2011 - DeviceMed.de
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Werkstoffe | Metalle<br />
Gedächtnistraining<br />
für Metallstrukturen<br />
Strukturierte Oberflächen besitzen beson<strong>de</strong>re Eigenschaften. Wünschenswert wäre<br />
es, sie schaltbar zu machen. Dadurch ließen sich zum Beispiel Reibung und Haftung<br />
auf metallischen Oberflächen gezielt an- und ausschalten. Wie man strukturierte<br />
Oberflächen dafür trainiert, wird zurzeit in einer Forschungsgruppe geklärt<br />
Formgedächtnislegierungen verän<strong>de</strong>rn<br />
bei einer Temperaturerhöhung<br />
ihre Form. Die Metalle haben<br />
sozusagen ein Gedächtnis dafür, in<br />
welche Form sie sich bei höherer<br />
Temperatur begeben (Bild 1).<br />
Gedächtnis schlägt<br />
zwei Wege ein<br />
„Allerdings ist diese Formän<strong>de</strong>rung<br />
nicht rückgängig zu<br />
machen – einen Schalter erhält<br />
28<br />
Bild 1: Metalle können sich merken, welche Form<br />
sie bei Temperaturverän<strong>de</strong>rungen annehmen<br />
man mit diesem Ein-Wege-Effekt<br />
noch nicht“, erklärt Dr. Andreas<br />
Schnei<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Juniorforschungsgruppe<br />
„Metallische<br />
Mikrostrukturen“ <strong>de</strong>s INM -<br />
Leibniz-Institut für Neue Materialien.<br />
Der Werkstoffexperte<br />
studierte Materialwissenschaft an<br />
<strong>de</strong>r Universität Stuttgart und am<br />
Max-Planck-Institut für Metallforschung.<br />
Er promovierte vergangenes<br />
Jahr mit Auszeichnung<br />
bei Eduard Arzt in Stuttgart. Seine<br />
Zielsetzung<br />
<strong>de</strong>s Projektes<br />
Das INM - Leibniz-Institut<br />
für Neue Materialien betreibt<br />
grundlagen- und anwendungsorientierteMaterialforschung<br />
– vom Molekül bis<br />
zur Pilotfertigung. Die Arbeit<br />
umfasst in interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit die Bereiche<br />
Chemische Nanotechnologie,<br />
Grenzflächenmaterialien sowie<br />
Materialien in <strong>de</strong>r Biologie.<br />
Seine Schwerpunkte liegen in<br />
<strong>de</strong>r chemischen Synthese und<br />
physikalischen Analyse von<br />
Oberflächen, von Beschichtungen<br />
und von grenzflächenbestimmten<br />
Materialien.<br />
Durch die neue Juniorforschungsgruppe<br />
erweitert es<br />
sein Forschungsspektrum hin<br />
zum Material Metall. Auch<br />
die mechanische Charakterisierung<br />
auf <strong>de</strong>r Nano- und<br />
Mikro-Skala treibt das Institut<br />
durch die Gruppe voran.<br />
Dadurch schlägt es die Brücke<br />
von mechanischen Messungen<br />
auf atomarer Ebene über die<br />
Nano-Skala bis hin zu makroskopischen<br />
Größen. Das INM<br />
wen<strong>de</strong>t dieses Messverfahren<br />
neben Metallen auch auf<br />
biologische Materialien an, wie<br />
beispielsweise Perlmutt.<br />
<strong>DeviceMed</strong> | April <strong>2011</strong> | www.<strong>de</strong>vicemed.<strong>de</strong>