Protokollteil 23 - Ver.di
Protokollteil 23 - Ver.di
Protokollteil 23 - Ver.di
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />
Zunächst hat <strong>di</strong>e Antragskommission das Wort.<br />
28<br />
Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />
Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />
Sprecherin der Antragskommission<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir kommen jetzt zu einer Reihe von Anträgen, <strong>di</strong>e<br />
sich mit verschiedenen Modellen einer sozialen Grundsicherung befassen.<br />
Den Antrag B 104 haben wir Euch zur Annahme empfohlen. Er formuliert ausführlich<br />
aus, was wir auf dem letzten Kongress bereits grundsätzlich als Position in <strong>di</strong>esem<br />
Bereich beschlossen haben. Eine Existenzsicherung, <strong>di</strong>e fußt auf erstens dem<br />
Mindestlohn, zweitens starken Sozialversicherungen, drittens einer leistungsfähigen<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge und viertens einer staatlichen sozialen Mindestsicherung,<br />
zu der wir eben auch schon Maßstäbe formuliert haben.<br />
Der Antrag formuliert außerdem auch, welche Modelle wir ablehnen, nämlich Modelle,<br />
<strong>di</strong>e durch eine Pauschalierung dazu führen, dass für bestimmte Personen <strong>di</strong>e<br />
Bedarfe nicht gedeckt werden, sondern <strong>di</strong>e Mindestsicherung bedarfsorientiert ist.<br />
Zum Zweiten lehnt der Antrag ab jegliche Modelle eines Kombilohns, der <strong>di</strong>e Mindestsicherung<br />
in der Substanz verschlechtern und <strong>di</strong>e Arbeitgeber aus ihrer <strong>Ver</strong>antwortung<br />
entlassen würde, existenzsichernde Löhne zu zahlen. Hierunter formuliert<br />
der Antrag auch eine Ablehnung des Modells „Be<strong>di</strong>ngungsloses Grundeinkommen“.<br />
Es liegen zwei Änderungsanträge zu <strong>di</strong>esem Antrag vor. Der Änderungsantrag<br />
B 104-1 von der Jugend kritisiert, dass in <strong>di</strong>esem Antrag ein Denkverbot formuliert<br />
wird. Wir halten <strong>di</strong>ese Kritik für korrekt und würden <strong>di</strong>esen Änderungsantrag übernehmen.<br />
An der genannten Stelle wird formuliert, dass wir kein Geld und auch keinerlei Zeit<br />
verwenden, um <strong>di</strong>e abgelehnten Modelle zu <strong>di</strong>skutieren. Die Formulierung ist in der<br />
Tat nicht sinnvoll, denn es muss immer möglich sein, unsere Beschlusslagen auch<br />
weiter zu <strong>di</strong>skutieren. Deswegen empfehlen wir Euch <strong>di</strong>e Annahme des B 104-1. Mit<br />
einer Änderung. Wir haben da präzisiert, dass wirklich <strong>di</strong>eser eine Satz, in dem <strong>di</strong>e<br />
Denkverbote formuliert werden, aus dem Antrag gestrichen wird. In <strong>di</strong>eser Weise ist<br />
der Änderungsantrag von uns präzisiert worden. Es ist eine Annahme mit Änderungen<br />
des Änderungsantrags.<br />
Es gibt einen zweiten Änderungsantrag zu <strong>di</strong>esem Antrag, den B 104-2. Dieser Antrag<br />
wäre ein starker inhaltlicher Eingriff in den Antrag. Er will an allen Stellen, wo<br />
das be<strong>di</strong>ngungslose Grundeinkommen benannt und abgelehnt wird, <strong>di</strong>eses aus dem<br />
Antrag streichen. Aus unserer Sicht würde <strong>di</strong>es <strong>di</strong>e Grundlinie des Antrags verändern.<br />
Außerdem würde <strong>di</strong>es auch der Beschlusslage des letzten Bundeskongresses