| Lagebericht der Gesellschaft Unternehmensergebnis in Mio. Euro -115 -110 -105 -100 -95 -90 -85 -80 -75 -70 -65 -60 -55 -50 -45 -40 -35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0 -111,2 -106,7 -96,7 -93,7 -91,4 -88,3 -83,5 -80,0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong> -75,8 -73,4 -71,4 -67,5 -63,8 -52,2 -41,9
Lagebericht der Gesellschaft Geschäftliche Entwicklung und Rahmenbedingungen Das vergangene Geschäftsjahr hatte zwei sehr unterschiedliche Halbjahre: Während im ersten Halbjahr die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und konjunkturellen Meldungen mit Ausnahme der Energiepreisentwicklung noch eher positiv waren, bestimmte die Finanzkrise die zweite Hälfte des Jahres. Insgesamt beeinflussten die gesamtwirtschaftlichen Tendenzen den öffentlichen Personennahverkehr positiv. Bei der <strong>Rheinbahn</strong> AG stiegen die Fahrgastzahlen um rund 600.000 und die Fahrgeldeinnahmen auf 151,2 Mio. Euro (+6,2 Prozent). Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr nahmen die Fahrgeldeinnahmen um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich weiter stabilisiert. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete die bereits im Jahr 2007 verabschiedete EU-Verordnung EG Nr. 1370/2007 über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße – allerdings ist die im Zuge der verabschiedeten Verordnung als notwendig angesehene Novellierung des Personen- Beförderungsgesetzes, PBefG, bislang nicht erfolgt. Ferner sind weitere Änderungen wie in den Vorjahren (Kürzungen öffentlicher Zuschüsse, Verabschiedung des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in NRW – ÖPNVG NRW) ausgeblieben. Die erwartete Erhöhung der Energiekosten hat sich zunächst fortgesetzt. Im Zuge der Finanzkrise sind gegen Jahresende die Dieselpreise, nicht aber die Strompreise, gesunken. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat zum 1. August <strong>2008</strong> eine Tarifstrukturreform durchgeführt und zum gleichen Zeitpunkt die Preise erhöht. Die <strong>Rheinbahn</strong> konnte die aus diesen Maßnahmen resultierende Erhöhung der Ticketpreise um insgesamt 5,5 Prozent ohne negative Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen umsetzen. Die Gesellschaft hat die Maßnahmen zur Einhaltung des Luftreinhalteplans der Stadt Düsseldorf fortgesetzt. So beschaffte sie weitere 74 Busse mit dem modernsten System zur Emissions- reduzierung und ersetzte einen großen Teil der – vereinzelt sehr alten – Wirtschaftsfahrzeuge. Aus dem im Jahr 2003 abgeschlossenen Vertrag über die Lieferung von insgesamt 76 Niederflurstraßenbahnen (NF8U) hat die <strong>Rheinbahn</strong> Ende <strong>2008</strong> weitere 20 Fahrzeuge abgerufen. Die ersten der 51 Combino-Niederflurstraßenbahnen, NF10 und NF8, bei denen in der Vergangenheit Festigkeitsprobleme aufgetreten waren, sind beim Hersteller in der Sanierung. Zur weiteren Sicherung ihrer künftigen Finanzierung hat die Gesellschaft sich einem externen Ratingverfahren unterzogen. Aufgrund der dabei festgestellten hohen Kreditwürdigkeit (Ratingergebnis der Agentur Standard & Poor`s: AA-) verbessern sich die Chancen, Finanzmittel am Kapitalmarkt günstig zu erhalten. Auf Grundlage des bestehenden europäischen Beihilferechts hat die EU-Kommission Ende 2006 ein förmliches Prüfverfahren mit dem Titel „Staatliche Beihilfe für die Verkehrsunternehmen Bahnen der Stadt Monheim (BSM) und Rheinische Bahngesellschaft AG (RBG) im Verkehrsverbund Rhein- Ruhr“ eingeleitet. Entgegen den Erwartungen ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen. Über die bekannten Fragestellungen zu dem im Jahr 2005 geänderten VRR-Finanzierungssystem hinaus hat die Kommission neue Fragen zur Querverbundfinanzierung aufgeworfen. Da die <strong>Rheinbahn</strong> kein Querverbundunternehmen ist, haben diese für die Gesellschaft keine Bedeutung. Aufgrund des bisherigen Verlaufs des Verfahrens erwartet die Gesellschaft keine negativen Auswirkungen, insbesondere keine Feststellung einer nicht beihilferechtskonformen Finanzierung. Das Verfahren soll nunmehr im Laufe des Jahres 2009 abgeschlossen werden. Die Stadt Düsseldorf beabsichtigt, die <strong>Rheinbahn</strong> bis 2019 nach altem Recht auf Basis des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (Transmark) mit gemeinwirtschaftlichen Leistungen zu betrauen. Mit einer Ausnahme hat die Gesellschaft mit allen Aufgabenträgern außerhalb Düsseldorfs zwischenzeitlich längerfristige Betrauungsregelungen abgeschlossen. |