Nach dem Militär kommt der Wald - Stadt Wiehe
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Projektantrag IDEE.NATUR „Hohe Schrecke - Alter <strong>Wald</strong> mit Zukunft“ UMSETZUNG<br />
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Die Entfichtung <strong>der</strong> Bachtäler soll in den ersten Jahren <strong>der</strong> För<strong>der</strong>phase II umgesetzt und<br />
möglichst schnell abgeschlossen werden.<br />
4.1.3 Biotopersteinrichtung und Biotoplenkung<br />
a) Forstliche und waldbauliche Maßnahmen<br />
Die forstlichen und waldbaulichen Maßnahmen sollen in erster Linie <strong>dem</strong> forcierten<br />
<strong>Wald</strong>umbau, <strong>der</strong> Mischungsregulierung zugunsten <strong>der</strong> standortheimischen und pnVkonformen<br />
Baumartenzusammensetzung, <strong>der</strong> strukturellen Aufwertung und Verjüngung von<br />
Beständen sowie <strong>der</strong> Reetablierung historischer <strong>Wald</strong>nutzungsformen, insbeson<strong>der</strong>e zur<br />
Schaffung lichter (Eichen-)<strong>Wald</strong>bil<strong>der</strong> dienen. Die finanzielle Säule soll bei <strong>der</strong> Mehrzahl<br />
dieser Maßnahmen ein System von Prämien bilden, welches den privaten und öffentlichen<br />
<strong>Wald</strong>eigentümern angeboten wird, um diese im Sinne eines „Anreizprogrammes“ dazu zu<br />
motivieren, bestimmte Maßnahmen überhaupt o<strong>der</strong> aber zeitiger als ursprünglich geplant<br />
durchzuführen (z.B. Umbau von Koniferenbeständen vor <strong>der</strong>en geplanter Hiebsreife und<br />
Endnutzung). Entsprechende Min<strong>der</strong>einnahmen und Ertragsausfälle sollen durch das<br />
Prämiensystem kompensiert werden. Die Höhe <strong>der</strong> Prämien (siehe auch Kap. 9.1) wurde mit<br />
<strong>dem</strong> Forstamt Oldisleben beraten und abgestimmt. Wie bereits oben dargestellt, gehen die<br />
zu prämierenden Maßnahmen über die Ziele <strong>der</strong> bestehenden Planungen und<br />
Verpflichtungen des Naturschutzes bzw. des Forstes hinaus. Es existieren auch keine zu<br />
den Prämien alternativen För<strong>der</strong>instrumentarien des Landes o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Geldgeber.<br />
Prämierung des dauerhaften Nutzungsverzichts alter Bäume: Es ist das Ziel, mindestens fünf<br />
Bäume pro Hektar auf einer Gesamtfläche von 1.000 ha bewirtschafteten <strong>Wald</strong>es dauerhaft<br />
aus <strong>der</strong> Nutzung zu nehmen - unabhängig von <strong>der</strong> momentan ausgeprägten<br />
<strong>Wald</strong>gesellschaft. Auf Empfehlung des Forstamtes Oldisleben kalkulieren wir pro Baum mit<br />
Mindestkosten von 150 €. Mit diesem „Methusalem-Konzept“ soll die Anzahl von<br />
Biotopbäumen und die Menge von stehen<strong>dem</strong> Starktotholz – auch aus <strong>der</strong> Perspektive als<br />
künftige Totholzanwärter – dauerhaft geför<strong>der</strong>t werden. Die ausgewählten Bäume werden<br />
dauerhaft markiert, über GPS eingemessen und auf den <strong>Wald</strong>karten und in den<br />
Forstbetriebswerken (Forsteinrichtung) eingetragen.<br />
Initialpflanzungen von Erle in Bachtälern: Fichten-Reinbestände in Bachtälern sollen<br />
entnommen und aktiv Schwarzerle eingebracht werden. In Fichten-Mischbeständen, in<br />
denen die Fichte entnommen wird, soll in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Lichtstellung <strong>der</strong> Bestände<br />
nach Hieb teilweise Schwarzerle gepflanzt werden.<br />
Prämierung Fichtenwald-Umbau: Auf ca. 750 ha bildet die Fichte die dominante Baumart,<br />
obwohl sie nicht zu den potentiell natürlichen <strong>Wald</strong>gesellschaften gehört. Die<br />
Fichtenbestände sind hinsichtlich <strong>der</strong> Altersstruktur folgen<strong>der</strong>maßen gestuft:<br />
• Fichte unter 50 Jahre: 263 ha<br />
• Fichte zwischen 50 und 80 Jahre: 357 ha<br />
• Fichte über 80 Jahre: 130 ha<br />
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