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PDF Download - Kiteboarding

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PLAYGROUNDS - Kapverden<br />

Der Strand in Punta Preta: Mitu tänzelt über<br />

die Lavasteine<br />

Tiefe Hocke: Mitu im blauen Raum<br />

Rekordjäger: Alex Caizergues bezwang die größte<br />

Welle der historischen Swell-Periode<br />

Geordnet wie im Versuchstank: Solche Sets gibt<br />

es nur an Point Breaks<br />

92 KITEBOARDING 9 | 2010<br />

Wasser, wenn er nicht in der Schule ist. Bei<br />

zwölf Knoten Wind reicht für ihn schon ein<br />

acht Quadratmeter Kite. Sobald Matchu Höhe<br />

hält, fangen Mitu und Djo an zu pumpen. Mit<br />

zunehmendem Wind werden in der Regel<br />

auch die Wellen größer. Bedingungen, die sie<br />

brauchen, um sich gegenseitig zu pushen. Das<br />

sieht dann so aus: Djo legt sich in seine kraftvollen<br />

Bottom Turns, als würde er das Wellental<br />

umarmen wollen, worauf Mitu mit einem geschmeidigen<br />

Snap unter der Lippe antwortet.<br />

Kurz darauf hackt Djo mit seinem beschlauften<br />

Board einen Turn in die Schulter, dass der<br />

Spray nur so fl iegt, während Mitu sich klein<br />

macht, um in einer Barrel abzutauchen. Der<br />

große Unterschied zwischen den beiden ist<br />

ihre Materialwahl: Wo Mitu für besten Halt auf<br />

Wachs vertraut, schlüpft Djo lieber in Schlaufen.<br />

Mitu hat ein unglaubliches Talent, vor allem<br />

wenn es darum geht, Wellen zu lesen. Auf den<br />

Kapverden ist Mitu in den letzten Jahren zu einer<br />

Art Volksheld geworden. Matchus größter<br />

Wunsch ist klar defi niert. Er möchte in Mitus<br />

Fußstapfen treten und von seiner Leidenschaft<br />

zum Kiten leben können. Dass Mitu neben seinem<br />

Talent hart und pedantisch dafür gearbeitet<br />

hat, seinen Traum Wirklichkeit werden zu<br />

lassen, weiß Matchu nur zu gut. Mitu hat Erfolg<br />

und das ist das Beste, was passieren konnte.<br />

Er ist Ansporn und Ansprechpartner zugleich<br />

für die gesamte Jugend von Santa Maria, die<br />

bei richtiger Förderung noch so manches Talent<br />

hervorbringen wird. Anfang des Jahres war<br />

es an Mitu, Djo und Matchu zu zeigen, was sie<br />

in Punta Preta in den letzten Jahren gelernt haben.<br />

Ein Swell, wie man ihn nur selten erlebt,<br />

war im Anmarsch und sollte den Jungs die perfekte<br />

Bühne bieten. Als Raphael mir von den<br />

Wallungen im Atlantik erzählte, hatte ich die<br />

Vorhersage bereits seit einigen Tagen im Auge<br />

und saß auf gepackten Koffern. Wie Raphael<br />

es schaffte, ein Team aus Kitern und Filmern so<br />

schnell zusammen zu trommeln, blieb mir ein<br />

Rätsel. Jedenfalls waren wir einen Tag bevor<br />

der Swell rein rollte auf Sal. Von den Malen, die<br />

ich seit 1993 auf den Kapverden gewesen bin,<br />

war dies der größte Swell, keine Frage.<br />

Die Jungs setzten sich vor<br />

unseren Kameras in Szene, als<br />

ginge es um ihr Leben<br />

Wie wir alles wissen, ist ein gigantischer Swell<br />

nicht gleichbedeutend mit perfekten Bedingungen.<br />

In den ersten Tagen liefen alle 15 Minuten<br />

riesige Weißwasserwalzen in die Bucht,<br />

die wegen ihrer Höhe das Filmen fast unmöglich<br />

machten. Nur von Land aus und mit Hilfe<br />

eines 20 Meter hohen Kamerakrans konnten<br />

wir das Treiben festhalten. Mit jedem Folgetag<br />

drehte der Wind ein paar Grad mehr in Richtung<br />

Offshore und auch die Wellen ordneten<br />

sich immer sauberer. Am vierten Tag, den 10.<br />

Februar 2010, erlebte ich in Punta Preta den<br />

heftigsten und einzigartigsten Moment meines

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