Nach dem Militär kommt der Wald - Stadt Wiehe
Nach dem Militär kommt der Wald - Stadt Wiehe
Nach dem Militär kommt der Wald - Stadt Wiehe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Projektantrag IDEE.NATUR „Hohe Schrecke - Alter <strong>Wald</strong> mit Zukunft“ PROJEKTZIELE<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
3 Entwicklungsziele<br />
Die Vision<br />
Hohe Schrecke - Alter <strong>Wald</strong> mit Zukunft<br />
Gemeinsam wertschätzen<br />
Gemeinsam wertschöpfen<br />
Kommunen, private und öffentliche <strong>Wald</strong>besitzern, Naturschutzorganisationen sowie die<br />
regionale Wirtschaft engagieren sich gemeinsam für den langfristigen Erhalt „ihres“ alten<br />
<strong>Wald</strong>es. Durch die flächendeckenden naturnahen Laubwaldgesellschaften gehört die Hohe<br />
Schrecke zu den wertvollsten <strong>Wald</strong>gebieten Deutschlands – sie ist Teil des UNESCO-<br />
Weltnaturerbes „Buchenwäl<strong>der</strong>“. Struktur- und Totholzreichtum schaffen ein Mosaik<br />
nischenreicher Lebensräume mit höchster Artenvielfalt. Schwarzstorch, Wildkatze und Luchs<br />
gehören zu den prominentesten <strong>Wald</strong>bewohnern, auch <strong>der</strong> Wolf ist zurückgekehrt. Das<br />
Nebeneinan<strong>der</strong> ungenutzter und naturnah bewirtschafteter Wäl<strong>der</strong> sowie die strukturreichen<br />
Mittelwäl<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n die Artendiversität zusätzlich. Das geerntete Holz wird überwiegend in<br />
<strong>der</strong> Region verarbeitet, die Wertschöpfungsketten sind kurz. Das geworbene Holz dient auch<br />
<strong>der</strong> Wärme- und Energiegewinnung in den Ortschaften. Die Region ist ein Modellgebiet für<br />
Energieeinsparung und Nutzung erneuerbare Energien. Die verbliebenen CO2-Immissionen<br />
werden durch die Kohlenstoffbindung im <strong>Wald</strong> ausgeglichen – das gesamte Gebiet ist<br />
klimaneutral. Die Hohe Schrecke ist in einen län<strong>der</strong>übergreifenden Naturpark eingebunden.<br />
Zusammen mit <strong>der</strong> reichen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut, den naturnahen<br />
Laubwäl<strong>der</strong>n in Kyffhäuser, Hainleite und Hainich wird die Hohe Schrecke oft und gerne<br />
besucht. Die Vielfalt im <strong>Wald</strong> spiegelt sich in attraktiven Angeboten und lebendigen<br />
Ortschaften wi<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Bewohner stolz auf ihre Region und ihren alten <strong>Wald</strong> sind.<br />
3.1 Ziele für eine integrierte Entwicklung<br />
Der Schutz und die langfristige Sicherung naturnaher Buchenwaldökosysteme in<br />
Deutschland ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Ihre große Bedeutung wurde erst jüngst in<br />
den anlässlich <strong>der</strong> 9. Vertragsstaaten-Konferenz des Übereinkommens über die biologische<br />
Vielfalt (CBD-9) formulierten „Bonner Thesen“ herausgestellt. Bereits zuvor wurde die<br />
Notwendigkeit des Erhalts naturnaher Buchenwäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Ende 2007 verabschiedeten<br />
Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt zum Ausdruck gebracht (BfN 2008).<br />
Ungeachtet <strong>der</strong> nationalen Verpflichtungen muss die Verantwortung für den Schutz <strong>der</strong><br />
Buchenwäl<strong>der</strong> vor allem auf <strong>der</strong> Regional- und Lokalebene wahrgenommen werden. Hierzu<br />
soll das vorliegende Projekt einen herausragenden Beitrag leisten. Die Hohe Schrecke als<br />
bedeutendes Glied in <strong>der</strong> Perlenkette <strong>der</strong> hufeisenförmig um das nördliche Thüringer Becken<br />
gelegenen <strong>Wald</strong>komplexe Hainich, Hainleite und Kyffhäuser ist durch ihren Standort inmitten<br />
einer intensiven Agrarlandschaft im Thüringer Becken und im Unstruttal sowie ihre<br />
31