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Biber Newcomer Dezember 2019

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In Ivanas WELT berichtet die biber-Redakteurin

Ivana Cucujkić über ihr daily life.

IVANAS WELT

Foto: Igor Minić

PFLEGESTUDIUM:

„ICH BIN ANGEKOMMEN“

ICH PAFF’ NICHT, DADDY!

Was haben wir uns nicht aufgeregt, wir Österreicher, als das Rauchverbot kam.

Alexander Gsellmann hat bereits

drei von sechs Semestern des

Studiums der Gesundheits- und

Krankenpflege absolviert. Der

25-Jährige erzählt über seinen

Werdegang, die Praxis und die

Zukunft der Pflegeberufe.

Foto: Soza Almohammad

Und wir Jugos erst. Müssen wir doch schon vor unseren Eltern die Liebe zum

Glimmstängel verheimlichen. Is Respekt, weißt du…

Die Jugos tun mir schon ur leid. Mit dem generellen

Rauchverbot seit 1. November können sie

ihrer Lust zu qualmen auch nicht mehr im Klub

frönen. Dabei müssen sie sich schon vor der familiären

Raucherpolizei hüten.

Sich einfach so vor den Eltern eine anzuzünden

wäre nach unserem Moralverständnis genauso

unangebracht, wie nackt vor ihnen herumzuspazieren.

Das hat mich übrigens immer extrem irritiert

in der Schule, wenn ich hörte, dass das normal

sei in manchen Familien. Ehm, nein, nein. Vor

den Eltern nackert sein oder rauchen - so etwas

tun wir nicht. Vor allem wir Töchter nicht. Das hat

was mit Respekt zu tun, weißt du… Was genau,

weiß keiner so genau.

„TATA, DIE GEHÖREN MIR NICHT“

Also schleichen wir uns zum Paffen hinters Haus.

Auch weit nach der Volljährigkeit. Da kenn’ ich so

einige Altersgenossinnen, die ihre Eltern im Glauben

lassen, das Tschikpackerl wäre von „einem

Freund“. Ich kann keine Namen nennen, sonst

hab’ ich am Ende des Textes keine Freunde und

keine Familie mehr. Mama und Tata bleiben dabei

gerne im Unklaren. Das stille Abkommen, sich im

Zweifelsfall doch selbst zu belügen über den Tabakkonsum

des eigenen Kindes, ist für alle Beteiligten

äußerst beruhigend.

Das führt dann zu Absurditäten wie jenen, dass

eine Verwandte sich beim Familienfest für eine

cucujkic@dasbiber.at

10 / MIT SCHARF /

Zigarette hinausschleicht, während drinnen im

Wohnzimmer ihre kleine Tochter vom Opa und

den zehn anderen Gästen mit Nikotin zugenebelt

wird. Weil, wieder Respekt und so: Den Gästen

kann man doch nicht einfach direkt das Rauchen

verbieten.

DIE EMANZIPATION DES SAUFENS

Beim Trinken sind die Jugos wiederum sehr tolerant

und fortschrittlich. Der Alkoholkonsum

am Balkan genießt gesellschaftliche Akzeptanz.

Der Gastgeber ist eingeschnappt, wenn er nur

Wasser einschenken darf, anstatt eine Flasche

Schnaps aus Opas Selfmade-Brennerei zu köpfen.

Alkohol ist aber auch Medizin und Tradition.

Ich hab’ meinen ersten Schwips mit drei gehabt,

bei den Großeltern im Dorf vom hausgemachten

Spritzer. Und alle fanden es ur lustig und süß.

Längst dürfen auch Frauen dezent mitsaufen. Vor

30 Jahren sahen die Balkandamen noch mit

‘ner Fanta am Festtisch ihren abgestürzten Göttergatten

zu, wie sie die letzten Hunderterscheine

des Monatsgehalts im Dekolleté der Sängerin versenkten.

Mittlerweile ist es voll ok und emanzipiert,

an einem Gläschen „Frauen-Alkohol“ der

Sorte Bailey’s oder roter Wodka zu nippen. Aber

wer an einem nippt, nippt auch am zweiten und

hat Bock auf ‘ne Tschick. Also hinaus in die Kälte.

Da steht dann bestimmt schon ein paffender Verwandter.

Verdammte Raucherpolizei…. ●

Alexander Gsellmann

Wie sieht deine Bilanz zur Studienhalbzeit am

FH-Studienstandort für allgemeine Gesundheits-

und Krankenpflege aus?

Es waren sehr intensive und herausfordernde

drei Semester. Ich finde aber Spaß und

Erfüllung in dem, was ich tue. Ich fühle mich

endlich angekommen.

Klingt, als wäre das kein leichter Weg gewesen.

Nach der Matura habe ich erst einmal den

Zivildienst beim Roten Kreuz absolviert. Gegen

meine Intuition habe ich danach ein Jus-

Studium begonnen – mehr schlecht als recht.

Nach einer einjährigen Auszeit in Neuseeland

mit Feldarbeit, Kühemelken und Kälberaufziehen

wusste ich, dass ich einen neuen Weg

einschlagen muss.

Wie hat dein Umfeld auf den Richtungswechsel

reagiert?

Meine Familie hat mich immer unterstützt.

Sie hatten aber zu Beginn ein völlig falsches

Bild von der Pflege. Ich denke, dass sich die

Pflege in Österreich gerade entwickelt: Erst

seit kurzer Zeit ist es möglich, Gesundheitsund

Krankenpflege zu studieren. Durch diese

Neuerung soll der Pflegeprozess in der Praxis

besser umgesetzt werden. Aus den Diagnosen

werden Pflegehandlungen entwickelt, die

wissenschaftlich belegt und individuell auf

die Patientinnen und Patienten zugeschnitten

sind.

Wo siehst du deine berufliche Zukunft?

Insgesamt habe ich ja sechs Praktika zu

absolvieren, so bekomme ich einen Einblick

in verschiedene Bereiche, und kann mich

leichter entscheiden. In ein paar Wochen

startet mein Praktikum in der Herz- und

Gefäßchirurgie im Krankenhaus Nord.

PFLEGEAUSBILDUNG IM KAV

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) bietet das gesamte Ausbildungsspektrum

der Gesundheits- und Krankenpflege an: Das dreijährige

Bachelorstudium, die zweijährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz

und die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz.

Infos zu Förderungen für Ihre Ausbildung bekommen Sie beim Wiener

ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (www.waff.at) oder beim Arbeitsmarktservice

(www.ams.at).

Schul- und Studienstandorte

im KAV:

SMZ-Ost – Donauspital, 1220

Wien

SMZ-Süd Kaiser-Franz-Josef

Spital, 1100 Wien

AKH Wien, Standort

Floridotower, 1210 Wien

SMZ Baumgartner Höhe, 1140

Wien

Wilhelminenspital, 1160 Wien

Infos zum Pflegestudium:

Weitere Infos: www.kav-pflegeausbildung.wien

● 3-jähriges Vollzeitstudium

● Studienbeginn Februar und

September

● Abschluss „Bachelor of Science in

Health Studies (BSc)“

● Finanzielle Förderung durch den

KAV möglich

● Praxisnahe Ausbildung

● Auslandssemester

● Nächste Bewerbungsfrist:

7.1. – 7.5.2020

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