PLAYGROUNDS - Norwegen Mobile Kücheneinheit: Auf engstem Raum was Feines zaubern. Sebastian Bubmann schwört in Norwegen auf asiatische Instant-Gerichte Kein Trip für Warmduscher: Katzenwäsche am Fluss und Schlafen in Snowboardmontur. Das wilde Norwegen von seiner rauen Seite Idyllische Kulisse: Hinter dem See bei Voss befindet sich eine Siedlung aus dem letzten Jahrhundert is zum Hals steckte ich im Uni-Stress. Mir blieb noch ungefähr ein Monat bis zu meinen Klausuren. Zu kurz, um noch einen Urlaub zu planen, aber mehr als genug Zeit für einen kleinen Trip zur “Extreme Sports Week” nach Norwegen. Diese Veranstaltung findet jedes Jahr in Voss in Südnorwegen statt und deckt alle Extremsportarten ab, die man sich überhaupt nur vorstellen kann: Wildwasser-Kajak, Gleitschirmfliegen, Basejumpen, Kitesurfen, Freeskiing, Longboarden und viele mehr. Das Wunderbare an Norwegen ist, dass man sowohl Wasser- als auch Schneesportarten an fast ein und derselben Stelle ausüben kann. Perfekte Voraussetzungen für mich, um nochmal abzuschalten. Zwei Wochen später saß ich mit dem Fotografen Nick De Bruijn und dem Flysurfer- Teamrider Dylan van der Mej im Auto, um nach Norwegen aufzubrechen. Schon während der Anfahrt stellte sich aber heraus, dass unser “Mini-Trip” alles andere als ein solcher werden sollte. Insgesamt legten wir in einer Woche gut 5000 Kilometer zurück, obwohl wir nur ein Nachbarland besuchten. Mein Auto war bis unter das Dach mit Kitesurf-, Snowkite- und Campingmaterial beladen. In Norwegen darf man im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern nämlich noch überall campen, sofern man sich nicht gerade im Vorgarten eines Hotels breit macht. Aber es gab noch einen anderen Dylan, du bist nicht halb so fett wie ich, also rück den 19er raus! Kitetausch im See bei Voss. Dank der Strömung der Flussmündung sind schon sieben Knoten problemlos fahrbar 40 KITEBOARDING 9 | 2010 Grund, weshalb unser Auto fast auseinander brach: Die Lebenskosten in Norwegen sind enorm hoch. Restaurants und Gaststätten in Norwegen kosten für unsere Verhältnisse ein kleines Vermögen, mit 50 Euro für drei Pizza ist man noch gut bedient. So fanden auch Dutzende Pakete Instant-Nudeln und Cornflakes den Weg in die Tiefen unseres neuen rollenden Zuhauses. “Wir brauchten bei der Kälte 60 Minuten, um Spaghetti zu kochen” Die erste Etappe führte uns ans nördliche Ende von Dänemark, um von dort die Fähre nach Kristiansand zu nehmen. Nach der Überfahrt fuhren wir einige Stunden auf der Straße Nr. 9 in Richtung Voss, bis wir das erste Hochplateau erreichten. Dort erstreckt sich der Stavatnet-See, der an diesem Tag von Schaumkronen übersäht und von schneebedeckten Bergen umgeben war. Das war ein ziemlicher Temperaturschock für uns, da wenige Stunden zuvor in Kristiansand noch sommerliche 20 Grad Celsius herrschten. Trotz der kalten Luft beschlossen wir, einige Fotos zu schießen, was sich als goldrichtige Entscheidung herausstellte. In einen 5/3er- Neoprenanzug gut eingepackt, rockten Dylan und ich den See bei verblüffend konstantem Wind. Die Landschaft bot dabei ein einzigartiges Ambiente: weiße Berge, kleine Felsinseln mit Flachwasser auf der Leeseite und
Grüne Welle, grüner Anzug: Die Kickerwellen an Norwegens Küste nutzt Sebastian Bubmann für maximale Horizontalbeschleunigung. Ein lupenreiner Back To Blind im Froschkostüm 41