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PDF Download - Kiteboarding

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KB’ Und welches war das Schlimmste?<br />

Oliver’ Als sich kurz vor der geplanten Jungfernfahrt<br />

herausstellte, dass der mit so großer<br />

Sorgfalt und Mühe eingebaute Motor einen kapitalen<br />

Schaden hatte. Mir liefen tatsächlich die<br />

Tränen. In den folgenden Tagen habe ich dann<br />

den Motor aus dem T3 transplantiert, um den<br />

Neuen wenigstens zum Fahren zu bekommen.<br />

Der größte Kraftakt war die Implantation der<br />

modernen Technik in die historische Hülle. Wassergekühlter<br />

Motor, Getriebe, Porsche-Bremsen<br />

und -Achsen und vieles mehr. Immer wenn es so<br />

aussah, als ob etwas fast fertig wäre, fehlte ein<br />

entscheidendes Teilchen oder es passte einfach<br />

nicht. Das hat mich nicht nur zeitlich sondern<br />

auch kräftemäßig jedes Mal gehörig zurückgeworfen.<br />

KB’ Bist du dann jetzt noch immer mit dem<br />

Motor aus deinem T3 unterwegs?<br />

Oliver’ Nein, der richtige Motor wurde in den<br />

folgenden Monaten von meinem Kumpel Rolf<br />

komplett neu aufgebaut. Dabei hat er dann auch<br />

noch das ein oder andere PS gefunden. Mittlerweile<br />

blubbert die Maschine bereits an der ihr<br />

zugedachten Stelle.<br />

KB’ Wie viele Pferde rennen jetzt unter der<br />

Haube?<br />

Oliver’ Momentan sind es ungefähr 180 PS.<br />

Klassisch bis ins Detail: Im Führerhaus ist alles original Baujahr 1963.<br />

Und die Wavepunk-Mütze bei geöffneten Safaris ein absolutes Muss<br />

Der VW Bus – über 60 Jahre Erfolgsgeschichte<br />

1947 nahm in Wolfsburg eine Erfolgsgeschichte ihren<br />

Lauf. Der Holländer Ben Pon skizzierte einen Transporter<br />

mit hinten sitzendem Motor und kastenförmiger Karosserie,<br />

den es bis dahin nirgends auf der Welt gab. Diese Skizze<br />

war der Startschuss für den Bau eines Fahrzeugs, das bis<br />

heute weltweit erfolgreich und extrem beliebt ist. Der „T1“<br />

war der erste VW Transporter. Widersprüchlicher Weise<br />

wurde er intern als Typ 2 bezeichnet, da der Käfer Typ 1<br />

war. 1950 lief das erste Modell des T1 in Deutschland vom<br />

Band. Der Verkaufspreis lag damals bei 5850 DM. Der T1<br />

mit dem Spitznamen „Bulli“ schlug ein wie eine Bombe und<br />

wurde wie schon der VW Käfer zum absoluten Bestseller.<br />

KB’ Ist nicht dein Ernst?<br />

Oliver’ Doch mein voller Ernst (lacht). Mit einigen<br />

kleinen Veränderungen soll er letztlich sogar<br />

knapp 200 PS erreichen. Wenn ich heute den<br />

Zündschlüssel umdrehe und die Riesenvergaser<br />

mich freudig anhusten, bekomme ich jedes<br />

Mal Gänsehaut. Das Gefühl mit diesem kleinen<br />

Monster durch die Landschaft zu cruisen, ist einfach<br />

unbeschreiblich geil. Und manchmal juckt<br />

es mich, einfach mal „durchzutreten“.<br />

KB’ Wie oft bist du mit dem Fahrzeug unterwegs?<br />

Oliver’ Da er ja erst seit dieser Saison unser<br />

Familienmitglied ist, konnten wir noch nicht so<br />

viel mit ihm reisen. Nahziele waren bisher unsere<br />

heimischen Spots, wie St. Peter-Ording, Sylt<br />

oder Fehmarn.<br />

KB’ Hat er ähnliche Starallüren wie sein<br />

Vorgänger, also hat er dich schon jemals im<br />

Stich gelassen?<br />

Oliver’ Fast. Auf Sylt stellte die Benzinpumpe<br />

ihren Dienst ein. In letzter Instanz haben wir aber<br />

doch alle kleineren Zwischenfälle immer wieder<br />

richten können. Auf der Ladefl äche eines<br />

ADAC-Abschleppers bin ich jedenfalls noch<br />

nicht wieder zurück gekommen.<br />

KB’ Da es sich um einen Kiterbus handelt,<br />

interessiert mich abschließend natürlich<br />

noch, welches Kitematerial momentan in<br />

deinem Frosch Unterschlupf fi ndet?<br />

Oliver’ Ganz klar: Flysurfer-Kites. Ich bin komplett<br />

auf Softkites umgestiegen, als ich ihre<br />

Vorzüge richtig durchschaut hatte. Außerdem<br />

lümmeln sich da noch ein paar Custom-Boards,<br />

sowohl Directionals als auch Twintips.<br />

KB’ Vielen Dank, Oli, dass du dir die Zeit<br />

genommen hast, uns deinen grünen Flitzer<br />

zu präsentieren. Auf das ihr noch zahlreiche<br />

schöne Jahre und Reisen miteinander verlebt.<br />

Besitzt du ebenfalls einen Surfbus, der es verdient hat, in der KITEBOARDING vorgestellt<br />

zu werden? Mit dem dich womöglich noch eine besondere Geschichte verbindet?<br />

Dann sende eine E-Mail an fl orian@kiteboarding.eu Wir freuen uns auf zahlreiche Zusendungen<br />

und verschenken ein KITEBOARDING-Logo-Shirt an jeden Besitzer eines bei<br />

uns veröffentlichten Surfbusses.<br />

Bis 1967 wurden in Deutschland 1,8 Millionen T1 produ- „Splittie“ bekannt. Auf diese Weise wurde er das Symbol<br />

ziert, der Transporter wurde zum Symbol des Deutschen einer ganzen Bewegung, die für Freiheit, Frieden und<br />

Wirtschaftswunders. In den nächsten Jahrzehnten folgten Selbstbestimmtheit stand. Auch unter Surfern wurde der<br />

die Baureihen T2, T3 und T4. Heute ist bereits eine zweite Bus mit den runden Kulleraugen zum absoluten Kultmobil<br />

Generation des T5 auf dem Markt. Bis heute hat VW über und hat diese Faszination bis heute nicht verloren.<br />

elf Millionen Fahrzeuge der T-Baureihe produziert. Befürchtete VW in den Sechzigern einen vernichtenden<br />

Eine besondere Stellung hatte der Bulli bereits in den Imageverlust durch die neue Fangemeinde des Bullis,<br />

Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts erlangt. Mit bunt zeigen sich die Verantwortlichen von Volkswagen heute<br />

bemalten VW-Bussen pilgerten ganze Hippie-Trails von stolz darüber, dass der VW-Bus für Freiheitsliebende<br />

Europa gen Süden und Osten. Auch in Amerika fanden und Wassersportler noch immer einen ganz besonderen<br />

ähnliche Fahrten an die Westküste statt. Dort war der T1<br />

aufgrund seiner geteilten Frontscheibe unter dem Namen<br />

Status besitzt.<br />

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