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SEXUALITE DES ADOLESCENTS ET SIDA: - IUMSP

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Tabelle 12.4Ängste nach dem ersten GeschlechtsverkehrTotal Frauen Männer nSchwangerschaft 4.8 4.5 5.2 1978HIV/AIDS 6. 0 6. 05.9 1978sexuell übertragbare Krankheiten 6.1 6.1 6. 2 1978Erwartungen des Partners 3.7 3.6 3.8 1978Gerede 3.7 3.7 3.8 1978Männer und Frauen unterscheiden sich bezügli ch der Intensität ihrer Ängste na ch dem erstenGeschlechtsverkehr kaum, mit Ausnahme der Befürchtungeiner Schwangerschaft, welche bei Männernviel ausgeprägter ist als bei Frauen.Das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr hat keinen Einfluss auf die Angst vor Schwangerschaft,HIV/Aids oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, wohl aber auf die Angst, dem Partner/derPartnerin nicht zu genügen und die Angst vor dem Gerede der Leute. Letztere beiden Ängste sind stärkerbei Jugendlichen, die vor dem 15. Lebensjahr ihren ersten Geschlechtsverkehr hatten.12.3 HINWEISE AUF UNSAFES SEXUALVERHALTENDas Jugendalter ist durch experimentierendes Verhalten gekennzeichnet. Es gehört zur Entwicklungvon Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, neue Verhaltensweisen (spielerisch) zu erproben,seine Kräfte und Fähigkeiten an neuen Aufgaben zu erproben, um schliesslich in diesen Aus-einandersetzungen zu wachsen, das heisst, sich weiterzuentwickeln. Diese Verhaltensweisen generell als“Risikoverhaltensweisen” zu etikettieren, wird der Qualität des gezeigten jugendlichen Verhaltens nichtgerecht. “Risiko” ist ein abstrakter Begriff und bezieht s ich auf die Wahrscheinlichkeit, sich beibestimmenten Randbedingungen beim ungeschützen Geschlechtsverke hr mit HIV zu in fizieren; solcheWahrscheinlichkeiten stehen in dieser Arbeit nicht zur Diskussion. Vielmehr möchten wir dieEntsprechung jugendlichen Verhaltens mit den Regeln des “safer sex” überprüfen, wie er auch in derbundesweiten Kampagne propagiert wird. Wir verwenden deshalb den englischen Ausdruck “safe” bzw.“unsafe” und hoffen, damit weniger stigmatisierende Konnotationen zu wecken.Der erste Geschlechtsverkehr kann dann als unsafe bezüglich HIV-Ansteckungsgefahr betrachtet werden,wenn er einerseits ungeschützt stattfand und andererseits mit einem Partner/ einer Partnerin, der/dieschon koitale Erfahrung hatte - oder von dem/der man zumindest nicht sicher weiss, ob er/sie schonkoitale Erfahrung hatte.Von den Jugendlichen mit koitaler Erfahrung benutzte fast ein Viertel (24%) beim ersten Geschlechtsverkehrkein Präservativ. Jede(r) zweite (48%) hatte beim ersten Mal einen Partner/einePartnerin, der/die schon koitale Erfahrung hatte oder dessen/deren koitales Vorleben unbekannt war. Für11% der koital erfahrenen Jugendlichen treffen beide dieser Bedingungen zu, soda ss man ihren Einstiegins Sexualleben als unsafe betrachten kann. Die "Unsafen" hatten ihren ersten Geschlechtsverkehr mit15.4 Jahren, die "Safen" mit 16.2 Jahren.In festen Beziehungen betrachten wir Geschlechtsverkehr ohne Präservativ dann als unsafe, wenn derPartner / die Partnerin auch andere koitale Beziehungen pflegt, oder wenn diesbezüglich Ungewissheitherrscht. Dies trifft auf 7% der koital erfahrenen Jugendlichen zu.8% benutzen kein Präservativ beim Fremdgehen; darunter verstehen wir spontane sexuelle Kontakteparallel zu einer festen Beziehung.Die vierte Artvon unsafem Verhalten bezieht sich auf spontane koitale Kontakte von Jugendlichen, dienicht in einer festen Beziehung stehen. 9% aller koital erfahrenen Jugendlichen pflegen solcheBeziehungen und benutzen dabei nicht konsequent ein Präservativ.106

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