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Protestforschung am Limit

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estimmen, so hätte die AfD im Bundestag die absolute Mehrheit und die NPD wäre die einzigeOppositionspartei.SPD2% Die Linke3%NPD5%Piratenpartei1%AfD89%Abbildung 13: SonntagsfrageEs muss offen bleiben, ob der sensationell hohe Wert für die AfD auf die Ges<strong>am</strong>theit derAnhängerschaft von Pegida übertragbar ist. Aufgrund anderer Indizien, insbesondere dendirekten Kontakten zwischen Organisatoren von Pegida und Vertretern der AfD sowieöffentlicher Aussagen von beiden Seiten, wird jedoch deutlich, dass große inhaltlicheSchnittmengen zwischen beiden Gruppen bestehen und die berechtigte Frage aufkommt, ob sichPegida zu einem außerparl<strong>am</strong>entarischen Arm der AfD entwickeln könnte.Die tendenzielle Ablehnung des politischen Systems auf Seiten der Befragten spiegelt sich auchin Antworten auf zwei offene Fragen: (a) Für welche Anliegen stehen Ihrer Meinung nach diePegida-Demonstrationen und (b) Welches Anliegen wollen Sie persönlich durch Ihre Teilnahmean den Pegida-Demonstrationen zum Ausdruck bringen. Bei beiden Fragen bezogen sich diehäufigsten Antworten auf eine Kritik an der etablierten Politik. („der Regierung zeigen, dass sienicht jeden Bürger mundtot machen können! Änderung in der Politik fordern!“)In einzelnen Antworten (siehe dazu Abschnitt 12) werden zentrale Anliegen von Pegida, etwadie Kritik an der aktuellen Politik, Zukunftsängste und Ressentiments gegenüber Zuwandererndirekt miteinander verknüpft. Dies kommt exemplarisch in folgender Aussage zum Ausdruck:„Ich fühle mich nicht mehr durch die Politik in Deutschland vertreten und bin für die Einführungder direkten Demokratie sowie die Regelung der Immigration nach dem kanadischen Prinzip(mehr Qualität statt Quantität) auch bin ich der Meinung, dass die deutsche Kultur gewahrtwerden sollte und Deutschland/Europa nicht in den kulturellen und religiösen Multikultiumgehen sollte. Multikulti hat noch nie irgendwo funktioniert (siehe Jugoslawien oder Indien)und wird/kann meiner Meinung nach nicht funktionieren. Ich bin für die friedliche Koexistenz23

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