Protokollteil 23 - Ver.di
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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />
26<br />
Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />
Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />
Sie sparen aber noch auf eine zweite Art und Weise. Die Entsorgung <strong>di</strong>eser Artikel<br />
kostet, nachdem das meistens private Bereiche sind, <strong>di</strong>e das abholen, und so weiter,<br />
sehr viel Geld. Auch da sparen sie, weil sie ja den sozialen Touch haben und das<br />
Ganze entsprechend mit abgeben können.<br />
Wie gesagt, ich möchte nicht <strong>di</strong>e Tafeln auf einmal einstampfen, aber so, wie es<br />
meine Vorrednerin gesagt hat, müssen wir schauen, dass wir in der reichen Bundesrepublik<br />
davon wegkommen, dass hier sozusagen <strong>di</strong>e Armen damit gespeist werden.<br />
Ich habe Beispiele erlebt, Krabbensalat – ob das jetzt toll ist oder nicht – für Erwerbslose<br />
oder für arme Leute. Das kann nicht sein. Das kann nicht in unserer Republik<br />
sein.<br />
Deswegen bin ich gegen das System der Tafel und dagegen, damit <strong>di</strong>e Discounter<br />
noch <strong>di</strong>cker werden zu lassen. Nicht umsonst ver<strong>di</strong>enen Lidl und Co, ich will jetzt mit<br />
den Namen keine Werbung machen, noch an dem Ganzen. Das kotzt mich an. Das<br />
zu dem Thema. – Ich danke Euch. (Beifall)<br />
Katrin Tremel, Kongressleitung<br />
Danke, Hans-Peter. Es folgt Alexandra Willer mit der Delegiertennummer 637.<br />
Alexandra Willer, 637<br />
Das macht Spaß. Ich warte immer noch auf <strong>di</strong>e, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Tafel vertei<strong>di</strong>gen. Aber umso<br />
besser. Jetzt habe ich noch mal drei Minuten. Ich brauche sie nicht ganz, keine Sorge.<br />
Der Abbau von sozialpolitischen Elementen in <strong>di</strong>esem verfallenden Sozialsystem wird<br />
zementiert, indem in den Warenkorb der Regelsätze inzwischen fest eingerechnet<br />
wird, dass <strong>di</strong>ese Tafeln als milde Gabe, als Armenspeisung <strong>di</strong>ese Lebensmittel an <strong>di</strong>e<br />
Menschen ausgeben. Es ist ja inzwischen nicht nur so, dass <strong>di</strong>e sie zusätzlich abholen,<br />
sondern dass es ganze Teile von Hartz IV-Empfängerinnen und –Empfängern<br />
gibt, <strong>di</strong>e darauf angewiesen sind, um überhaupt zu überleben. Wenn <strong>di</strong>ese Tafel-<br />
Lebensmittel nicht kämen, wäre das alles viel, viel schwieriger oder fast unmöglich.<br />
Mildtätige Gaben, <strong>di</strong>e per Zufall abfallen, das kann doch nicht unsere Vorstellung<br />
von einem Sozialsystem sein. (Beifall) Deswegen war ich besonders entsetzt, <strong>di</strong>esen<br />
Stand da draußen zu sehen und außerdem noch so viel Unverständnis dafür zu ernten,<br />
dass der meiner Meinung nach abgebaut gehört.<br />
Einen letzten Satz, dann habe ich auch noch 1,53 Minuten, <strong>di</strong>e ich nicht ausnutze.<br />
Der Bundesvorsitzende der Tafel, Gerd Häuser, hat selber gesagt, dem kann ich mich