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AS UNS BEWEGT
MEINUNG
L O R E D A N A :
KING LORI UND DIE MTV MUSIC AWARDS
„Wo warst du letzte Nacht, ich brech‘
dir dein Genick“ – Loredanas Album
‚KING LORI‘ liefert uns nicht nur einen
Ohrwurm nach dem nächsten. Ihre Hits
„Eiskalt“, „Jetzt rufst du an“, „Kein
Plan“ und „Genick“ sind seit Wochen
in den Charts. KING LORI wurde am 13.
September veröffentlicht. Die 24-jährige
Deutschrapperin mit kosovarischen
Wurzeln machte zahlreiche Features mit
WO IST SAMRA, BRA?
MERO und ihrem Ehemann Mozzik. Auch
Songs mit Miksu & Macloud, den zurzeit
angesagtesten Musikproduzenten im
deutschen Raum, findet man in ihrem
Meisterwerk.
Bei den MTV European Music Awards am
3. November gewann die Luzerner Rapperin
einen Award in der Kategorie „Best
Swiss Act“. Wir feiern Loredanas Musik
und freuen uns über weitere Songs.
STALKING-STOPP
AUF INSTAGRAM
Keine sichtbaren Likes mehr
unter den Instagram-Fotos
anderer Nutzer – das testet
Instagram jetzt in den USA
– wir können derweil noch
beruhigt aufatmen und uns
unserer Like-Geilheit hingeben.
Dennoch haben wir
auch in Österreich schlechte
Nachrichten für Insta-Stalker:
Was euer Ex liket oder
welcher Frau er schon wieder
folgt, könnt ihr jetzt nicht
mehr so leicht überwachen.
Instagram hat nämlich das
Abonniert-Feature entfernt,
bei dem man die Aktivitäten
seiner abonnierten Personen
mitverfolgen konnte. Die
Maßnahme soll Eifersuchtskonflikte
verhindern. Ein
kleiner Schritt für Instagram,
ein großer Schritt Richtung
Kontrollverlust.
Um Capital Bras Partner in Crime, Deutschrapper
Samra, ist es ungewohnt still. Kurz nachdem
Capi und Samra ihr Album „Berlin Lebt 2“
herausgebracht haben, hat Samra sein Instagram-
Profil deaktiviert und scheint auch sonst von der
Bildfläche verschwunden zu sein. Warum bloß?
Gerüchte über einen Streit oder gar eine berufliche
Trennung der beiden Kings des Deutschrap-Olymps
machte Capital höchstpersönlich mit einem
Statement zunichte. „Ich wollte euch Bescheid
sagen, dass Samras Album bald kommt. Er hat
krasse Songs gemacht und alles rasiert (…). Die
Sachen die jetzt kommen, werden Motherfu*ker.
Und der Joker kommt auch.“ Ihr wisst Bescheid, bra.
Berlin Lebt nach wie vor.
Soza Jan
DER LETZTE
ÖSTERREICHER
DER KLASSE
Ich gehe in die NMS Herthergasse und bin der
einzige Österreicher in meiner Klasse. Es ist schon
ein bisschen komisch, dass ich die Sprache, die
meine Mitschüler sprechen, nie verstehe. Als ich
in die Schule kam, war es am Anfang für mich
sehr ungewohnt, weil in meiner Volksschule jeder
deutsch gesprochen hat. Die erste Woche war für
mich hart, weil jeder eine andere Sprache gesprochen
hat und da dachte ich mir immer, dass die
endlich Deutsch reden sollten. Als ich in meine
jetzige Klasse zugeteilt wurde, habe ich schon
gesehen, dass ich wieder der einzige Österreicher
hier bin. Aber das konnte ich mir eh schon
denken, weil mein Bruder in meiner Schule war
und mir schon öfters gesagt hat, dass es nicht
viele österreichische Schüler gibt. Aber ich bin
trotzdem in die Schule gegangen, weil hier jeder
viel netter ist als in den anderen Schulen. Ich war
am Anfang immer neidisch, dass ich keine andere
Sprache kann, weil, wenn alle z.B. Türkisch oder
Serbisch reden, verstehe ich sie nicht.
Ich habe Sprachen immer als einen Vorteil
empfunden. Ich dachte auch, dass man eine
neue Sprache, wie zum Beispiel Englisch, leichter
lernen könnte, wenn man schon eine Sprache
sprechen kann. Aber meine Mitschüler tun sich in
Englisch genauso schwer wie ich. Keine Ahnung,
wer das gesagt hat, dass man sich dann leichter
tut, stimmt ja offensichtlich nicht. Mittlerweile
ist es mir egal, dass jeder eine andere Sprache
spricht. Ich habe mich daran gewöhnt. Das Wichtigste
ist, dass wir uns alle gut verstehen.
Marco ist 13 Jahre alt und besucht die NMS Herthergasse.
ICH BIN HALB POLE,
HALB NIGERIANER
Herzlich willkommen in meiner Welt. Ich bin halb Pole, halb
Nigerianer. Meine Mutter kommt aus Polen - aus Warschau,
das ist die Hauptstadt. Mein Vater ist Nigerianer
und gehört zum Igbo-Volk. Die meisten von ihnen leben in
der gleichnamigen Provinz, die östlich von der Hauptstadt
Lagos liegt.
Ihr denkt euch sicher jetzt, hä? Wie passt das zusammen?
Nigeria und Polen? Zuhause rede ich mit meinem Vater
Englisch und mit meiner Mutter Polnisch und wenn wir alle
miteinander reden, unterhalten wir uns auf Englisch. Bei
der Oma mütterlicherseits sprechen wir nur Polnisch, sie
lebt in Warschau, der Stadt, in der ich auch geboren bin.
Ich war noch nie in Nigeria und spreche die Muttersprache
meines Vaters leider nicht. Das ist Igbo, das habe ich oben
schon beschrieben, so heißt auch das Volk meines Vaters.
Ich würde gerne mal sehen, wie es in Nigeria aussieht, weil
ein Teil von meiner Familie dort wohnt. Ich wollte auch Opa
und Oma väterlicherseits sehen, aber es ist leider zu spät.
Zumindest bei meiner Oma. Sie ist gestorben. Ich erinnere
mich ganz genau, als ich und mein Vater zuhause waren
und jemand angerufen hat. Eine Person, die meinen Vater
kannte, sagte ihm, dass seine Mutter gestorben ist. Es war
sehr emotional für ihn und mich. Es war überhaupt das
erste Mal, dass ich ihn habe weinen sehen. Aber eh klar,
seine Mutter zu verlieren, ist wirklich das Schlimmste. Dann
ist mein Vater nach Nigeria geflogen und war auf ihrer
Beerdigung. Er hat ein Video von der Zeremonie gemacht.
Auf dem Video habe ich auch das erste Mal meine Oma
gesehen. Auch, wenn ich sie nicht kannte, machte mich
das traurig. Das Begräbnis war etwas anders als in Österreich.
Nachdem der Sarg in eine Halle gebracht worden
war, sprach zuerst der Pfarrer ein paar Worte. Am Ende
tanzte dann eine Gruppe von Menschen zu Ehren meiner
Großmutter. Das gehört anscheinend zur Tradition in Nigeria.
Man muss ja nicht immer nur weinen, man kann auch
tanzen, wenn ein geliebter Mensch von uns geht.
Daniel ist 12 Jahre alt und besucht die NMS Herthergasse.
14 / MIT SCHARF /
15 / MIT RAMBAZAMBA SCHARF / /
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