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Protokollteil 23 - Ver.di

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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />

30<br />

Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />

Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />

Unsere Meinung ist: Wir wollen <strong>di</strong>e existenzsichernde Arbeit. Deswegen treten wir<br />

für existenzsichernde Arbeitsplätze ein, aber nicht für Pauschalen und nicht für be<strong>di</strong>ngungsloses<br />

Grundeinkommen. (Leichter Beifall)<br />

Katrin Tremel, Kongressleitung<br />

Herzlichen Dank. Es spricht jetzt Christel Christofsky mit der Delegiertennummer<br />

907. Es kann sich Karin Richter-Pietsch bereitmachen.<br />

Christel Christofsky, 907<br />

Visionen, Kolleginnen und Kollegen – Visionen sind gut und richtig und wichtig, weil<br />

sie uns ein Ziel vorgeben, auf das wir zustreben können, das wir erreichen wollen,<br />

und – jetzt werde ich ein bisschen blumig – weil sie das Feuer in uns zum Brennen<br />

bringen können, das wir brauchen, um ausdauernd und erfolgreich kämpfen zu<br />

können.<br />

Vor Illusionen, Kolleginnen und Kollegen, sollten wir uns aller<strong>di</strong>ngs hüten, weil sie<br />

Energie verschwenden und dann doch nur in Enttäuschung enden.<br />

Wozu gehört nun das be<strong>di</strong>ngungslose Grundeinkommen, kurz BGE genannt? Alle<br />

Vorschläge – ob aus dem Arbeitgeberlager, aus der Politik oder von den Arbeitslosenverbänden<br />

– laufen auf ein Kombilohnmodell hinaus, also auf eine Kombination<br />

von Lohn und staatlichem Lohnzuschuss. Im herrschenden Kapitalismus würde<br />

ein BGE vielleicht <strong>di</strong>e Höhe von Hartz IV erreichen, bei viel Optimismus vielleicht etwas<br />

darüber liegen. Jedenfalls könnte davon kein würdevolles Leben gestaltet werden.<br />

Also wäre der Drang der Menschen, durch Arbeitslohn das Leben zu verbessern,<br />

genauso groß wie heute.<br />

Was aber hätten wir von den Unternehmern zu erwarten? Ihre Argumentation wäre<br />

doch: Die Grundbedürfnisse sind mit dem BGE gedeckt; also können <strong>di</strong>e Löhne halbiert<br />

oder noch weiter gesenkt werden. Die Spirale nach unten ginge wieder los und<br />

würde unter Umständen bei 1-Euro-Jobs enden.<br />

Aber noch brisanter ist <strong>di</strong>e Frage, wie denn so ein BGE finanziert werden könnte.<br />

Professor Straubhaar will alle Einkommen oberhalb des BGE einheitlich mit 25 Prozent<br />

besteuern, sowohl <strong>di</strong>e Löhne als auch <strong>di</strong>e Unternehmer- und Managereinkünfte.<br />

Damit wäre <strong>di</strong>e Steuerprogression abgeschafft. Andere wollen 50 Prozent aller<br />

Nettoeinkünfte zur Finanzierung heranziehen.<br />

Die Vorschläge von Werner von DM gehen dahin, alle <strong>di</strong>rekten Steuern abzuschaffen,<br />

auch <strong>di</strong>e Unternehmenssteuern, und alles über eine Konsumsteuer, das heißt,

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