2011 - DeviceMed.de
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<strong>de</strong>rungen und die sichere Funktion<br />
angelieferter Komponenten wirtschaftlich<br />
zu prüfen. Als Anbieter<br />
von integrierten Imaging-Systemenfür<br />
die Radiologie, Mammographie,<br />
Orthopädie und Kardiologie<br />
verwen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Hersteller Bauteile<br />
aus Spezialkunststoffen, wie z. B.<br />
Lager, Buchsen, Zahnrä<strong>de</strong>r und<br />
Gehäuseteile (Bild 2).<br />
Kombiniertes<br />
Prüfverfahren<br />
Die Spezialisten von TÜV Süd haben<br />
eine maßgeschnei<strong>de</strong>rte Werkstoffi<strong>de</strong>ntprüfung<br />
erarbeitet, die gezielt<br />
mehrere Verfahren einsetzt, darunter<br />
die Infrarotspektroskopie, Thermogravi-metrie,<br />
Dynamische Differenz<br />
Kalorimetrie und die EnergiedispersiveRöntgenfluoreszenzanalyse.<br />
Diese Metho<strong>de</strong>n gestatten<br />
Aussagen zur Verarbeitungsqualität,<br />
Reinheit, Reaktionskinetik und<br />
Oxidationsstabilität. Mit ihnen las-<br />
Die Prüfverfahren im Überblick<br />
www.<strong>de</strong>vicemed.<strong>de</strong> | April <strong>2011</strong> | <strong>DeviceMed</strong><br />
sen sich <strong>de</strong>r Kunststofftyp und die<br />
Schwermetallfreiheit validieren.<br />
In einem ersten Schritt erstellen<br />
die Experten einen Fingerprint <strong>de</strong>s<br />
Werkstofftyps. Hierzu verwen<strong>de</strong>n sie<br />
1. Infrarotspektroskopie (FT-IR)<br />
Die IR-Spektroskopie ist ein physikalisches Analyseverfahren, das<br />
infrarotes Licht <strong>de</strong>finierter Wellenlänge anwen<strong>de</strong>t. Durch Vergleich<br />
mit eigens erstellten Spektren, sogenannten Fingerprint-Spektren,<br />
kann eine I<strong>de</strong>ntifizierung sowie eine eventuelle Abweichung vom<br />
gefor<strong>de</strong>rten Kunststofftyp ermittelt wer<strong>de</strong>n. Auch können bei<br />
einem unbekannten Kunststofftyp durch einen Vergleich mit Daten<br />
bekannter Substanzen Rückschlüsse auf die Zusammenset-zung<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Thermogravimetrie (TGA)<br />
Mit <strong>de</strong>r TGA kann eine quantitative Aussage über die Zusammensetzung<br />
<strong>de</strong>r Proben getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Dynamische Differenz Kalorimetrie (DSC)<br />
Die DSC erlaubt die Messung von thermischen Effekten, Reinheit,<br />
Glasumwandlung, Oxidationsstabilität, Reaktionskinetik, Kristallinität<br />
sowie <strong>de</strong>s Schmelzverhaltens. Ebenfalls lässt sich eine Aussage<br />
über die Verarbeitungsqualität ableiten.<br />
4. Energiedispersive Röntgenfluoreszenzanalyse (EDX-RF)<br />
Mittels <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen EDX-RF Messgeräts können Substanzen<br />
im RoHS-Grenzbereich quantitativ erfasst wer<strong>de</strong>n. Hierzu zählen<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Schwermetalle Blei, Quecksilber, Cadmium sowie<br />
das Flammschutzelement Brom.<br />
TITEL | Test & Qualitätskontrolle<br />
g Bild 2: Innovative Kunststofftypen halten <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen von wie<strong>de</strong>rholten<br />
Sterilisationszyklen Stand. In diesem Kontext nimmt die Qualitätssicherung von<br />
Komponenten und Bauteilen eine wichtige Stellung ein<br />
Proben <strong>de</strong>r Kunststoffhersteller und<br />
fertigen Referenzspektren und Referenzkurven<br />
an, die in einer Datenbank<br />
gespeichert wer<strong>de</strong>n. In einem<br />
zweiten Schritt untersuchen die Spezialisten<br />
die zu prüfen<strong>de</strong>n Bauteile<br />
im Detail. Stimmen die ermittelten<br />
Spektren und Kurven mit <strong>de</strong>m Fingerprint<br />
überein, so können die Bauteile<br />
freigegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Ausblick<br />
Weltweites Wachstum, überdurchschnittliche<br />
Innovationskraft und<br />
zugleich hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Sicherheit und Funktionsbeständigkeit<br />
kennzeichnen die Medizintechnikbranche.<br />
Um die Qualität<br />
von High-Performance-Polymeren<br />
wirtschaftlich zu prüfen, können<br />
individuell angepasste Wareneingangskontrollen<br />
angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
die gezielt aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte<br />
Verfahren kombinieren.<br />
Dipl.-Ing. Josef Vath,<br />
TÜV Süd Industrie Service GmbH<br />
Institut für Kunststoffe<br />
D-80686 München<br />
www.tuev-sued.<strong>de</strong>/ifk<br />
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