PDF Download - Kiteboarding
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EDITORIAL<br />
Foto_Gilles Calvet Rider _Mitu Monteiro<br />
Wave-Gott Mitu Monteiro mit einer ganz speziellen<br />
Spielart des Kitesurfens: Freestyle-Wave, eine Mischung<br />
aus Skateboardtricks und Wellenreitmanövern auf einem<br />
Directional<br />
4 KITEBOARDING 9 | 2010<br />
öher, schneller, weiter. Das ist eine Maxime,<br />
die unserem Sport mehr als anderen<br />
in den Genen liegt. Durch die uns Kitern zur<br />
Verfügung stehenden Dimensionen - nämlich<br />
die Horizontale zu verlassen, um die Vertikale<br />
zu erklimmen – scheint dieser Ausspruch<br />
bildlich gesehen einfach wie geschaffen für<br />
unseren Sport.<br />
Durch die technische Entwicklung wurden die<br />
Grenzen des Möglichen in den letzten zehn<br />
Jahren immer wieder verschoben. In die einfach<br />
nur hohen und weiten Sprünge mischten<br />
sich die Einflüsse weiterer Brettsportarten.<br />
Eine rasende stilistische Auffächerung des Kitens<br />
war die Folge. Es etablierten sich Spielarten<br />
wie Oldschool, Newschool, Wakestyle,<br />
Race, Wakeskate oder Wave.<br />
Diese Übernahme von Elementen aus anderen<br />
Sportarten wurde jedoch nicht immer<br />
positiv beäugt. Neider bezeichneten Kiter<br />
mitunter als die diebischen Elstern unter den<br />
Brettsportlern, die sich bei Artverwandten bedienten,<br />
selbst aber ohne eigene Identität und<br />
individuellen Stil blieben. Heute hat sich dieses<br />
Bild gewandelt. Ob Wakeboarder, Surfer<br />
oder Snowboarder, der Seitensprung zum<br />
Kiten wird zunehmend gesellschaftsfähig, ja<br />
sogar populär.<br />
2010 fanden erste Veranstaltungen statt, die<br />
das sportübergreifende Brettbewusstsein fördern<br />
sollen. Kitesurfen wurde mit Wellenreiten<br />
oder auch Wakeboarden in einem Wettbewerbsformat<br />
kombiniert. Durch die Teilnahme<br />
populärer Akteure beider Disziplinen wurden<br />
diese, vor kurzem noch als undenkbar geltenden<br />
Happenings stets ein großer Erfolg. Gemeinsamkeit<br />
statt Neid und Missgunst, das<br />
ist das Zukunftskonzept. Und so sind auch<br />
für 2011 schon ähnliche Veranstaltungen<br />
geplant. In manchen Köpfen gehen die Vorstellungen<br />
sogar so weit, dass man ähnlich<br />
wie bei einem Triathlon Wettkämpfe anbietet,<br />
die mehrere Wassersportdisziplinen vereinen.<br />
Doch diese Gedanken bleiben zunächst Zukunftsmusik.<br />
Die seit jeher ausgeprägte Offenheit<br />
gegenüber Elementen anderer Sportarten<br />
und der enorme Facettenreichtum sind<br />
es, die das Kitesurfen heute so unglaublich<br />
beliebt und erfolgreich machen. Nicht ganz<br />
ohne Stolz präsentieren wir deshalb ab Seite<br />
10 eine Gallery, die die Vielseitigkeit und die<br />
Stilrichtungen unseres Sports in ihrer schönsten<br />
Form zeigt.<br />
Neben Höhe und Weite gewinnt aber auch<br />
der Aspekt Schnelligkeit unter Kitesurfern<br />
zusehends Bedeutung. Ja, die Jagd nach<br />
Geschwindigkeitsrekorden hat sogar zur<br />
Entstehung einer weiteren Disziplin geführt,<br />
dem Speedkiten. Im Gegensatz zu den eher<br />
artistisch geprägten Freestyle-Disziplinen<br />
steht dabei der direkte Vergleich mit anderen<br />
Wassersportarten im Mittelpunkt. Auch Kiter<br />
wollen die schnellsten windgetriebenen Wasserfahrzeuge<br />
sein. Mit diesem Ziel messen wir<br />
uns mit Windsurfern und Seglern. Das führt<br />
seit Jahren zu engen Kopf-an-Bug-Rennen.<br />
Dabei galt die Grenze von 100 Stundenkilometern<br />
immer als magisch und unerreicht.<br />
Eine der wichtigsten Stätten dieses Kampfes<br />
ist das verlassene Wüstenstädtchen Luderitz<br />
in Namibia. Dort traten bis Ende Oktober ausgewiesene<br />
Speed-Experten wie der Franzose<br />
Alexandre Caizergues und der Amerikaner<br />
Rob Douglas für die Kitesurfer an. Das es<br />
spektakulär werden würde, war klar. Dass es<br />
dann aber wirklich atemberaubend historisch<br />
wurde, hätte niemand erwartet. Über die faszinierende<br />
Sucht nach Hochgeschwindigkeit<br />
und Rekordbrüchen berichten wir ausführlich<br />
ab Seite 32.<br />
Viel Spaß mit dem neuen Mag und einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr,<br />
Florian Spieth