PDF Download - Kiteboarding
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PASSION - Portrait Melissa Rodwald<br />
Rollentausch unter Geschwistern: Ab und zu kann<br />
auch Mario mal im Schatten seiner Schwester stehen,<br />
oder fliegen<br />
Immer die Kleinste und Jüngste: Diese Zeiten gehören für die<br />
selbstbewusste Nachwuchskiterin der Vergangenheit an<br />
78 KITEBOARDING 9 | 2010<br />
Ohne den Druck, Leistung bringen zu müssen, geht<br />
Melissa ihre Kite-Sessions völlig entspannt an<br />
Morgens zu viert am Frühstückstisch zu sitzen<br />
mit der ganzen Familie, das ist das Schönste<br />
am Wohnmobilleben. Man genießt zusammen<br />
den Anfang des Tages irgendwo am Strand,<br />
und gemeinsam geht es dann auch weiter.<br />
Welche Familie kann das noch von sich behaupten?<br />
Aber dann gibt es natürlich trotzdem<br />
Momente, in denen man einfach mal etwas alleine<br />
machen will, ganz ohne die Eltern.<br />
Wenn ich zum Beispiel in Tarifa ankomme, ist<br />
es wie nach Hause zu kommen und ich fühle<br />
mich sehr wohl dort. Wenn man dann etwas<br />
selbstbestimmter leben kann, ist es natürlich<br />
noch besser. Die Lebensfreude der Menschen,<br />
die man auf den Reisen trifft, ist das, was mich<br />
am meisten fasziniert. Ich habe unsere Reisen<br />
immer als Chance gesehen, dem langweiligen<br />
Rhythmus zu Hause zu entfliehen. Eine ganz<br />
besondere Sache, die ich auf meinen Reisen<br />
gelernt habe, und das gilt für Brasilien, Tarifa<br />
oder Dänemark gleichermaßen: Man sollte<br />
immer Klopapier dabei haben. Wenn ich dann<br />
von irgendwo auf der Welt wieder nach Hause<br />
komme, werde ich von meinen Freundinnen so<br />
aufgenommen, als wäre ich nie weg gewesen.<br />
Es ist unheimlich schön, jedes Mal wieder zu<br />
sehen, wie gut man sich auf seine Freunde verlassen<br />
kann. Das ist mir sehr wichtig.“<br />
Die Waffen der Frauen<br />
„Frauen sind oft vorsichtiger und ängstlicher<br />
als Männer, wenn es ums Kiten geht. Natür-<br />
lich spielen bei uns auch immer das Aussehen,<br />
Haare und Make-up eine Rolle. Aber es darf<br />
einen nicht davon abhalten, auf dem Wasser<br />
alles zu geben. Männer denken einfach nicht<br />
so viel über Risiken nach, glaube ich. Mir hat<br />
es geholfen, manchmal auf dem Wasser den<br />
Kopf abzuschalten, um dann Tricks schneller zu<br />
lernen. Und warum nicht die Waffen der Frauen<br />
einsetzen, um sich mal am Strand helfen<br />
zu lassen? Gerade am Anfang kann man sich<br />
beim Aufbauen und bei Fragen zum Spot wunderbar<br />
helfen lassen. Da bringt es manchmal<br />
richtig Spaß, wenn man als Frau an den Strand<br />
kommt.<br />
Ich kann also überhaupt nicht behaupten, dass<br />
ich jemals erlebt hätte, dass die Männer die<br />
Mädels weniger respektieren oder gar mobben.<br />
Meistens freuen sie sich doch eher, auch<br />
mal eine Frau an der Bar zu sehen. Mit anderen<br />
Kiterinnen verstehe ich mich super, Zickenkriege<br />
kenne ich da gar nicht. Wir sind jetzt immer<br />
häufiger mit einer richtigen Weibertruppe<br />
unterwegs, um die Strände in der Umgebung<br />
unsicher zu machen. Mein Freund muss nicht<br />
unbedingt Kiten können. Er muss auch nicht<br />
unbedingt etwas mit Wassersport zu tun haben.<br />
Aber wenn er Fußballer ist und am Wochenende<br />
ein Spiel hat, bei dem ich zuschauen<br />
soll, dann darf es nicht windig sein. Denn dann<br />
stehe ich garantiert nicht am Spielfeldrand!“<br />
so