Nach dem Militär kommt der Wald - Stadt Wiehe
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Projektantrag IDEE.NATUR „Hohe Schrecke - Alter <strong>Wald</strong> mit Zukunft“ GEBIETSBESCHREIBUNG<br />
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Von beson<strong>der</strong>er projektrelevanter Bedeutung ist die militärische Nutzungsgeschichte <strong>der</strong><br />
Hohen Schrecke, welche bis in das Jahr 1932 zurückreicht. Damals wurde im Gebiet ein<br />
Truppenübungsplatz <strong>der</strong> deutschen Streitkräfte eingerichtet. Unmittelbar nach <strong>dem</strong><br />
2. Weltkrieg wurde dieser kurzzeitig von den amerikanischen Truppen genutzt. <strong>Nach</strong> <strong>der</strong><br />
Aufteilung Deutschlands durch die Alliierten übernahm die Rote Armee das Gelände. Auf<br />
ihren Befehl hin wurde in den Jahren 1946 bis 1948 ca. 2.000 Hektar <strong>Wald</strong>fläche auf <strong>dem</strong><br />
Plateau <strong>der</strong> Hohen Schrecke kahlgeschlagen, um einen Schieß- und Panzerübungsplatz<br />
einzurichten. Seit 1950 bis zur politischen Wende war diese Fläche von ca. 4.900 Hektar als<br />
militärisches Sperrgebiet für die Bevölkerung unzugänglich. Immer wie<strong>der</strong> fanden in dieser<br />
Zeit verschiedene militärische Umnutzungen statt, so z.B. die Einstellung des<br />
Panzerübungsbetriebes nach 1961, welche eine schrittweise Sukzession des Freigeländes<br />
einleitete. Bis 1989 war die unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Lossa“ geführte Liegenschaft vor allem<br />
für die Raketenstationierung bedeutsam. Die <strong>Wald</strong>flächen im Umfeld <strong>der</strong> Gebäude- und<br />
Offenlandbereiche wurden über Jahrzehnte gar nicht o<strong>der</strong> nur sehr zurückhaltend forstlich<br />
genutzt, was sich auch in einer sehr grobmaschigen Wegeerschließung wi<strong>der</strong>spiegelte.<br />
Zwischen Mai und August 1992 wurden die WGT-Truppen aus Lossa abgezogen und die<br />
Liegenschaft zunächst <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland übergeben.<br />
Im Rahmen des sogenannten WGT-Abkommens zwischen <strong>der</strong> Bundesregierung und den<br />
neuen Bundeslän<strong>der</strong>n wurden die in Thüringen liegenden Teile <strong>der</strong> Liegenschaft Lossa<br />
Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre in das Son<strong>der</strong>vermögen des Freistaates Thüringen übertragen. Die<br />
zum möglicherweise erweiterten Kerngebiet in Sachsen-Anhalt gehörenden Flächen<br />
verblieben im Bundeseigentum und wurden in den vergangenen Jahren teilweise privatisiert.<br />
Die im Jahr 2005 noch im Bundeseigentum befindliche Restfläche von rund 250 Hektar in<br />
Sachsen-Anhalt wird im Rahmen des Nationalen Naturerbes an die Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt übertragen.<br />
Die für den thüringischen Teil <strong>der</strong> Hohen Schrecke (= aktuelles Kerngebiet) ermittelte<br />
Eigentumssituation ist Tab. 2 sowie Abb. 8 zu entnehmen. Ein Großteil <strong>der</strong> Fläche befindet<br />
sich im Landeseigentum. Dieses ist zum überwiegenden Teil <strong>dem</strong> Ressortvermögen <strong>der</strong><br />
Thüringischen Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) zugeordnet. Die gesamte <strong>Wald</strong>fläche<br />
des Kerngebietes befindet sich in <strong>der</strong> hoheitlichen Zuständigkeit des Thüringer Forstamtes<br />
Oldisleben.<br />
Tab. 2 Eigentumsverhältnisse im Kerngebiet (bezogen auf <strong>Wald</strong>flächen) (Stand: Dezember 2008)<br />
Eigentumskategorie Fläche in ha Anteil in %<br />
Freistaat Thüringen – Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) 2.567,3 47,20<br />
Freistaat Thüringen – Thüringenforst 379,4 6,98<br />
Privat 2.010,9 36,97<br />
Körperschaften 366,3 6,73<br />
Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) 115,4 2,12<br />
<strong>Wald</strong>fläche insgesamt 5.439,3 100<br />
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