Music Therapy Today - World Federation of Music Therapy

Holbein, U. (2006) Glitzernd...pulsierend...eine endlose Zeit lang - Wie verändert sich Musik unter Drogeneinfluß?
Music Therapy Today (Online) Vol.VII (2) 375-412. available at http://musictherapyworld.net
B (sachlich): Die Geschichte des Hippietums verlief in Kürze so: Bereits
1924 beschrieb Alfred Döblin in seinem ziemlich angetörnten Roman
„Die drei Sprünge des Wang Lun“ vorausgreifend den „Summer of
Love“ von 1967:
D (hinterlegt mit chinesischer Musik): Sie predigten nicht, suchten niemanden
zu bekehren. Vergeblich bemühten sich Literaten, die sich unter
sie mischten, ein religiöses Dogma von ihnen zu hören. Viele aßen kein
Fleisch, brachen keine Blumen um, schienen Freundschaft mit den Pflanzen,
Tieren und Steinen zu halten. Ein Seufzen preßte das Land aus. Man
hatte so glückverschleierte Augen nie gesehen. Ein Zittern ging durch die
Familien. (Die Chinamusik ist in den Beatle-Song „She's leaving home“
übergegangen)
B: Nein, die Hippies kamen noch viel früher in die Gänge!
A: Gern saß Mark Twain am Missisippi
und paffte wie ein alter Hippie.
C (hinterlegt mit der gluckernden Unterwassermusik, die auf
beigelegter MC hinter dem Fliegenpilz-Lied kommt): Die frühesten Lebensformen
waren faule, amöboide Sauna-Hedonisten mit Appetit. Alles
war organisch und natürlich, nichts amoralisch oder illegal. Drunten im
Süden, in den lauschigen und bestens ausgestatteten Urwäldern um den
Äquator...immerwährende Summertime -- and the living was easy!
B: Bevor Dada da war, war Dada da.
A: Eindringlich warnte einst Charles Dickens:
D: Erst tun's haschen und dann ficken's!
B: Der Baum der Erkenntnis trug, laut Dr. Christian Rätsch, einem
techno-cyberspace-schamanistisch engagierten Ethnobotaniker, psychedelisch
wirksame Früchte und wartet hierbei weiterhin auf seine botanische
Bestimmung.
A: Am Anfang stand, ihr wißt es ja,
zuerst die Drogenrazzia.
Auf Übertretung stand für jeden
Sofort-Verweis aus Garten Eden.
Radiosendung 381