Protokollteil 23 - Ver.di
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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />
8<br />
Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />
Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />
Ute Walther, 497<br />
Ich würde gern noch einen Satz sagen. Ich bin <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>treterin der Erwerbslosen. Ich<br />
war sehr, sehr lange erwerbslos, weil sich meine Kün<strong>di</strong>gungsschutzklage über Jahre<br />
hingezogen hat. Mir ist von den Kollegen aus den Jobcentern – ich spreche jetzt mal<br />
als Betroffene – stän<strong>di</strong>g Willkür und Drangsalierung begegnet. Entschul<strong>di</strong>gung. Sie<br />
haben sich nämlich wirklich, sagen wir mal, danebenbenommen, als es darum ging,<br />
mich zu irgendetwas zu zwingen.<br />
Katrin Tremel, Kongressleitung<br />
Vielen Dank, Ute. Als Nächster hat das Wort Frank Kirstan mit der Delegiertennummer<br />
121.<br />
Frank Kirstan, 121<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch bei <strong>di</strong>esem Antrag steht – vielleicht habe ich<br />
einen Hinweis der Antragskommission versäumt – als letzter Absatz erneut statt Diskriminierung<br />
Drangsalierung, und so weiter. Auch hier müsste sicherlich so eine<br />
Formulierung herausgenommen werden.<br />
Jetzt, mit <strong>Ver</strong>laub, bin ich arg erregt. Liebe Leute, wir führen hier Diskussionen über<br />
<strong>di</strong>e Kolleginnen und Kollegen der Bundeswehr, wir führen hier Diskussionen über <strong>di</strong>e<br />
Kolleginnen und Kollegen der Zeitarbeitsbranche und <strong>di</strong>e Kolleginnen und Kollegen<br />
der Jobcenter, <strong>di</strong>e seit Jahren unter äußerst schwierigen Be<strong>di</strong>ngungen beschäftigt<br />
werden, <strong>di</strong>e eine schlechte Qualifizierung erhalten, <strong>di</strong>e häufig nur befristete Arbeitsverträge<br />
erhalten. (Beifall) Die werden hier massiv angemistet.<br />
Liebe Leute, so geht das nicht! Ich bin Personalrat in der Agentur für Arbeit Berlin-<br />
Süd. Von unseren 180 Mitgliedern sind weit über 100 in den Jobcentern. Wenn ich<br />
denen erläutere, wie hier argumentiert wird, werden <strong>di</strong>e mich als <strong>Ver</strong>treter zerlegen.<br />
Ich bitte hier um Besonnenheit.<br />
Was wir brauchen, ist eine Forderung der ver.<strong>di</strong>, dass <strong>di</strong>e Qualifizierungsmaßnahmen<br />
für <strong>di</strong>e Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern verbessert werden. Was wir haben,<br />
sind ja überwiegend le<strong>di</strong>glich nur kurze Maßnahmen, Schnellbesohlung. Daraus<br />
ergeben sich natürlich große Probleme.<br />
Wie in allen Lebensbereichen gibt es sicherlich auch hier ein schwarzes Schaf und<br />
dort eines. Aber hier pauschal so eine Beschäftigtengruppe abzustrafen, das können<br />
wir uns nicht leisten. (Bravo-Rufe -Beifall)