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Protestforschung am Limit

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von Männern steht in starkem Kontrast zu den Ergebnissen aus früherenDemonstrationsbefragungen, bei denen die Geschlechterverteilung wesentlich ausgeglichenerwar. Diese für Pegida ermittelte Zahl liegt sogar höher als bei der Befragung zu den„Montagsmahnwachen für die Frieden“ (70%Männer).Tabelle 3: Alter (in Prozent)Pegida Bevölkerunginsges<strong>am</strong>t*unter 25 15,0 11,525-39 37,5 18,540-64 42,5 47,9Über 64 5,0 22,1Ges<strong>am</strong>t 100 100N 120 1000* Quelle: Allbus 2004 preleaseDie Befragten Pegida-AnhängerInnen im Altervon 25 bis 40 stellen die relativ größteGruppe. Auffällig ist allerdings der imVergleich zur Ges<strong>am</strong>tbevölkerung etwadoppelt so hohe Anteil der 25-30-Jährigen.Auch hier mag es sich, da es sich um eineOnline-Befragung handelte, bei der einZugangscode einzutragen war, um eineÜberrepräsentation der mit dem Internetvertrauten Befragten handeln. Allerdingsbestätigt auch der visuelle Eindruck der Beobachterte<strong>am</strong>s, dass diese Altersgruppe und die imAlter darüber liegende Gruppe die Masse der Protestierenden stellen. Die Gruppe der über 64-Jährigen ist dagegen bei den von uns Befragten im Vergleich zur Ges<strong>am</strong>tbevölkerung starkunterrepräsentiert. Dies gilt jedoch für fast alle Demonstrationen gleich welchen Inhalts, inbesonderem Maße aber auch für Demonstrationen, die politisch stark umstritten sind und beidenen mit Gegendemonstranten, Zus<strong>am</strong>menstößen mit der Polizei etc. gerechnet werdenkönnte. Auch der Sachverhalt, dass die ersten zwölf Pegida-Veranstaltungen nach Einbruch derDunkelheit stattfanden und in der Regel mit einem Marsch („Spaziergang“ in der Terminologieder VeranstalterInnen) verbunden waren, trägt dazu bei, dass ältere Menschen – und auchFrauen – stark unterrepräsentiert sind. Der in der Online-Befragung sehr geringe Anteil der über64-Jährigen deckt sich allerdings nicht mit der Wahrnehmung bei der Verteilung der Handzettel.Hierbei wurde ein höherer Anteil dieser Altersgruppe registriert, der jedoch auf visuellenEindrücken beruht und sich somit nicht beziffern lässt.Ähnliche Altersverteilungen wie bei unserer Befragung von Pegida-AnhängerInnen wurden auchbei Befragungen im Kontext anderer Demonstrationen ermittelt. So stellten auch bei denDemonstrationen gegen Stuttgart 21 sowie gegen Hartz IV die 40-64-Jährigen die größte Gruppe(Abbildung 3).12

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