PDF Download - Kiteboarding
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PERFORMANCE<br />
Safety first: Stehtiefe gibt es in St. Peter-Ording zuhauf<br />
prenanzügen im Optimalfall direkt mit dem<br />
Kragen verbunden, um das Risiko einer Durchspülung<br />
möglichst gering zu halten. Stehendes<br />
Wasser dagegen ist in konventionellen<br />
Neoprenanzügen nicht unerwünscht, denn es<br />
bildet eine weitere, wärmende Schutzschicht<br />
zwischen Neopren und Haut.<br />
Die richtige Schutzkleidung<br />
ist entscheidend<br />
Aus diesem Grund sollten vor allem Neoprenschuhe<br />
nicht zu eng ausfallen, im Winter sollten<br />
sie eine Dicke von fünf Millimetern und aufwärts<br />
haben. Die Schlaufen dürfen ruhig etwas<br />
weiter als normal eingestellt werden, da sich<br />
sonst Kältebrücken bilden und die Füße zudem<br />
schnell einschlafen. Das gleiche droht, wenn die<br />
Schnittstellen zu Schuhen und Handschuhen zu<br />
fest mit Klebeband abgeschnürt werden.<br />
Bei den Handschuhen ist die Antwort offener,<br />
im doppelten Sinne: Fausthandschuhe mit<br />
„Loch“ in der Handfl äche vermitteln das gleiche<br />
Gefühl an der Bar wie im Sommer und können<br />
auf dem Wasser sogar abgestülpt werden.<br />
Wenn es richtig eisig wird, helfen jedoch nur<br />
noch komplett geschlossene Fäustlinge oder<br />
Fingerhandschuhe. Bei ihnen gilt: je dicker das<br />
Material, desto indirekter das Gefühl beim Greifen<br />
der Bar und desto eher droht der berüchtigte<br />
Krampf im Unterarm.<br />
In der Regel ist die Nordsee etwas wärmer bzw.<br />
länger warm als die Ostsee. Besonders St. Peter-Ording<br />
wird von Kitejunkies bei westlichen<br />
Winden jeweils zwei Stunden vor und nach<br />
Hochwasser frequentiert. Wer dort ins Wasser<br />
fällt, kann auch dank der niedrigen Wassertiefe<br />
schnell wieder aufs Board springen. Das gilt<br />
108 KITEBOARDING 9 | 2010<br />
- Winterkiten<br />
Bei Kälte ist die Luft raus?<br />
„Bei manchen Ventilen habe ich bemerkt, dass diese<br />
sich schlechter verschließen lassen und der Kite<br />
nach der Session weniger Druck hatte. Über dieses<br />
Phänomen sollte man sich nach einer Wintersession<br />
aber keine Sorgen machen, denn der Kite ist nicht<br />
kaputt. Es liegt lediglich daran, dass sich die Luft in<br />
der Tube bei Kälte extrem zusammenzieht.“ - Stefan<br />
Permien, Extremkiter<br />
generell, stehtiefe Reviere sind bei Kälte immer<br />
vorzuziehen.<br />
Gibt es ihn, den perfekten<br />
Winterspot?<br />
Ganz so leicht macht es sich Stefan Permien<br />
nicht immer, seine extremste Session ist ein<br />
Beispiel dafür, wie man es niemals machen<br />
sollte: „Wir hatten Frost und die ersten 40<br />
Meter schien die Ostsee komplett zugefroren,<br />
draußen sah das Wasser aber fl üssig aus. Wir<br />
bauten unsere Kites auf und bewegten uns wie<br />
Robben übers Eis. Es war zunächst fest, wurde<br />
aber langsam weicher, kurz vor der offenen<br />
Wasserfl äche versanken wir darin. Ich musste<br />
regelrecht durchs Eis waten, das war extrem<br />
anstrengend!“ Keine Frage, die technische Entwicklung<br />
effektiver Kälteschutzkleidung schreitet<br />
voran, lässt solche Situationen zu. Wünschenswert<br />
wäre es allerdings, wenn auch das<br />
Verantwortungsbewusstsein der Nutzer im gleichen<br />
Maße steigen würde.<br />
so<br />
Verhaltensregeln für die kalte Jahreszeit:<br />
// nie bei ablandigem Wind rausgehen<br />
// nie alleine aufs Wasser, zumindest eine<br />
zweite Person am Strand positionieren<br />
// ausreichend Schutzkleidung ist Pfl icht<br />
// tiefes Wasser meiden, Stehreviere<br />
bevorzugen<br />
// vor der Session Leinen und<br />
Verschleißteile prüfen<br />
// sich auf gar keinen Fall überschätzen,<br />
bewusst auf radikale Manöver verzichten<br />
Innere Wärme<br />
Trocken rein und trocken raus.<br />
Trockenanzüge haben längst ihren<br />
festen Platz im Kitesurfen gefunden.<br />
Was viele nicht wissen: bei<br />
einigen neuen Modellen ist trocken allerdings<br />
relativ. Technisch ist zwischen<br />
zwei Konzepten zu unterscheiden:<br />
Konzept „Zwitter“<br />
Speziell für Kitesurfer wurden Zwitterformen<br />
entwickelt, welche die Vorteile von<br />
Neopren- und Trockenanzügen kombinieren.<br />
Beim Modell „Fuse“ von ION etwa<br />
ist das Außenmaterial aus bis zu vier Millimeter<br />
dickem Neopren, das aufgrund<br />
seiner Elastizität enger anliegen kann als<br />
bei herkömmlichen Trockenanzügen. Der<br />
Clou: Durch enge Latexmanschetten an<br />
Hals, Armen und Beinen wird zusätzlich<br />
auf den Luftblaseneffekt gesetzt, es kann<br />
also auch Funk-tionswäsche unter dem<br />
Anzug getragen werden. Und sollte der<br />
Anzug durch einen Unfall gewässert werden,<br />
schützt das Außenmaterial aus Neopren<br />
laut Hersteller weiterhin vor Kälte und<br />
gibt Auftrieb.<br />
ProLimit wiederum bietet eine weitere Unterform<br />
dieses Zwitterkonzepts an. Beim<br />
„Hydro Gen LT“ wird der Oberkörper von<br />
einem Nylontop mit Neoprenmanschetten<br />
(Tüte) hermetisch abgeriegelt. Die Beine<br />
werden von doppelkaschiertem Neopren<br />
vor Kälte geschützt. Die beiden ungleichen<br />
Teile werden von einem wasserdichten<br />
Einstieg getrennt.<br />
ION Fuse<br />
599 Euro<br />
ProLimit Hydro Gen LT<br />
449 Euro<br />
Vorteile:<br />
// Wärmeisolation durch Fleece<br />
einfaches Anziehen<br />
// Schwimmen einfacher aufgrund der<br />
engerer Passform<br />
// im Falle eines Risses immer noch<br />
Isolation durch Neopren<br />
Nachteile:<br />
// durch nasses Neopren erhöhtes<br />
Gewicht