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1.3. organische Verbindungen des Cohlenstoffs<br />

Bis in Allchimisten-Zeiten wurden die organischen Stoffe den Lebewesen zugeschrieben.<br />

Nur sie wären in der Lage diese zu produzieren. Eine Herstellung aus einfachen, anorganischen<br />

Reagenzien sollte nicht möglich sein.<br />

Die Isolierung vieler – häufig in Lebewesen und ihrer Produkten – vorkommender Substanzen<br />

gelang schon recht früh (z.B. 1769; SCHEELE; Weinsäure; usw. usf.). Als Bauelemente<br />

konnte man schon die Elemente Cohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel,<br />

verschiedene Halogene und Phosphor identifizieren. Die Stoffe aus den Lebewesen schienen<br />

mit einer gewissen Lebenskraft ("vis vitalis") versehen zu sein.<br />

Der Begriff organische Stoffe wurde 1807 von schwedischen Forscher Jöns Jakob BER-<br />

ZELIUS (1779 – 1848) für solche Substanzen vorgeschlagen, die aus der belebten Natur<br />

stammten (und den aus der unbelebten - anorganischen – entgegenstanden).<br />

1828 belehrte der deutsche Chemiker Friedrich WÖHLER die Naturwissenschaftler – und<br />

vor allem die Vitalisten – eines Besseren. Er stellte aus einer als anorganisch geltenden<br />

Substanz den "organischen" Harnstoff her.<br />

trocknes Erhitzen<br />

NH4OCN CO(NH2)2<br />

Ammoniumcyanat Harnstoff<br />

Dem Ammoniumcyanat haftete aber noch so ein gewisser organischer Hauch an.<br />

H. KOLBE gelang dann die Synthese von Essigsäure aus eindeutig mineralischen (anorganischen)<br />

Stoffen (Cohlenstoff, Schwefel, Chlor und Wasser).<br />

Nach kurzer wissenschaftlicher Diskussion war der Damm gebrochen und der Vielzahl organischer<br />

Synthesen war keine Grenze mehr zu setzen. Die Zahl der organischen Substanzen<br />

– und zwischen natürlicher und künstlicher Herkunft – wird nur noch selten unterschieden –<br />

ist auf mehrere Millionen gestiegen. Im Vergleich dazu liegt die Zahl der anorganischen Stoffe<br />

bei nur wenigen Hunderttausenden.<br />

Organische Stoffe werden heute deshalb als die Verbindungen des Cohlenstoffs definiert<br />

(bei Ausschluß der Oxide, Mineralsäuren und ihrer Salze und einige wenige spezielle Verbindungen<br />

mineralischen Ursprungs). Die Definition als Chemie der Kohlenwasserstoffe und<br />

ihrer Derivate (Abkömmlinge) ist ebenfalls weit verbreitet.<br />

Eine Trennung in anorganische und organische Chemie ist im Wesentlichen historisch bedingt.<br />

Die Sonderstellung der (organischen) Cohlenstoff-Chemie läßt sich aber durch die<br />

Vielzahl von Verbindungen (2008: über 29.000.000) gegenüber den gerade mal 800.000<br />

restlichen (anorganischen) Stoffen aufrechterhalten.<br />

Wichtige Teilbereiche der organischen Chemie sind u.a.:<br />

Petrolchemie<br />

Kunststoffchemie<br />

Gartenbau-, Landwirtschafts- und Forstchemie<br />

Farbstoffchemie<br />

Arneimittelchemie<br />

Waschmittelchemie<br />

Biochemie<br />

Lebensmittelchemie<br />

Allgemein kann sagen, dass organische Stoffe beim Erhitzen weit eher sieden, schmelzen<br />

oder sich zersetzten, als anorganische Verbindungen. Typisch ist auch ihre Brennbarkeit<br />

(wesentlich seltener bei anorganischen Stoffen).<br />

BK_SekII_orgChem_BioEL.doc - 62 - (c,p) 2009-<strong>2011</strong> lsp: dre

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