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Management | Digitale Fabrik<br />
Finite-Elemente-Analyse<br />
visualisiert Katarakt-Operationen<br />
Die Erfolgsquote heutiger Katarakt-Operationen beruht auf <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
elastischer Materialien. Sie wer<strong>de</strong>n durch nur noch 1,8 mm lange Schnitte eingesetzt.<br />
Ein Unternehmen hat sich jetzt zum Ziel gesetzt, diese auf 1 mm zu reduzieren. Dabei<br />
spielt die Finite-Elemente-Analyse eine wichtige Rolle<br />
Zum Erreichen <strong>de</strong>s Ziels konzentrieren<br />
sich die Ingenieure<br />
von Bausch + Lomb aus Rochester,<br />
New York, USA, auf neue Linsenmaterialien,<br />
verbesserte Linsengeometrien<br />
und bessere Einsetzerkonstruktionen.<br />
Hierbei spielt die Finite-<br />
Elemente-Analyse (FEA) mit ihrer<br />
Fähigkeit eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle, ein<br />
großes Spektrum physischer Phänomene<br />
realistisch zu simulieren.<br />
FEA verkürzt iterrative<br />
Konstruktionsprozesse<br />
Die Ingenieure setzen seit etwa<br />
zehn Jahren „Abaqus FEA“ von<br />
Simulia ein, die Marke von Dassault<br />
Systèmes für die realistische<br />
Simulation. „Mit <strong>de</strong>m Einsatz<br />
von FEA in unserem iterativen<br />
Konstruktionsprozess ist es uns<br />
gelungen, die Entwicklungszeit<br />
zu verkürzen. Der Schlüssel dazu<br />
liegt in <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r jeweili-<br />
42<br />
gen Konstruktionen und in <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung von Konstruktionsregeln“,<br />
so Robert Stupplebeen,<br />
Design Engineer und Analyst beim<br />
Unternehmen. Mit FEA kann es<br />
mehr Konstruktionen testen und<br />
schneller zu optimierten Lösungen<br />
kommen (Bild 1).<br />
Das Team beginnt im Allgemeinen<br />
mit 3D-Mo<strong>de</strong>llen, die in<br />
SolidWorks erstellt wor<strong>de</strong>n sind,<br />
<strong>de</strong>r CAD-Marke von Dassault<br />
Systèmes für die professionelle<br />
Konstruktion. Anschließend wird<br />
die assoziative Bedienoberfläche<br />
<strong>de</strong>r FEA-Software genutzt, um das<br />
Mo<strong>de</strong>ll in „Abaqus“ zu importieren.<br />
Bei <strong>de</strong>n Kataraktoperationen<br />
konzentriert sich das Produktentwicklungsteam<br />
auf zwei primäre<br />
Mo<strong>de</strong>llierungsaufgaben, die sich<br />
durch Tests bestimmen lassen: die<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Kraft zum Einsetzen<br />
<strong>de</strong>r Linse und die Geometrie <strong>de</strong>r<br />
Linse beim Austreten aus <strong>de</strong>m Ein-<br />
a Bild 1: Darstellung <strong>de</strong>r Linsenspannung bei<br />
Beaufschlagung <strong>de</strong>r Intraokularlinsen mit Druck<br />
durch <strong>de</strong>n Stempel im Einsetzer während <strong>de</strong>r<br />
Simulation einer Katarakt-Operation. In seltenen<br />
Fällen kann die Linse an <strong>de</strong>n Spannungspunkten<br />
einreißen, nämlich an <strong>de</strong>n hinteren<br />
Haptiken o<strong>de</strong>r dort, wo <strong>de</strong>r Stempel die IOL<br />
berührt<br />
setzinstrument. Das Team untersucht<br />
zu<strong>de</strong>m, was in <strong>de</strong>r Realität<br />
nicht messbar ist – beispielsweise<br />
die Geometrie <strong>de</strong>r Linse und die<br />
inneren Spannungen, <strong>de</strong>nen die<br />
Linse im Einsetzinstrument ausgesetzt<br />
ist (Bild 2).<br />
Das physische Verhalten<br />
besser verstehen<br />
„Wir validieren unser Mo<strong>de</strong>ll<br />
anhand <strong>de</strong>r Dinge, die uns bekannt<br />
sind. Die übrigen Daten entnehmen<br />
wir <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll. So können<br />
wir das physische Verhalten besser<br />
verstehen“, meint Stupplebeen.<br />
„Ohne FEA wären uns diese Faktoren<br />
verborgen geblieben.“ Eine<br />
Kataraktoperation zu simulieren,<br />
ist alles an<strong>de</strong>re als trivial. Die Analyse<br />
ist in hohem Maße nicht linear<br />
und zu<strong>de</strong>m durch starke Verformungen<br />
und schwierige Bedingungen<br />
in Bezug auf Eigenkontakt,<br />
<strong>DeviceMed</strong> | April <strong>2011</strong> | www.<strong>de</strong>vicemed.<strong>de</strong>