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Protokollteil 23 - Ver.di

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ver.<strong>di</strong> Bundeskongress 2011<br />

24<br />

Freitag, <strong>23</strong>. September 2011<br />

Tagesprotokoll – <strong>Protokollteil</strong> <strong>23</strong> – Freitag, <strong>23</strong>.09.2011, 16.28-19.16 Uhr<br />

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag B 095. Hier empfiehlt <strong>di</strong>e Antragskommission<br />

Annahme mit Änderungen inklusive der Änderungen, <strong>di</strong>e wir gerade<br />

mit der Annahme des Antrags B 095-1 beschlossen haben. Wer <strong>di</strong>eser Empfehlung<br />

so folgen möchte, den bitte ich um das Zeichen mit der Stimmkarte. – Gegenstimmen?<br />

– Keine Gegenstimmen. Stimmenthaltungen? – <strong>Ver</strong>einzelte Stimmenthaltungen.<br />

Herzlichen Dank. Dann ist auch <strong>di</strong>eser Empfehlung so gefolgt.<br />

Wir kommen zum Antrag B 102.<br />

Dazu liegen uns zwei Wortmeldungen vor. Beginnen kann Alexandra Willer mit der<br />

Delegiertennummer 637.<br />

Alexandra Willer, 637<br />

Ich hatte eigentlich erwartet, dass eine Frau nach mir reden wird, weil <strong>di</strong>e „Süddeutsche<br />

Zeitung“ das am Mittwoch angekün<strong>di</strong>gt hatte. In dem Antrag, zu dem ich<br />

Montagabend schon gesprochen habe, geht es um <strong>di</strong>e Tafeln. Der Werbestand der<br />

Tafel ist inzwischen verschwunden. Die „Süddeutsche Zeitung“ hat aber am Mittwoch<br />

angekün<strong>di</strong>gt, dass sich bereits eine Gegenmacht formiert, dass nämlich Delegierte<br />

aus dem Lebensmittelhandel sich vorgenommen haben, darüber zu berichten,<br />

wie viel Essbares in deutschen Supermärkten weggeworfen würde, gäbe es <strong>di</strong>e Tafeln<br />

nicht.<br />

Das erste Mal bin ich stutzig geworden, als es um <strong>di</strong>e Tafeln ging, als ich gemerkt<br />

habe, wer Schirmherrschaften für <strong>di</strong>e Tafeln übernimmt. Es sind <strong>di</strong>eselben, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e<br />

Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger im Parlament beschließen, <strong>di</strong>e gleichzeitig<br />

auch <strong>di</strong>e Schirmherrschaft übernehmen und <strong>di</strong>e Tafeln bejubeln. Das ist zum Beispiel<br />

momentan Frau von der Leyen.<br />

Das nächste Mal bin ich stutzig geworden, als ich den Wagen einer Tafel mit einem<br />

Werbelogo von Mercedes durch <strong>di</strong>e Gegend fahren sah. Da habe ich mich das<br />

nächste Mal gewundert, und als ich dann gehört habe, dass 70 Prozent der Helferinnen<br />

tatsächlich Helferinnen sind – sprich: Frauen, <strong>di</strong>e ehrenamtlich arbeiten –, habe<br />

ich gedacht: Irgendwas stimmt da nicht. Wenn Ihr den Antrag lest, werdet Ihr<br />

feststellen, dass es auch um <strong>di</strong>e Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen bei der Tafel, um <strong>di</strong>e tariflosen<br />

Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen bei der Tafel geht.<br />

Diese moralische Empörung, <strong>di</strong>e nach meinem Redebeitrag am Montag aufkam, hat<br />

mich ein bisschen verwundert, andererseits aber auch nicht, zumal am Mittwoch<br />

auch in der „Jungen Welt“, <strong>di</strong>e ebenfalls unten ausliegt, geschrieben stand, dass<br />

jedes Geschäft pro Tag durchschnittlich 25 Kilo Nahrungsmittel in den Abfall<br />

schmeißt. Dabei sind <strong>di</strong>e Lebensmittel, <strong>di</strong>e an <strong>di</strong>e Tafeln und an andere karitative

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