzt<br />

nahte wieder mal das Ende einer CX-Saison und<br />

es musste wieder mal ein Winterauto her. Wäre<br />

doch reizvoll, mal genau diesen größtmöglichen<br />

Gegenpol zu fahren. Und so begann ich auf ei-<br />

ner weltbekannten Auktionsplattform einen Ford<br />

Scorpio zu suchen. In Köln wurde ich nach einiger<br />

Zeit fündig. Ein Scorpio 2.0i GL,<br />

anthrazitfarben, Erstzulassung 1989, Garagenwagen,<br />

2 Vorbesitzer, 120tkm gelaufen, Auspuffanlage<br />

komplett neu in 12/06 für über 300 Euro,<br />

fast neue Winterreifen, G-KAT, TÜV noch bis 10/<br />

08. Zuschlag bei 351 Euro. Soweit das positive.<br />

Als Mängel waren in der Auktion vermerkt: Drehzahlmesser<br />

defekt, Tankanzeige mit Wackelkontakt,<br />

Riss Stoßstange hinten, winziges Loch im<br />

Unterboden, Schweller links Rost, „klackerndes“<br />

Geräusch im Motorraum - laut Werkstatt „fehlendes<br />

Gummi am Lüfter“.<br />

Alles klar: Abholtermin ausgemacht, Kurzkennzeichen,<br />

Deckungskarte und Zugfahrkarte<br />

geholt und ab ging es nach Köln. Alles klappte,<br />

die Bahn war pünktlich (hätte mich das schon<br />

stutzig machen sollen….?) der Verkäufer auch.<br />

Da stand das gute Stück irgendwo mitten in Köln.<br />

Auf den ersten Blick fiel mir auf, dass der Scorpio<br />

nicht so gut aussah wie auf den Bildern, eine große<br />

Beule im Kofferraumdeckel hatte und einen<br />

Unfallschaden vorne links unter dem Scheinwerfer.<br />

Der Schweller links hatte allerdings Rost - er<br />

war nämlich komplett durch. Zusätzlich waren<br />

beide Radläufe hinten komplett „zerfressen“. Nun<br />

ja, egal, soll ja nur für den Winter sein, 1 Jahr<br />

TÜV, mit ein bisschen Kosmetik würde er wieder<br />

gut dastehen. Mein persönliches Innenraumhighlight:<br />

„Ford-Multifunktionsanzeige“ unter dem<br />

Innenspiegel - von der Optik her wie ein (großer!)<br />

zeitgenössischer Taschenrechner mit herrlich<br />

altmodisch grün flimmernden Ziffern. Zuständig<br />

für die Darstellung von Uhrzeit, Datum, Außentemperatur<br />

– und Stoppuhr(!) (natürlich gerade<br />

bei einem Ford Scorpio 2.0 unverzichtbar..).<br />

Bis auf die erwähnten Defekte an Drehzahlmesser<br />

und Tankanzeige funktionierte im Innenraum<br />

tatsächlich alles. Jedes elektrische Helferlein tat<br />

seinen Dienst und jedes einzelne Birnchen strahlte<br />

oder blinkte vor sich hin. Richtig begeistert war<br />

ich von diesem Innenraum, ein<br />

Schnäppchen….die einstige (und letzte) Oberklasse<br />

der Firma Ford - und jetzt gehörte sie mir,<br />

zum Preis eines gebrauchten Fahrrads! Die Ernüchterung<br />

kam, als ich den Wagen startete. Das<br />

in der Auktion beschriebene „klackernde“ Geräusch<br />

war grauenvoll. Laut, nervig und peinlich.<br />

Sollte das wirklich nur ein fehlendes „Gummidingsbums-irgendwas“<br />

sein?<br />

Der gesunder Menschenverstand sagte mir im<br />

Prinzip, daß da „mehr“ ist, daß dieser Motor dringend<br />

Hilfe braucht. Also Geld stecken lassen und<br />

gehen? Irgendwo in Köln, ohne Rückfahrkarte,<br />

mit Kurzkennzeichen und Kindersitz bepackt, den<br />

Junior dabei?<br />

Aber dieser Innenraum, spürbar und sichtbar<br />

Rentnergepflegt. Nur 2 Vorbesitzer, 120.000 km.<br />

Was soll dem Motor schon groß fehlen. Ein alter,<br />

großer Ford. Lowtech. Unzerstörbar. Also bezahlt<br />

und zur nächsten Tankstelle. Einem Reifen fehlte<br />

deutlich Luft, dem Tank fehlte natürlich Benzin<br />

und sofort wußte ich, was dem Motor offenbar<br />

am dringendsten fehlte: Öl! Der Messstab war<br />

trocken und er blieb es beim Nachfüllen auch –<br />

bis ich genau 4,5 Liter eingefüllt hatte…..<br />

Nunja…also nach diesem „Fast-Ölwechsel“ ging<br />

es auf die Autobahn, Richtung Heimat. Tolles<br />

Fahrgefühl, Platz ohne Ende, komfortable Federung,<br />

tolle Sitze, kein Klappern, kein Knarzen –<br />

ein Mini-Straßenkreuzer. Das Leben ist schön und<br />

„das Geräusch“ ab 80 km/h verschwunden. Die<br />

Heimfahrt problemlos. Wohl doch noch nur ein<br />

„Gummidingsbumsirgendwas“ im Motorraum. Am<br />

nächsten Tag ging es zu einem Bekannten, der<br />

den unschätzbaren Vorteil hat, dass er Kfz-Mechaniker<br />

ist und eine eigene Werkstatt besitzt.<br />

(„Sag jetzt bitte nicht, Du hast einen Ford<br />

Scorpio….nein das hast Du nicht…..oh Gott er<br />

hat…..gehört das Motorgeräusch dazu oder hast<br />

Du das extra gekauft……ich ruf Dich an“)<br />

Anruf am nächsten Tag: „Also, daß das Auto<br />

außen so schlecht ist, wie innen sensationell gut,<br />

weißt Du ja schon selbst. (Beide Schweller durch,<br />

<strong>André</strong> <strong>Citroën</strong> <strong>Club</strong>, Mainz, Ausgabe 1/<strong>2009</strong> Allen ACCM ein erfolgreiches Jahr - unter’m Doppelwinkel und persönlich !

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