Music Therapy Today - World Federation of Music Therapy

Holbein, U. (2006) Glitzernd...pulsierend...eine endlose Zeit lang - Wie verändert sich Musik unter Drogeneinfluß?
Music Therapy Today (Online) Vol.VII (2) 375-412. available at http://musictherapyworld.net
A: Orpheus!
C: Diogenes von Sinope!
D: Und nicht zuletzt Jesus...
B: ...inkarnierten sich neu in späteren Früh-Hippies wie Francois Villon...
A: Oswald von Wolkenstein!
D: Leo Tolstoi...
C: ...und nicht zuletzt Rasputin.
D: Und eines Donnerstags dann, fast zweitausend Jahre, nachdem ein
Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte,
wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung
mal nett zueinander wären --
A: Und leise fügte er noch dran:
Schau dir nur meine Jünger an!
Die fressen Gras doch büschelweise,
so wahr ich Jesus Christus heiße!
B: Und schon spaltete sich Frau Musica auf, obwohl Wüstensohn
Dschieses sicher kein Faible für Bachkantaten gehabt hätte: einerseits in
himmlische und irdische Musik, also Engelssang und Menschengeröhr,
und andererseits, nämlich auf etwas niedrigerer Ebene: in geistliche und
weltliche Musik. Wobei Himmel und Erde aber nie völlig auseinanderdrifteten,
ganz im Sinne Papst Gregor des Großen, im 6. Jahrhundert:
D (hinterlegt mit ferner Gregorianik): Wer von den Gläubigen möchte
daran zweifeln, daß gerade in der Stunde des Opfers die Himmel sich
öffnen und die Chöre der Engel zugegen sind? Oben und unten verbinden
sich, Himmel und Erde, Sichtbares und Unsichtbares werden eins.
B: Dermaßen eins, daß Johann Sebastian Bachs weltliche Kantanten,
bloß 20 an der Zahl, nicht völlig anders klingen als seine 197 geistlichen
Kantaten. Überirdisch perlendes Saitenspiel und höllisch laute Gerichtsund
Kriegsposaunen halten weiterhin die Dichotomie aufrecht, bis hinauf
und hinab zu heutigen Klangkörpern und Stadtorchestern, in denen in der
Radiosendung 384