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Protokollteil 23 - Ver.di

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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />

14<br />

Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />

Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />

Ich sage es mal überspitzt: Ich komme aus dem Fachbereich 10. Ich stelle mir vor, es<br />

gäbe jetzt einen Antrag, aufgrund der Privatisierung der Post sind <strong>di</strong>e Dienstleistungen<br />

im Postgewerbe gesunken. Da fühle ich mich dann als Briefträger auf den<br />

Schlips getreten und sage: Das kann so nicht <strong>di</strong>skutiert werden. So empfinde ich gerade<br />

<strong>di</strong>e Diskussion. Ich denke, es geht hier doch um politische Be<strong>di</strong>ngungen, <strong>di</strong>e der<br />

Gesetzgeber vorgegeben hat. Bei wirklich aller Wertschätzung, <strong>di</strong>e wir für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

in den Arbeitsagenturen haben, <strong>di</strong>e sind doch nicht schuld an den Be<strong>di</strong>ngungen,<br />

(Beifall) und das können wir hier doch nicht so <strong>di</strong>skutieren. Es geht um<br />

<strong>di</strong>e politischen Be<strong>di</strong>ngungen, <strong>di</strong>e ihnen aufoktroyiert sind und an <strong>di</strong>e sie sich halten<br />

müssen. Ich denke, das ist der Kern der Sache, nichts anderes.<br />

Ich hätte gerne von der Fachbereichsleiterin gehört: Es gibt heute einen Beschluss im<br />

<strong>Ver</strong>waltungsrat über eine Neustrukturierung der Geschäftsstellen. Soweit ich gehört<br />

habe, sind da sehr viele Arbeitsplätze betroffen. Mich würde in <strong>di</strong>esem Zusammenhang<br />

interessieren, zu hören, wie weit da <strong>di</strong>e Beschäftigten betroffen sind, was sich<br />

daraus ergibt. Sind sie unter Umständen dann selbst Opfer <strong>di</strong>eser Politik? – Okay,<br />

danke. (Beifall)<br />

Katrin Tremel, Kongressleitung<br />

Herzlichen Dank. – Es spricht jetzt Karin Richter-Pietsch mit der Delegiertennummer<br />

997. Weitere Wortmeldungen liegen aktuell nicht vor.<br />

Karin Richter-Pietsch, 997<br />

Kolleginnen und Kollegen, ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Die<br />

Gesetzgebung mit der Agenda 2010 ist eingeleitet worden mit der Abschaffung des<br />

Bundessozialhilfegesetzes, mit der Streichung der Arbeitslosenhilfe. Damit ist ein sozialer<br />

Einschnitt in <strong>di</strong>eser Republik passiert, der ganz weitreichende und nachhaltige<br />

negative Änderungen mit sich bringt.<br />

Eine davon ist das SGB II. Die Auswirkungen <strong>di</strong>eses SGB II, glaubt mir, kann niemand<br />

besser beurteilen als <strong>di</strong>e Beschäftigten in den Jobcentern. Wir wissen, was wir tun.<br />

Wir beklagen, wir fordern ein, wir <strong>di</strong>skutieren hier in ver.<strong>di</strong> seit Jahren, dass wir einem<br />

Controlling unterliegen, was uns 40 bis 50 Prozent unserer Beratungstätigkeit<br />

nimmt. Wir klagen seit Jahren ein: Wir arbeiten mit einem System der Auszahlung,<br />

das bis heute nicht funktioniert, und wir bekommen in 2012 ein neues System zur<br />

Auszahlung, Allegro genannt, mit einem Milliardenaufwand hergestellt, das auch<br />

nicht funktionieren wird. All <strong>di</strong>ese Dinge existieren. Wir haben sie angemahnt. Wir<br />

haben gesagt: Es kann nicht sein, dass wir stän<strong>di</strong>g befristete Beschäftigte bekommen,<br />

<strong>di</strong>e wir mühsam einarbeiten, damit sie nach zwei Jahren in <strong>di</strong>e Arbeitslosigkeit

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