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Protestforschung am Limit

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8 Isl<strong>am</strong>feindlichkeit und Abwertung von AsylsuchendenTabelle 12: Fragen zur Isl<strong>am</strong>feindlichkeit und Abwertung von Asylsuchenden (Angaben in Prozent)Isl<strong>am</strong>feindschaftPegidaZustimmung iPegida„Stimme teilszu/teils nicht zu“Ges<strong>am</strong>tbevölkerung,LeipzigerMitte Studie 2014Muslimen sollte die Zuwanderung nachDeutschland untersagt werdenDurch die vielen Muslime hier fühle ich michmanchmal wie ein Fremder im eigenen LandAbwertung von AsylsuchendenBei der Prüfung von Asylanträgen sollte derStaat großzügig sein (Ablehnung)Die meisten Asylbewerber befürchten nichtwirklich in ihrem Heimatland verfolgt zuwerden9,7 26,8 36,628,5 35 4380,5 12 7648,7 35 55,3i Diese Angaben fassen die Angaben „Stimme ganz zu“ und „Stimme überwiegend zu“ zus<strong>am</strong>menVerglichen mit den Ergebnissen der Leipziger „Mitte Studie 2014“ 18 liegt die Zustimmung zuisl<strong>am</strong>feindlichen Aussagen überraschenderweise unter dem Bevölkerungsdurchschnitt.Allerdings ist die Anzahl derjenigen, die auf diese Fragen ausweichend mit „ich stimme teilszu/teils nicht zu“ antworten, sehr hoch (26,8% und 35%). Dies lässt vermuten, dass dieZustimmungswerte in Wirklichkeit höher liegen. Bemerkenswert hoch ist die Ablehnung vonManifestationen muslimischer Kultur in Deutschland (Tabelle 12). Aufgrund anhaltenderöffentlicher Debatten um diese Aspekte kann vermutet werden, dass die ablehnende Haltung dervon uns Befragten offener zutage tritt, da diese sich im Einklang mit relevanten Teilen derBevölkerung wissen, was nicht in gleicher Weise für Fragen gilt, die auf rechtsradikaleEinstellungen zielen.Die Ablehnung einer großzügigen Prüfung von Asylanträgen liegt bei den Befragten deutlichüber dem bundesweiten Durchschnitt. Die Zustimmung zur Aussage „Die meisten Asylbewerberbefürchten nicht wirklich in ihrem Heimatland verfolgt zu werden“ liegt unter demBevölkerungsdurchschnitt – jedoch lässt sich auch hier aufgrund der hohen ausweichenden„teils/teils“-Antworten (35%) vermuten, dass die soziale Erwünschtheit das tatsächlichvorhandene Meinungsbild vieler Befragten verzerrt.18 Oliver Decker, Johannes Kiess und Elmar Brähler (2014): Die Stabilisierte Mitte. Rechtsextreme Einstellungen inDeutschland 2014, http://www.uni-leipzig.de/~kredo/Mitte_Leipzig_Internet.pdf; vgl. auch Andreas Zick und AnnaKlein: Fragile Mitte - Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014, hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer. Bonn: Dietz Verlag 2014.31

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