24.02.2013 Aufrufe

PDF Download - Kiteboarding

PDF Download - Kiteboarding

PDF Download - Kiteboarding

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PLAYGROUNDS - Norwegen<br />

der gesamte Spot für uns allein,<br />

einfach genial! Nach einer halben<br />

Stunde nahm der Wind leider ab.<br />

Trotzdem fühlten wir uns wie nach<br />

der perfekten Session. Es waren<br />

zwar nicht ansatzweise so perfekte<br />

Bedingungen wie auf den Lagunen<br />

Brasiliens, aber die außergewöhnlichen<br />

Umstände hielten einen Kick<br />

der besonderen Art für uns bereit.<br />

Ein anderes Erlebnis, das ich so<br />

schnell nicht vergessen werde, war<br />

unser erstes Abendessen.<br />

Mit dem kleinen Gaskocher brauchten<br />

wir bei Temperaturen unter<br />

fünf Grad Celsius nach Sonnenuntergang<br />

fast 60 Minuten, um<br />

Spaghetti zu kochen - ein echtes<br />

Geduldsspiel. Dann folgte eine<br />

weitere halbe Stunde, um die Soße<br />

zu erwärmen. Immerhin gut gesättigt<br />

ging es im Anschluss mit Winterjacke<br />

in den dicken Schlafsack,<br />

denn auch im Hochsommer wird es<br />

auf den Hochplateaus nachts empfindlich<br />

kalt.<br />

Am nächsten Tag fuhren wir weiter<br />

nach Odda, einer kleinen Stadt am<br />

Ende des Sorfjords. Es herrschte<br />

Windstille bei unserer Ankunft,<br />

weshalb wir zuerst das Touristenbüro<br />

aufsuchten, um uns nach dem<br />

schnellsten Weg ins Sommerskigebiet<br />

zu erkundigen. Als wir dann in<br />

Richtung Jundal, der nächsten größeren<br />

Stadt, aufbrechen wollten,<br />

sahen wir, dass der ganze Fjord<br />

voller Schaumkronen war. Sofort<br />

wurde ein U-Turn in Cobra-11-<br />

Manier hingelegt und wir suchten<br />

im Hafen nach einem geeigneten<br />

Startplatz. Leider fanden wir nur einen<br />

großen, asphaltierten Parkplatz<br />

direkt am Verladekai neben einer<br />

Flussmündung. Die großen Kräne<br />

zum Be- und Entladen der Schiffe<br />

machten die Sache nicht unbedingt<br />

einfacher.<br />

Als ich den Schirm endlich am Himmel hatte,<br />

konnte ich nur von der Hafenmauer springen,<br />

um sicher ins Wasser zu kommen. Es war ein<br />

Spot, der diese Bezeichnung nicht verdient<br />

hatte. Denn das Wasser war zudem kabbelig<br />

und der Wind böig, die Umgebung für Bilder<br />

allerdings einzigartig: monströse Berge<br />

auf beiden Seiten des Fjords und Gletscherbrüche,<br />

die sich durch die Täler in Richtung<br />

Fjord schieben. Die Flussmündung mit ihrer<br />

Strömung direkt gegen den Wind gab ein<br />

Plus an Sprunghöhe und Hangtime. So komplex<br />

wie der Spot zeigte sich an diesem Tag<br />

aber auch das Wetter. Binnen weniger Minuten<br />

zog eine schwarze Gewitterwand auf<br />

42 KITEBOARDING 9 | 2010<br />

uns zu. Mit den ersten Donnerschlägen landete<br />

ich meinen Kite und wir fuhren weiter zum<br />

Gletscher. All unsere Akkus waren leer und<br />

jeder sehnte sich nach einer warmen Dusche,<br />

weshalb wir die nächste Nacht auf einem<br />

Campingplatz verbringen wollten.<br />

“Das komplette Areal<br />

bestand aus einem genialen<br />

Freestyle-Park”<br />

Zunächst blieb aber noch genug Sonnenlicht,<br />

um auf den Gletscher zu fahren und die Lage<br />

für den nächsten Tag zu checken. Die Straße<br />

war abenteuerlich: Gerade breit genug für<br />

ein Auto, in der Mitte extrem hoch und außen<br />

mit tiefen Spurrillen, so dass mein Kombi alle<br />

möglichen Variationen von 50/50-Slides absolvierte.<br />

Oben angekommen, mussten wir<br />

uns drei Lagen Klamotten über die T-Shirts<br />

ziehen, um nicht zu erfrieren. Es gab nur einen<br />

Lift und abgesehen von einer Abfahrt bestand<br />

das komplette Areal aus einem einzigen, genialen<br />

Freestyle-Park. Etliche Kicker und dazwischen<br />

Rails, Boxen und Tables. Für uns eine<br />

willkommene Abwechslung zu den europäischen<br />

Standardskigebieten mit Berghütten<br />

und maximal einem winzigen Park zwischen<br />

endlosen Autobahn-Abfahrten. Am nächsten<br />

Morgen mussten wir früh raus, um den ganzen<br />

Tag auf dem Gletscher nutzen zu können. Die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!