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Biber Newcomer Dezember 2019

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fragen sollen, ob sie ihn an einer Körperstelle, wie z. B. dem

Arm berühren dürfen. „Bruder, darf ich dir Nackenschelle

geben?“, fragt Marko seinen Sitznachbar. „Klar, immer Bruder.

Aber nur leicht, ok?“, „Ok, Bruder.“

„Und genau das ist Zustimmung,“ klärt Rick die Beiden

auf. Man solle davor immer fragen, bevor man eine andere

Person anfasst. Ein anderer Schüler fragt seinen Nachbarn,

ob er seine gegelten Haare berühren darf. Er bekommt

sofort ein entschiedenes „Nein“ als Antwort. Rick springt

auf, schnappt sich die Kreide und schreibt an die Tafel: „Nein

heißt nein!“.

Renate Wenda erklärt den Schülerinnen nebenan, dass

um sie herum immer ein Radius existieren sollte, den niemand

ohne ihre Zustimmung betreten darf. Sollte das doch

eintreten, zeigt die Trainerin schnell zu lernende Selbstverteidigungstechniken.

„Das ist ja ur cool!“, klatscht Fatma in

die Hände, und fügt mit ernster Miene hinzu: „Das kann man

schon gut gebrauchen, wenn man im Dunklen alleine auf der

Straße geht.“ Zustimmendes Nicken im Raum. Die Mädchen

fangen an, eine nach der anderen, über ihre Erfahrungen

mit sexueller Belästigung zu sprechen. Das Erschreckende

ist, dass so gut wie jede von den 13-Jährigen Schülerinnen

dieser Klasse schon mit Gewalt konfrontiert wurde.

Geschichten über belästigende Taxifahrer, Übergriffe seitens

älterer und gleichaltriger Männer und Mobbing im Internet

werden in die Runde geworfen. Renate macht den jungen

Frauen klar, dass sie die Schuld niemals bei sich suchen

dürfen – und gibt ihnen Tipps, wie man sich in Notsituationen

benimmt. Laut nach Hilfe schreien – das ist der wichtigste

Punkt. In den meisten Fällen ist der Täter überrascht und tritt

die Flucht an. „Durch Übungen, Informationen und Tipps und

Tricks erkennen sie, dass sie körperlich und verbal gut in der

Lage sind, sich zu schützen.“, so Renate Wenda. „Wenn ich

weiß, was ich tun kann, kann ich in grenzüberschreitenden

Situationen selbstbewusst auftreten“.

„MOBBER SIND MÖRDER“

Unter den Jungs wird das Thema sexuelle Belästigung

ebenfalls heiß debattiert: „Wie würdest du dich denn fühlen,

wenn jemand auf der Straße beim Vorbeigehen deinen

Arsch kommentiert?“, fragt Rick die anwesenden Burschen.

Er erklärt, dass Kommentare über das Aussehen anderer in

den meisten Fällen nicht in Ordnung sind – ebenso Witze auf

Kosten anderer. Das Thema Mobbing scheint in der Klasse

ein sehr präsentes zu sein. Die Jugendlichen debattieren

darüber, was es ausmacht, wo die Grenzen beim Spaßmachen

enden und dass „Witze auf Kosten anderer nicht lustig

sind.“ Rick hat jahrelange Erfahrung im sozialen Bereich und

ist begeistert von den heutigen Buben: „Super coole, aufgeschlossene

Burschen, die sicher alle ihre eigenen Rucksäcke

tragen und es nicht immer leicht im Leben haben“, resümiert

Rick hochzufrieden.

Am Schluss sind sich alle einig: Mobbing ist uncool und

geht gar nicht. Oder, wie es der 13-jährige Valentino mit

ernster Miene ausdrückt: „Denn Mobber sind Mörder“. ●

Die jungen Frauen haben es satt, von den Burschen in

Schubladen gesteckt zu werden.

Wenn ich weiß, was ich

tun kann, kann ich in

grenzüberschreitenden

Situationen selbstbewusst

auftreten.

Was ist laut, was leise?

Durch Übungen lernen die Mädchen, sich zu schützen.

ÜBER DAS PROJEKT

„Ich bin kein Opfer!“ und „Ich bin kein Täter!“ – dieses

Gefühl und Selbstverständnis stärkt biber gemeinsam

mit dem Österreichischen Integrationsfonds mit einem

gezielten „Selbstverteidigungs- und Sensibilisierungs“-

Projekt zur Gewaltprävention schon bei Schülerinnen

und Schülern. Unter der Leitung von erfahrenen Trainern

erlernen die jungen Mädchen neben körperlichen

Verteidigungstechniken auch psychologisch taktisches

Vorgehen. Gleichzeitig setzt das Projekt auf der Seite

der Burschen an – ohne mit dem Finger auf sie zu

zeigen. Mit Rollenspielen zum Thema Mobbing, sexueller

Orientierung und sexuelle Belästigung soll auf Tabu-

Themen eingegangen und das Thema der „Prävention

sexualisierter Gewalt“ erlebbar gemacht werden. So

wird sensibel ein Bewusstsein dafür geschaffen, was

sexuelle Übergriffe und Gewalt sind und wo Grenzen

überschritten werden. Im Rahmen dieser Kurse werden

den Schülern Verhaltens- und Handlungsstrategien

aufgezeigt und Gespräche auf Augenhöhe über

eigene Erfahrungen geführt. Biber schafft mediale

Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema, indem wir

breitenwirksam auf den biber-Kanälen darüber berichten:

Ob in Videos, Insta-Stories auf Social Media oder in den

Newcomer-Editionen.

DIESES PROJEKT WIRD DURCH DEN ÖSTERREICHISCHEN

INTEGRATIONSFONDS FINANZIERT

SCHRITT FÜR SCHRITT

ZUM FEINKOST-PROFI.

FEINKOST-

MITARBEITER/IN

Die ersten Schritte zum Feinkost-Profi –

das bietet unser Ausbildungsprogramm:

• Ausbildungsdauer 4 Wochen

• sanftes Onboarding in der Ausbildungsfiliale

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• Begleitendes Aus- und Weiterbildungsprogramm

mittels E-Learning, Ausbildungsplattform

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• Coaching und Betreuung durch erfahrene

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*Gilt für Eigenfilialen der SPAR Warenhandels-AG

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