UNIVERSITATIS LATVIENSIS - DSpace
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Einige interessante Algenfunde gab die Untersuchung der<br />
Höhlungen. Diese durch Erosion entstandenen Höhlungen<br />
Kalkfelsen auf Waikas sind nicht gross, nur bis einige<br />
in den<br />
dem tief<br />
und breit. Die typischen höhlungenbewohnenden Algen bede-<br />
cken hauptsächlich die Wände und die Decke der Vertiefungen.<br />
Auf dem mehr belichteten Boden wachsen nicht selten auch die<br />
oben genannten Grünalgen. Die tiefsten Ecken der meisten<br />
Höhlungen und Spalten nahmen die mehr oder weniger entwi-<br />
ckelten schön karminroten stellenweise bis 2 mm dicken filzigen<br />
Überzüge von Rhodochorton Rothii (Turt.) Naeg. ein. Seine<br />
aufrechten Fäden, die hier bis 3 mm lang werden können, sind<br />
ca. B—l4 m dick, die Zellen 2—6 mal so lang. Die eingesam-<br />
melten Raschen waren steril. Nur vereinzelt konnte man kurz-<br />
gestielte entleerte alte Tetrasporangien finden. Svede 1 i u s<br />
(1901) fand Sporangien bei Rh. Rothii auf Gotland im Juni. In<br />
dänischen Gewässern erfolgt die Sporenreife nach Kold e r u p<br />
Rosenvinge (1923—24) hauptsächlich von Januar bis Mai,<br />
die Entleerung im Juni. An der Bohuslänschen Küste fand dage-<br />
gen Kylin (1907) Rh. Rothii Anfang Juni schon rein steril, da<br />
die Fruktifikation dieser Rotalge an der schwedischen Westküste<br />
bereits im April abgeschlossen wird. Im allgemeinen<br />
eine Verspätung der Fruktifikation ein, je<br />
Osten in der Ostsee vorrücken.<br />
Die Rhodochorton - Vegetation<br />
tritt also<br />
weiter wir nach<br />
kommt auf den Waiku-<br />
Riffen vom Wasserspiegel resp. Normalwasserstand an bis i ,5 m<br />
hoch vor. Wie weit sie sich aber nach unten in die Tiefe er-<br />
streckt, bleibt dahingestellt. Mit ihr zusammen<br />
wurde in den<br />
Höhlungen und Spalten fast überall auch Hildenbrandia proto-<br />
typus Nardo angetroffen. Ebenso verschiedene Cyanophyceen,<br />
von denen sei hier nur auf Gloeocapsa crepidinum Thür., Pleuro-<br />
capsa fuliginosa Hauck, Dermocarpa violacea Crouan, Microco-<br />
leus chthonoplastes (Hofman-Bang) Thür., Microcystis- und<br />
Aphanocapsa -<br />
Arten<br />
hingewiesen. Die genannten Cyanophy-<br />
ceen, ausser Dermocarpa violacea, sind ziemlich gewöhnlich<br />
auch an offenen Felswänden in Form kleinerer Nester zwischen<br />
der Calothrix scopulorum -<br />
Kruste.<br />
In der östlichen Ostsee ist Rh. Rothii jetzt aus drei Stand-<br />
orten bekannt: Gotland, Waiku-Riffen an der Westküste der<br />
Insel Oesel und bei Tvärminne in südwestlichem Finnland, wo<br />
die Alge von Häyren 1911 entdeckt wurde. Es scheint mir<br />
möglich, dass sie noch an einigen Stellen am<br />
aufzufinden wäre.<br />
40<br />
estlandischen Glint<br />
In den meisten grösseren Felshöhlungen fiel mir gleicher-<br />
zeit auch ein niedriger sammetartiger gelbbrauner Überzug einer<br />
Phaeophycee auf, der den mehr nach aussen gelegenen<br />
Teil der