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Protokollteil 23 - Ver.di

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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />

10<br />

Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />

Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />

Die Mitarbeiter sind belastet. Die Mitarbeiter stehen massiv vor einem Kollaps. Wir<br />

haben Ausfallquoten ohne Ende. Wir haben personelle Engpässe ohne Ende.<br />

Zu der Kollegin, <strong>di</strong>e eben <strong>di</strong>e Angabe machte, sie sei drangsaliert worden: Ich kann<br />

immer nur sagen: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch hinaus. (Oh-<br />

Rufe) – Moment! Bitte nicht persönlich nehmen! Ich greife <strong>di</strong>e Kollegin nicht persönlich<br />

an, sondern ich meine damit: Wenn wir solche Aussagen von Willkür, von<br />

Drangsalieren und Ähnlichem nach außen vertreten, müssen wir uns nicht wundern,<br />

wenn <strong>di</strong>e Kollegen sich angegriffen fühlen und auch so reagieren. (<strong>Ver</strong>einzelt Beifall)<br />

Katrin Tremel, Kongressleitung<br />

Danke, Na<strong>di</strong>n. Als Nächster hat Bernd Schumann mit der Delegiertennummer 452<br />

das Wort. Es bereitet sich Anna Mark vor.<br />

Bernd Schumann, 452<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin Mitglied im Bundesfachbereichsvorstand<br />

und war mit daran beteiligt, dass <strong>di</strong>e Situation der Kolleginnen und Kollegen in den<br />

Jobcentern einigermaßen geregelt wird.<br />

Ich will kurz vorwegschicken: Ich bin Personalratsvorsitzender und habe vorher 25<br />

Jahre in einem Sozialamt gearbeitet. Diese 25 Jahre Sozialamt bedeuten eine ähnliche<br />

Situation wie <strong>di</strong>e, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Kolleginnen und Kollegen jetzt in den Jobcentern haben.<br />

Sie sind geprägt von folgendem Vorgang: Die Kolleginnen und Kollegen in <strong>di</strong>esen<br />

Bereichen können machen, was sie wollen. Sie machen es immer falsch, und<br />

zwar in dreierlei Hinsicht: Wenn sie das Bestmögliche für <strong>di</strong>e Klienten herauszuholen<br />

versuchen, wird ihnen vorgeworfen, sie schmeißen das Geld zum Fenster heraus.<br />

Machen sie alles korrekt, wird ihnen von den Klienten vorgeworfen: Ihr seid mit<br />

schuld an unserer Situation. Und machen sie beides zusammen falsch, werden sie<br />

zusätzlich noch krank. – Das ist <strong>di</strong>e Situation der Kolleginnen und Kollegen in den<br />

Jobcentern. (Leichter Beifall)<br />

Was Willkür angeht und was <strong>di</strong>e Menschen betrifft, <strong>di</strong>e unter Existenznot leiden, so<br />

kann ich sagen, was dafür verantwortlich ist: Das ist Hartz IV. (Beifall) Dieses Gesetz<br />

hat unterstellt, dass <strong>di</strong>e Kolleginnen und Kollegen, <strong>di</strong>e arbeitslos sind, zu faul zum<br />

Arbeiten sind. Man brauche ihnen nur <strong>di</strong>e Hammelbeine langzuziehen dann laufe<br />

das schon. Das ist der ideologische Intergrund von Hartz IV, und das ist <strong>di</strong>e Adresse,<br />

wohin der Protest geht. Er geht nicht an unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort.<br />

(Beifall)

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