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Protokollteil 23 - Ver.di

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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />

34<br />

Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />

Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />

das be<strong>di</strong>ngungslose Grundeinkommen geführt haben. Das haben nicht nur <strong>di</strong>e Erwerbslosen<br />

geführt, wir haben das in der Gesamtorganisation auch geführt.<br />

Es geht darum, <strong>di</strong>e beste Lösung zu finden für eine Mindestsicherung. An der Stelle<br />

haben sich <strong>di</strong>e Bundeserwerbslosen und wir uns hier positioniert. Ich habe dem<br />

„Neuen Deutschland“ – Du hast es angesprochen – vor zwei Tagen ein Interview<br />

gegeben. Eigentlich habe ich nur gesagt, sie sollen mal <strong>di</strong>e Antragsberatung abwarten.<br />

Ich habe aber auch gesagt: Die Diskussion gibt es in ver.<strong>di</strong>. Die wird es doch<br />

auch nach der heutigen Antragsberatung geben, mal ganz unabhängig davon, wie<br />

wir abstimmen.<br />

Aber ich will auch sagen: In den letzten vier Jahren haben mich <strong>di</strong>e Befürworter des<br />

be<strong>di</strong>ngungslosen Grundeinkommens nicht überzeugt. Kolleginnen und Kollegen, wir<br />

haben hier in den letzten Tagen viel über <strong>di</strong>e Wirtschafts- und Finanzkrise nicht nur<br />

in Deutschland, sondern auch in Europa gesprochen. Wir haben uns dazu positioniert,<br />

dass Einkommensstarke, dass <strong>Ver</strong>mögende, dass Reiche und Superreiche sich<br />

doch auch gefälligst stärker an der Finanzierung des Sozialstaats beteiligen müssen.<br />

Das be<strong>di</strong>ngungslose Grundeinkommen – da kann man reden, wie man will, da kann<br />

man auch <strong>di</strong>skutieren, wie man will – ist eine Pauschalierung, <strong>di</strong>e über alle<br />

hinweggeschüttet wird, und zwar egal, ob arm oder ob reich. Kolleginnen und Kollegen,<br />

ich sage das ganz ehrlich: Ich finde es ungerecht, wenn ein Millionär, wenn<br />

ein Einkommensstarker, der es nicht nötig hat, jeden Monat pauschal ein Grundeinkommen<br />

bekommt, genauso wie der, der es bitter nötig hat und für den es zu wenig<br />

ist, Kolleginnen und Kollegen. (Beifall) Das leuchtet mir überhaupt nicht ein.<br />

Wir haben wirklich auch mit gegenseitigem Respekt um <strong>di</strong>e bessere Lösung gerungen.<br />

Pauschalierung berücksichtigt keine spezifischen Bedarfslagen und Bedürfnisse.<br />

Aber soziale Mindestsicherung muss Unterschiedlichkeiten in den Blick nehmen, geografische<br />

Unterschiede, bei den Wohnkosten, spezifische Bedarfe für Kinder unterschiedlichen<br />

Alters, unterschiedliche Lebenslagen. Das ist ein völlig entgegengesetztes<br />

System zu dem des be<strong>di</strong>ngungslosen Grundeinkommens. Beides geht nicht, Kolleginnen<br />

und Kollegen. Deshalb bitte ich Euch, <strong>di</strong>eses Modell der <strong>di</strong>fferenzierten,<br />

bedarfsgerechten existenzsichernden Mindestsicherung als unser Modell zu verabschieden.<br />

Ich bitte Euch herzlich, dem Votum der Antragskommission zu folgen. –<br />

Herzlichen Dank. (Beifall)<br />

Katrin Tremel, Kongressleitung<br />

Danke, Elke. – Jetzt hat das Wort Franziska Oppermann mit der Delegiertennummer<br />

197.

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