Version 0.8 (2011) - lern-soft-projekt
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Nun ist das eigene Molekül negativ und das andere Molekül positiv geladen. Beiden ziehen<br />
nun noch stärker an, was wiederum die Rückgabe des "geliehenen" Wasserstoff's ermöglicht.<br />
Beide Moleküle nutzen gewissermaßen das Wasserstoff-Atom (Wasserstoff-Ion) gemeinsam.<br />
Das Wasserstoff-Ion bildet gewissermaßen eine Brücke zwischen zwei Molekülen.<br />
Wir sprechen von einer Wasserstoff-Brücken-Bindung. Diese ist recht stark und ist z.B. auch<br />
für eine Vielzahl von besonderen Eigenschaften bei Wasser verantwortlich.<br />
Durch die Wasserstoff-Brücken-Bindung wird die Siedetemperatur nochmals erhöht, weil<br />
nun nochmals mehr Energie für das Herausreißen eines Moleküls aus dem flüssigen Molekül-Verband<br />
notwendig ist.<br />
Die Alkanole bis C5 sind leichtgängige Flüssigkeiten. Mit steigender Kettenlänge werden sie<br />
immer dickflüssiger. Ab C12 sind sie bei Zimmertemperatur fest und ab C16 von einer fettig<br />
kristallinen Konsistenz (vergleichbar mit den Parafinen). Alkanole mit einer Cohlenstoff-Anzahl von 6 bis 22<br />
werden wegen ihrer Zähflüssigkeit (aber auch wegen ihrer Herstellung aus Fettsäuren) als Fettalkohole bezeichnet.<br />
Ähnlich ist die Namensgebung der Wachsalkohole auf die vergleichbare Konsistenz der Alkane (Wachse,<br />
Parafine) zurückzuführen. Hier sind Alkanole mit C24 bis C36 gemeint.<br />
Die Löslichkeit in Wasser nimmt mit steigender Moleküllänge. Die polarisierende Wirkung<br />
der Hydroxylgruppe wird bezogen auf das Gesamt-Molekül immer geringer. Bei den niedermolekularen<br />
Alkanolen (C1 – C3) werden die Moleküle fast lückenlos in die Wasser-Molekül-<br />
Cluster eingebaut. Damit ergibt sich eine unbegrenzte Mischbarkeit des Alkanols mit Wasser.<br />
Vor allem die kurzkettigen Alkanole sind gute Lösungsmittel für polare und unpolare Stoffe.<br />
In der Praxis werden sie deshalb oft als Reinigungmittel verwendet. Z.B. sind Fester- oder<br />
Glas-Reiniger zu einem großen Anteil aus Alkanolen zusammengesetzt.<br />
Erhitzt man ein Wasser-Ethanol-Gemisch,<br />
dann müssten sich die beiden Bestandteile<br />
eigentlich durch Destillation voneinander<br />
trennen lassen. Die einzelnen Siedetemperaturen<br />
liegen rund 20 K auseinander. Seltsamerweise<br />
passiert dies nicht. Wasser und<br />
Alkanol bilden ein sogenanntes azeotropes<br />
Gemisch (konstant siedendes Gemisch).<br />
Egal von welchem Ausgangsgemisch man<br />
ausgeht, man erhält am Ende immer ein<br />
Gemisch von Ethanol (96 %) und Wasser (4<br />
%), welches bei 78 °C siedet.<br />
Somit ist auch die maximal eine Ethanol-Lösung mit 96 Vol%.<br />
Ursache für die Bildung des azeotropen Gemisches sind die starken Wasserstoff-Brücken-<br />
Bindungen und doch relativ dichte Lage der Siedepunkte der Einzelkomponenten zueinander.<br />
Für die Herstellung (Absolutierung) von reinem Ethanol (100 %ig) ist z.B. die Trocknung<br />
(Wasser-Entzug) mit Calciumoxid oder Calciumcarbid notwendig. Durch chemische Umsetzungen<br />
binden die Trocknungstoffe das Wasser. Übrig bleibt fast reiner Ethanol (über 99<br />
%).<br />
BK_SekII_orgChem_BioEL.doc - 120 - (c,p) 2009-<strong>2011</strong> lsp: dre