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ACZ 1/2009 (16 MB) - André Citroën-Club

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nung ist genauso groß wie die amerikanischen<br />

Wagen, ohne dass man das durch Unwirtschaftlichkeit<br />

erkaufen müsste, und fertigungstechnisch<br />

reißt er das Tor zu Möglichkeiten auf, wie sie noch<br />

nicht einmal die kühnsten USA-Stylisten wagten.<br />

Es gibt für ihn als Gesamtes auf dem europäischen<br />

Markt nichts Vergleichbares und erst recht<br />

nichts jenseits des Ozeans.“<br />

Und weil wir gerade dabei sind, lesen wir noch<br />

genüsslich weiter:<br />

„Diese meine Prognose, so schreibt der Diplom-<br />

Ingenieur W. Buck in einem immerhin<br />

sechsseitigen Bericht einer AMS-Ausgabe mit gerade<br />

mal 40 Seiten, werde ich zu belegen haben,<br />

und ich hoffe, ich kann es eindringlich genug.<br />

Dass die Franzosen gute Autos bauen, ist in unseren<br />

Tests oft genug zum Ausdruck gekommen.<br />

Dass die <strong>Citroën</strong>-Leute durch die Kühnheit ihrer<br />

Ideen und in der Anwendung neuer Mittel neben<br />

Panhard dabei an der Spitze marschieren, wird<br />

ebenso durch die öl-pneumatische Hinterradfederung<br />

des <strong>Citroën</strong> 15 wie durch die „Fließfederung“<br />

des 2CV bewiesen. Nur <strong>Citroën</strong> konnte<br />

es sich leisten, ein so abgrundhässliches, aber<br />

zugleich so ingeniöses Fahrzeug wie diesen letzten<br />

Typ in Serie zu nehmen und in riesigen Stückzahlen<br />

auch an den Mann zu bringen oder ihre<br />

Typen 11 und 15 praktisch unverändert und förmlich<br />

längst überholt jahrzehntelang zu bauen. Wie<br />

sicher muss man der Richtigkeit des eingeschlagenen<br />

Weges sein, um solches zu wagen! Wie<br />

sehr unterstrich aber auch der Erfolg die Richtigkeit<br />

dieses Weges! Wer da behauptet, dass der<br />

neue DS 19 auf Jahre hinaus wieder praktisch<br />

unverändert bleiben werde, greift sicher nicht<br />

daneben, denn das was hier verwirklicht ist, wird<br />

der übrige Automobilbau erst nach Jahren aufholen,<br />

kaum aber in absehbarer Zeit in den Schatten<br />

stellen können.<br />

Um die <strong>Citroën</strong>-Lösungen voll verstehen und<br />

würdigen zu können, muss man jenes Sentiment<br />

beiseite lassen und nur die Aufgabenstellung eines<br />

Automobil sehen: Ein für 5 Personen mit<br />

entsprechendem Gepäck ausgelegter Fahrgastraum<br />

soll die Passagiere mit höchstmöglicher<br />

Fahrsicherheit und größtem Fahrkomfort wirtschaftlich<br />

und schnell transportieren, bequemen<br />

Einstieg gewähren und so billig wie möglich<br />

herzustellen sein. Diese Aufgabe zu lösen, sollte<br />

wohl das Ziel jeder Automobilfirma sein.<br />

Wenigstens meint man das. Die Herkömmlichkeit<br />

der konstruktiven Mittel, falsch verstandene<br />

Traditionsduselei oder gar das Hinter-Scheuklappen-Hervorschielen<br />

nach Karosserieformen, die<br />

beim Publikum mit Sicherheit „ankommen“, stehen<br />

der voll gültigen Lösung der Aufgabe bislang<br />

leider noch hindernd im Wege. ... Noch fehlt das<br />

Automobil, das ebenso dem kaufenden Laien wie<br />

dem Techniker oder gar den Fertigungsfachmann<br />

als Gesamtlösung beglückt. Sollte es nur an Mut<br />

zu konsequenten Lösungen fehlen? Sollte sich<br />

tatsächlich seine Majestät der Kunde nur von einer<br />

glücklichen Karosserieform bestechen lassen<br />

und darüber die eigentliche Aufgabenstellung des<br />

Autos vergessen? Wir wollen stehen, wie sich<br />

die Öffentlichkeit in 5 Jahren zum DS 19 stellt, in<br />

jenen 5 Jahren, in denen das Auto nur noch Gebrauchsgegenstand<br />

und untergeordnetes Glied<br />

