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Nach dem Militär kommt der Wald - Stadt Wiehe

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Projektantrag IDEE.NATUR „Hohe Schrecke - Alter <strong>Wald</strong> mit Zukunft“ GEBIETSBESCHREIBUNG<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Unter den gefährdeten Höhlenbrütern nimmt <strong>der</strong> Mittelspecht (Dendrocopos medius) eine<br />

Spitzenstellung ein und weist mit 44 erfassten (und real bis zu ca. 70 vorhandenen)<br />

Revierpaaren einen überregional bedeutsamen Brutbestand auf. Damit ist das Kerngebiet<br />

eines von fünf Schwerpunktvorkommen dieser Art in Thüringen.<br />

Fle<strong>der</strong>mäuse. Die fle<strong>der</strong>mauskundliche Erforschung <strong>der</strong> Hohen Schrecke steht erst am<br />

Anfang. Für das Kerngebiet und dessen unmittelbare Umgebung sind nach Untersuchungen<br />

aus <strong>dem</strong> Jahre 2001 insgesamt 15 Fle<strong>der</strong>mausarten belegt – das entspricht 80% <strong>der</strong> in<br />

Thüringen überhaupt vorkommenden Fle<strong>der</strong>mausarten (IGF 2001). Das Projektgebiet besitzt<br />

damit ein im überregionalen Vergleich hohes Artenspektrum, wobei insbeson<strong>der</strong>e den<br />

Vorkommen von Mops- und Bechsteinfle<strong>der</strong>maus, Mausohr und Kleiner Hufeisennase eine<br />

landes- bis bundesweite Stellung zu<strong>kommt</strong>. Der herausragende Naturschutzwert ergibt sich<br />

dabei sowohl aus <strong>dem</strong> Vorkommen dieser stark gefährdeten Arten als auch aus einer<br />

überdurchschnittlich individuenreichen und vollständigen Fle<strong>der</strong>mauszönose (IGF 2001). Ein<br />

beson<strong>der</strong>es Augenmerk muss künftig auf die Vernetzung <strong>der</strong> als Jagdhabitate bedeutsamen<br />

<strong>Wald</strong>flächen mit den umliegenden Ortschaften als Wochenstuben- und<br />

Winterquartierstandorte vieler Arten gelegt werden.<br />

Sonstige faunistische Befunde. Ungeachtet eines äußerst defizitären Kenntnisstandes<br />

kann insbeson<strong>der</strong>e für holzbewohnende Insektentaxa eine herausragende Bedeutung des<br />

Kerngebietes prognostiziert werden. WEIGEL & FRITZLAR (2007) erwähnen <strong>Nach</strong>weise <strong>der</strong><br />

Hirschkäferart Aesalus scarabaeoides und vermuten auch das Vorkommen weiterer<br />

„Urwaldrelikte“, unter an<strong>der</strong>em aufgrund <strong>der</strong> Nähe zu Fundorten in an<strong>der</strong>en<br />

Laubwaldgebieten Nordthüringens, wie etwa des Kyffhäusergebirges o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hainleite. Sie<br />

mahnen diesbezüglich einen hohen Untersuchungsbedarf an. Die Hohe Schrecke ist auch<br />

bedeutsam für eine Vielzahl von Amphibien- und Säugetierarten, wie z.B. Kammmolch,<br />

Laubfrosch, Haselmaus, Siebenschläfer, Wildkatze und Luchs.<br />

2.3 Darstellung <strong>der</strong> herausragenden gesamtstaatlichen<br />

Bedeutung des Gebietes für den Naturschutz<br />

Die Hohe Schrecke ist Teil eines ausgedehnten Laubwaldverbunds, welcher das Thüringer<br />

Becken nach Norden hin begrenzt. Zu <strong>dem</strong> <strong>Wald</strong>biotopverbund von nationaler Bedeutung<br />

gehören neben <strong>der</strong> Hohen Schrecke u. a. auch die Buchenwäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hainleite mit <strong>der</strong><br />

Naturerbefläche „Friedrichslohra“ und <strong>der</strong> Hainich mit <strong>dem</strong> gleichnamigen Nationalpark. Die<br />

„Nördlichen Randhöhen des Thüringer Beckens“ wurden mit einer Gesamtfläche von ca.<br />

32 900 ha in die Liste des Bundesamtes für Naturschutz aufgenommen, in welcher<br />

naturschutzwürdige Gebiete von deutschlandweiter Bedeutung aufgeführt werden. Aus<br />

diesem Ensemble sollen u. a. Vorschläge für die För<strong>der</strong>ung von Naturschutzgroßprojekten<br />

entwickelt werden (BFN 2007). Die hierbei ausgewählten Gebiete zeichnen sich durch<br />

Großflächigkeit (geringen Zerschneidungsgrad), Naturnähe, Repräsentanz und hohe<br />

Biodiversität aus. Eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung des Landes Thüringen besteht für die<br />

Erhaltung von <strong>Wald</strong>biotopen, unter denen Buchenwäl<strong>der</strong> eine herausragende Rolle spielen.<br />

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