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W IRTSCHAFT Schweizer Gießerei-Industrie 2012 drastisch eingebrochen Die Schweizer Gießerei-Industrie bilanziert für 2012 einen Rückgang der abgelieferten Tonnagen von minus 20% über alle Werkstoffgruppen hinweg. Für das laufende Jahr wird eine weitere Konjunkturabschwächung erwartet. Über das gesamte Jahr 2012 hat sich die negative Entwicklung bestätigt, die sich schon im vierten Quartal 2011 abzeichnete. Die 52 überwiegend klein- und mittelständischen Unternehmen des Gießerei-Verbandes der Schweiz (GVS) exportieren zu rund 80 Prozent in den Euroraum. „Auch wenn sich der Euro-Wechselkurs augenblicklich leicht verbessert hat, ändert dies nichts an der Tatsache, dass die Schweizer Gießerei-Industrie 2012 unter dem starken Schweizer Franken Einziger Lichtblick war der Schienfahrzeugsektor mit einem Mengenwachstum und der Fahrzeugbau, der sich dank Neuanläufen auf hohem Niveau halten konnte. Grundsätzlich gelte aber auch hier, dass „trotz viel Aufwand wenig Ertrag bei unseren Mitgliedsfirmen erwirtschaftet werden konnte“, wie Verbandsgeschäftsführer Marcel Menet die ernüchternde Situation zusammenfasste. Besonders ab Mitte 2012 verlor der Fahrzeugbau als tragende Säule der Gießerei-Industrie spürbar an Dynamik. Zudem gingen im Maschinenbausektor die Bestelleingänge signifikant zurück. Anhaltend positiv verliefen die Aufträge aus der Verpackungsindustrie, Medizinaltechnik und dem Bauwesen. „Dies führte zu einer extrem heterogenen Situation mit teils noch ausgelasteten Unternehmen einerseits Entwicklung Leichtmetallguss gelitten hat. Dazu kam der generell negative weltweite Konjunkturverlauf“, stellte Markus Schmidhauser, GVS-Präsident und Geschäftsführer der Wolfensberger AG (Bauma), anlässlich auf der Jahrespresskonferenz des Verbandes fest. Nicht nur das Exportgeschäft litt unter der Eurokrise, auch im heimischen Markt mussten empfindliche Einbußen hingenommen werden, da zunehmend Wettbewerber aus dem kostengünstigeren Ausland bei der Auftragsvergabe die Nase vorn hatten. „Die Einkäufer orientieren sich im Euro-Raum und viele Kunden aus unseren heimischen Anwendermärkten verlagern ihre Produktionsbetriebe ins Ausland“, so Schmidhauser. und in Kurzarbeit befindlichen Gießereien andererseits“, erklärte Schmidhauser. Insgesamt sanken die abgelieferten Tonnagen 2012 bei den Eisen- und Stahl-Gießereien im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 47.850 Tonnen. Bei den Schweizer Leichtmetallgießern reduzierten sich die verarbeiteten Tonnagen auf 17.970 Tonnen (-14%). Beim Leichtmetall- Sandguss musste ein Minus von 37 Prozent auf 2.740 Tonnen hingenommen werden, beim Druckguss eine Rückgang von sieben Prozent auf 12,770 Tonnen. Der Kokillenguss schrumpfte um zehn Prozent auf 2.460 Tonnen. Über alle Werkstoffgruppen hinweg ge- © GVS sehen lieferte die Schweizer Gussindustrie 69.400 Tonnen (-20%). Bei diesen Tonnagen müsse jedoch berücksichtigt werden, dass viele Gussteile dank innovativer Entwicklungen dünnwandiger produziert werden und dadurch zum Teil mit weniger Materialeinsatz mehr Gussteile hergestellt werden konnten, sagte Menet. Ausblick 2013 – globale Wirtschafslage lähmt Entwicklung „Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem weiteren Rückgang von bis zu fünf Prozent. Als Hauptursachen werden dafür die weltweite Wirtschaftslage und Schuldenkrise im Euroraum, die fortschreitende Globalisierung von Fertigungsbetrieben auf Kundenseite sowie die gravierenden Folgen des Euro-Wechselkurses ausgemacht – kaum zu beeinflussende äußere Faktoren, denen sich die Schweizer Gießerei-Industrie stellen muss. „Aufgrund des starken Schweizer Frankens und der hohen Lohnkosten ist unsere Industrie nur noch mit hochwertigen Produkten mit tiefem Lohnanteil bzw. hoher Automation konkurrenzfähig“, erklärte der Verbandspräsident dazu. Auch die Perspektiven im Fahrzeugbau hingen in erster Linie von den Entwicklungen außerhalb Europas ab, konkret von den Nachfragen im US-Markt und aus China. Mit einer Entspannung wird erst im kommenden Jahr gerechnet. Bis dahin gelte es, durch innovative Produktentwicklungen, den Einsatz neuer Fertigungstechnologien, hohe Qualitätsstandards und Termintreue sowie durch innerbetriebliche Prozessoptimierungen und gut ausgebildete Mitarbeiter die Marktposition auch unter den erschwerten Rahmenbedingungen zu halten. „Dies wird ein harter, steiniger Weg, der Kapital und Knowhow verlangt“, lautete das abschließende Urteil von Verbandsgeschäftsführer Menet. ■ Für Neugierige www.alu-web.de Tagesaktuelle News 14 ALUMINIUM · 3/2013
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