des Gesamtstraßenverkehrs sein wird, in denen<br />

die Transportaufgabe beherrschend und Höchstgeschwindigkeit<br />

wie Auspuffton zur Farce werden<br />

dürften. Wenn ich die DS 19 aus dieser Aufgabenstellung<br />

betrachte, so sehe ich die Lösung<br />

fast vollkommen erreicht. Noch lässt nach meinem<br />

Dafürhalten die Raumökonomie Wünsche<br />

offen, denn 4,8 m Gesamtlänge und damit eine<br />

Verkehrsfläche von rund 8,6 m² sind angesichts<br />

der künftigen Verkehrsverhältnisse nicht<br />

besonders glücklich, auch bei so gewaltigen<br />

Innenabmessungen, wie sie die DS 19-Karosserie<br />

aufweist. Das Verwenden von zweierlei<br />

Reifengrößen für Vorder- und Hinterräder oder<br />

die mir zu kühn erscheinende Lösung der Fußbremse<br />

sind Dinge, weswegen ich „fast vollkommen“<br />

sagte.“<br />

Übrigens: Diese 75 PS-DS beschleunigte in 21<br />

s auf Tempo 100, war am Ende 146 km/h im Test<br />

schnell und hatte dabei einen Testverbrauch von<br />

11,3 l/100 km. Er kostete, verzollt ab Köln, 12.350<br />

DM, was etwa dem Vierfachen einer BMW Isetta<br />

oder eines Zündapp Janus, etwa das Dreifache<br />

eines VW Käfer und immer noch das etwa<br />

Eineinhalbfache eines MGB-Sportwagens entsprach.<br />

Wie sich Werbung ändert<br />

Das damals unter der Regie von <strong>Citroën</strong> Deutschland<br />

erscheinende <strong>Citroën</strong> Journal hat in seinem<br />

ersten Jahrgang, Heft 2/1965, auf der Titelseite<br />

dieses Bild eines auf der Hutablage der DS spielenden<br />

Kindes während der Fahrt präsentiert.<br />

Bei genauerem Hinsehen sieht es sogar so aus,<br />

als habe man die Heckscheibe der DS zum Zwecke<br />

der Erstellung des Fotos herausgenommen.<br />

Durch unscharfe Fahrbahnränder neben dem<br />

scharf abgebildeten Fahrzeug wird der Eindruck<br />

erweckt, als sei die DS in voller Fahrt. Die Unterzeile<br />

zum Bild lautet: „Er kann unbesorgt spielen<br />

– sein Wagen fährt mit optimaler Sicherheit.“<br />

Damit sollte das Grundthema der Ausgabe, Sicherheit<br />

im Automobil, visualisiert werden.<br />

Damals waren Sicherheitsgurte noch unüblich<br />

und erst recht unüblich, Kinder während der Fahrt<br />

auf dem Rücksitz anzuschnallen ... heutzutage<br />

undenkbar.<br />

Im Editorial der Ausgabe wird in Sachen Sicherheit<br />

im ersten Jahr der stärkeren Motoren der DS<br />

21 auf folgendes hingewiesen:<br />

<strong>Citroën</strong> hat in bezug auf Fortschritte auf dem<br />

Sicherheitssektor Vorbildliches geleistet. Wir dürfen<br />

daran erinnern, dass der DS 19 schon vor 10<br />

Jahren der erste Groß-Serienwagen mit Scheibenbremsen<br />

war. Viele Forderungen, die erst<br />

heute von der Öffentlichkeit an das Automobil gestellt<br />

werden, sind im DS 19 seit seiner Vorstellung<br />

1955 verwirklicht. Denken wir an das Zweikreis-Bremssystem,<br />

an die weitestgehende<br />

Bedienungsvereinfachung durch Servo-Anlagen,<br />

die ein Optimum an Sicherheit und ermüdungsfreiem<br />

Fahren garantieren. In diesem Zusammenhang<br />

muss auch die hydropneumatische Federung,<br />

die in aller Welt zum Begriff für echten<br />

Federungskomfort geworden ist, unbedingt erwähnt<br />

werden.<br />

Bremswegeanzeiger und Kontrolle des Bremsbelages<br />

sind nur 2 Punkte, die beweisen, dass<br />

<strong>Citroën</strong> im Interesse der Sicherheit weiter denkt<br />

und erfolgreich weiterarbeitet.“<br />

Zu den Bremswegen gibt es im Heft eine Grafik<br />

und folgende Erklärung:<br />

<strong>André</strong> <strong>Citroën</strong> <strong>Club</strong>, Mainz, Ausgabe 1/<strong>2009</strong> Allen ACCM ein erfolgreiches Jahr - unter’m Doppelwinkel und persönlich !

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