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RESEAR CH<br />

Abb. 6: Dehnungslokalisierung an Kerbzugproben<br />

während <strong>de</strong>s Versuchs. Oben: Kerbzugprobe mit<br />

R = 10 mm, unten: Kerbzugprobe mit R = 60 mm,<br />

aufgenommen mit GOM Aramis<br />

wird <strong>Alu</strong>miniumfeinblech <strong>de</strong>r Güte 6xxx<br />

und Dicke s = 1,04 mm gewählt, das üblicherweise<br />

für Außenhautteile von Karosserien<br />

eingesetzt wird. Für diesen Blechwerkstoff<br />

wird mittels <strong>de</strong>r nachfolgend vorgestellten<br />

Versuchsmethodik eine ebene, das heißt biegefreie,<br />

und zum Vergleich eine klassische<br />

Grenzformän<strong>de</strong>rungskurve nach Nakajima<br />

aufgenommen.<br />

radialen Kerben die für die vorliegen<strong>de</strong> Anwendung<br />

am besten geeignete Probenformen<br />

darstellen. Aufgrund <strong>de</strong>r Möglichkeit zur Variation<br />

<strong>de</strong>s Kerbradius können unterschiedliche<br />

Dehnpfa<strong>de</strong> im zweiten Quadranten <strong>de</strong>s<br />

Grenzformän<strong>de</strong>rungsdiagramms recht einfach<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Bestimmung <strong>de</strong>r Dehnungen während<br />

<strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r Experimente wird das<br />

optische Messsystem Aramis <strong>de</strong>r Fa. GOM<br />

mbH verwen<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>r Vorbereitung wer<strong>de</strong>n<br />

die Proben mit einem stochastischen Muster<br />

lackiert. Durch <strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />

mit <strong>de</strong>m verzerrten Muster auf <strong>de</strong>r<br />

Probenoberfläche können die aufgebrachten<br />

Dehnungen messtechnisch erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Hierfür nehmen die bei<strong>de</strong>n Kameras <strong>de</strong>s<br />

optischen Messsystems <strong>de</strong>n Umformprozess<br />

während <strong>de</strong>s Versuchs auf. Diese inline-<br />

Messung ermöglicht sowohl eine Ermittlung<br />

<strong>de</strong>s Dehnpfads als auch <strong>de</strong>r erreichten Dehnungen.<br />

Die Aufnahme <strong>de</strong>r biegeüberlagerten<br />

Grenzformän<strong>de</strong>rungskurve erfolgt nach ISO/<br />

DIS 12004-2 mittels Proben nach Nakajima.<br />

Die Versuchsgeometrien, die zur Aufnahme<br />

<strong>de</strong>r Nakajima-FLC verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sind<br />

in Abb. 3 (links) dargestellt. Zur Reibungsminimierung<br />

wird aufgrund <strong>de</strong>r besseren<br />

Schmiereigenschaften das in <strong>de</strong>r ISO/DIS<br />

12004-2 empfohlene komplexe Schmierpaket<br />

verwen<strong>de</strong>t. Die Versuchsanordnung ist in<br />

Abb. 3 (rechts) schematisch dargestellt.<br />

Zur Ermittlung <strong>de</strong>r biegefreien Grenzformän<strong>de</strong>rungen<br />

wird <strong>de</strong>r am Institut für Umformtechnik<br />

entworfene und gebaute hydraulische<br />

Spannrahmen verwen<strong>de</strong>t (Abb. 4). Auf dieser<br />

Anlage können Proben mit einer maximalen<br />

Länge von L = 540 mm gereckt wer<strong>de</strong>n, sodass<br />

ein ausreichend großes homogenes Dehnungsfeld<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n kann. Die Zangen<br />

dieses Spannrahmens sind einzeln ansteuerbar<br />

und <strong>de</strong>ren Geschwindigkeit variabel. Die<br />

zur Aufnahme <strong>de</strong>r biegefreien Grenzformän<strong>de</strong>rungskurve<br />

gewählten Kerbzugproben sind<br />

in Abb. 5 zu sehen.<br />

Um das Einschnürverhalten <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Proben näher zu untersuchen,<br />

wer<strong>de</strong>n die Bruchflächen mit einem Rasterelektronenmikroskop<br />

analysiert. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r kontrastreichen Vergrößerung kann sowohl<br />

<strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Einschnürung als auch die<br />

Versagensart durch Analyse <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Bruchfläche ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auswertung <strong>de</strong>r Versuchsproben<br />

Die Grenzformän<strong>de</strong>rung bezeichnet jenen<br />

Dehnungszustand, bei <strong>de</strong>m unter einer bestimmten<br />

dreiachsigen Beanspruchung eine<br />

korrespondieren<strong>de</strong> Dehnungslokalisierung<br />

im Werkstoff auftritt, die Probe somit eine<br />

Einschnürung erfährt. Zur Erstellung eines<br />

Grenzformän<strong>de</strong>rungsdiagramms wird daher<br />

für je<strong>de</strong> Probe <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Einschnürung<br />

bestimmt.<br />

Der Vergleich <strong>de</strong>s ursprünglichen mit <strong>de</strong>m<br />

verzerrten Muster auf <strong>de</strong>r Probenoberfläche<br />

ermöglicht die Berechnung <strong>de</strong>r aufgebrachten<br />

Dehnungen. Dabei wird zur Auswertung <strong>de</strong>r<br />

Nakajimaproben an <strong>de</strong>r letzten Aufnahme<br />

vor Riss das Linienschnittverfahren nach<br />

ISO/DIS 12004-2 angewen<strong>de</strong>t. Es wer<strong>de</strong>n<br />

fünf Schnitte orthogonal zur Risslinie gelegt.<br />

Aus <strong>de</strong>n dort auftreten<strong>de</strong>n Haupt- und Nebenformän<strong>de</strong>rungen<br />

wird die FLC erstellt.<br />

Da die hohen Dehnungsgradienten zu nicht<br />

Simulative Auslegung <strong>de</strong>r biegefreien<br />

Probengeometrien und experimentelle<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r Grenzformän<strong>de</strong>rungen<br />

Die Probengeometrien zur Abbildung <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Dehnungen ohne Biegeüberlagerung<br />

wer<strong>de</strong>n simulativ mit <strong>de</strong>m Programm<br />

eta/Dynaform als Schalenmo<strong>de</strong>lle entwickelt.<br />

Die dabei auftreten<strong>de</strong>n Dehnpfa<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Probengeometrien<br />

wer<strong>de</strong>n durch Experimente<br />

abgeglichen, das heißt, es wer<strong>de</strong>n mehrere<br />

Iterationsschleifen bei <strong>de</strong>r Probenentwicklung<br />

durchlaufen. Dabei wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Simulation<br />

keine physischen Klemmen eingesetzt, son<strong>de</strong>rn<br />

es wird von einer i<strong>de</strong>alen Klemmung <strong>de</strong>r<br />

Probe ausgegangen, sodass die Einspannbereiche<br />

<strong>de</strong>r Probe lediglich als Angriffspunkte<br />

zur Krafteinleitung <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n. Die Belastungssimulation<br />

unterschiedlicher Probengeometrien<br />

ergibt, dass Kerbzugproben mit<br />

Abb. 7: Grenzformän<strong>de</strong>rungskurven: Biegeüberlagerte Nakajima-FLC und biegefreie Kerbzugproben-FLC<br />

(Simulation und Experiment)<br />

ALUMINIUM · 3/2013 71

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