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SEXUALITE DES ADOLESCENTS ET SIDA: - IUMSP

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Vorstellen der Studie in den Klassen durch speziell ausgebildete Fachleute und der Einsatz desinformatisierten Fragebogens sicherten die Wahrung der Privatsphäre und der individuellen Freiheit. Dieausgezeichnete Beteiligung und die hohen Antwortraten – auch bei den heikelsten Fragen – zeigen, dassman mit Adoleszenten unter bestimmten Voraussetzungen auch schwierige Themen angehen kann, ohnesie vor den Kopf zu stossen.Die Stichprobe umfasste 4283 Schüler/innen und Lehrlinge im Alter von 16 bis 20 Jahren aus dreiSprachregionen (47% aus der Deutschschweiz, 35% aus der Romandie und 18% aus dem Tessin). Siewurde mit Hilfe einer ökonomisch optimierten Methode in den Schulhäusern der Sekundarstufe IIzusammengestellt. Trotz dieser Einschränkung entsprechen die soziodemographischen Merkmale derbefragten Adoleszenten recht gut denjenigen der in der Schweiz wohnhaften Adoleszenten dieserAlterskategorie.Der Studie sind gleichwohl Grenzen durch mögliche Antwortverzerrungen gesetzt (z.B. in Richtungsozialer Erwünschtheit) oder durch Verzerrungen, die typisch für das Antwortverhalten der befragtenAltersgruppe sind. Die Gültigkeit und die Verlässlichkeit der Antworten müssen überprüft werden. DerVergleich verschiedener Fragen innerhalb eines Fragebogen sowie der Vergleich dieser Studie mit anderenBefragungen weisen aber auf eine gute Datenqualität hin. Dennoch muss man in Betracht ziehen, dass dieAntworten vom Erinnerungsvermögen und der Interpretation der Fragen durch die Befragten beeinflusstsind.Es wurden nur Adoleszente zwischen 16 und 20 Jahren befragt, die sich noch in Ausbildung befinden.Also sind diese Resultate nicht repräsentativ für Adoleszente, die ihre Ausbildung abgebrochen haben,oder aus dem einen oder anderen Grund bereits berufstätig sind. Sie sind auch nicht aussagekräftig fürArbeitslose, für Personen, die in Schwierigkeiten oder anderweitig benachteiligt sind (diese trifft auf 10 bis15% der Bevölkerung zwischen 16 und 20 Jahren zu 5 ). Eine Studie über marginalisierte Adoleszente hatergeben, dass diese sich bezüglich einiger Aspekte der Sexualität, wie sexuelle Gewalt, Schwangerschaftoder übertragbare Geschlechtskrankheiten in einer schwierigeren Lage befinden als die sozial Integrierten 6 .Resultat der Studie ist eine deskriptive Analyse des Sexualverhaltens Adoleszenter, ihres Umgangs mitPräservativen und anderen Verhütungsmitteln sowie den damit verbunden Wahrnehmungen undEinstellungen.Die wichtigsten ResultateSexualität und Prävention von HIV/Aids und sexuell übertragbarer GeschlechtskrankheitenDie Resultate zum Thema Aids und Aidsprävention zeigen, wie auch die Evaluation der Präventionsstrategiein der Schweiz 7 , dass die Adoleszenten sich systematisch mit Präservativen schützen, vorallem beim ersten Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner. Die Resultate unterstreichen dieBedeutung des Zusammenhangs zwischen situativen Einflüssen beim Geschlechtsverkehrs und demEingehen von Risiken einer Schwangerschaft oder einer Infektion mit einem sexuell übertragbaren Krankheitserregeroder mit dem HIV. Es scheint, dass es kein konstantes Risikoverhalten gibt und dass eswenig Adoleszente gibt, die sich systematisch Risiken aussetzen. Für den Verzicht aufSchutzmassnahmen in einer Gelegenheitsbeziehung ist oft die Tatsache verantwortlich, dass diese nichtvorhergesehen wurde oder dass zwischen den Partnern keine Diskussion über den Gebrauch vonVerhütungs- oder Schutzmitteln stattgefunden hat. In Gelegenheitsbeziehungen sind Diskussionen übermögliche Risiken selten, aber die Rate des Präservativgebrauchs ist in solchen Fällen hoch (drei von vierAdoleszenten); sie nimmt im weiteren Verlauf der sexuellen Laufbahn nicht ab. Dies zeigt, dass dieBotschaften der Kampagne zur Aidsprävention aufgenommen wurden. Die Einbindung der Frauen in dieEntscheidungen über den Präservativgebrauch scheint noch problematisch zu sein. Zwar teilen sie dieVerantwortung in der Diskussion über die Verwendung von Präservativen mit ihren Partnern, aber sie5 Schweizerische Volkszählung 1990. Bundesamt für Statistik, Bern, 1993.6 Delbos-Piot I, Narring F, Michaud PA. La santé des jeunes hors formation. Comparaison entre jeunes "dropout"et jeunes en formation dans le cadre de l'enquête sur la santé et les styles de vie des 15-20 ans en Suisseromande. Santé Publique 1:59-72, 1995.7 Dubois-Arber F, Jeannin A, Meystre-Agustoni G, Moreau-Gruet F, Haour-Knipe M, Spencer B, Paccaud F.Evaluation de la stratégie de prévention du sida en Suisse sur mandat de l'Office fédéral de la santé publique :cinquième rapport de synthèse 1993-1995. Lausanne : Institut universitaire de médecine sociale et préventive1996 (Cah Rech Doc <strong>IUMSP</strong>, no. 120).11

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