DIE SCHWEIZERISCHE MIGRATIONSPOLITIK IM KONTEXT ... - Fiala
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verbunden. Die Traditionalisten anerkennen zwar durchaus, dass sich das<br />
Bedrohungsbild seit 1989 stark verändert hat. Eine Anpassung des<br />
aussen- und sicherheitspolitischen Instrumentariums lehnen sie aber ab.<br />
Rechtskonservative Kreise in der Schweiz suggerieren deshalb nach wie<br />
vor, dass eine Rückkehr zur integralen Neutralität der Nachkriegszeit die<br />
nationale Sicherheit erhöhen würde. So sprechen sie sich gegen<br />
sicherheitspolitische Kooperation aus, gegen militärische Auslandeinsätze,<br />
einen EU-Beitritt und eine Einmischung in Konflikte mit nichtstaatlichen<br />
Akteuren, da alle diese Massnahmen in ihren Augen die Neutralität der<br />
Schweiz gefährden. Entgegen einem breiten internationalen Konsens,<br />
wonach die heute dominierenden Risiken und Krisen nur im Verbund zu<br />
bewältigen sind, sehen sie im nationalen Alleingang die beste<br />
Überlebensstrategie. Dennoch erachtet gemäss Studien nur eine<br />
Minderheit der Bevölkerung eine autonome Sicherheitsbewältigung als<br />
machbar.<br />
Die Vorsteherin des EDA, Bundesrätin Micheline Calmy Rey hat auf die<br />
Traditionalisten mit dem Gegenkonzept der“ aktiven Neutralität“ reagiert.<br />
Sie verwendet die Neutralität zur Legitimierung einer aktiven Aussenpolitik<br />
mit der Begründung, dass gerade weil die Schweiz neutral sei,<br />
Friedensförderung und aktives Verteidigen von Menschenrechten und das<br />
Verteidigen des Völkerrechts der Solidaritätsmaxime entspreche und das<br />
„Abseitsstehen“ der Schweiz kompensiere. Die Differenzen der ideellen<br />
Überzeugungen spiegeln sich ganz konkret auch im Prozess rund um den<br />
SiPol-Bericht 2010. Bundesrat Ueli Maurer (Vorsteher des VBS) und das<br />
EDA schienen über gewisse Strecken regelrecht gelähmt ob der<br />
Differenzen. Anstatt sich in einen fruchtlosen Deutungsstreit um die<br />
„wahre Neutralität“ zu verstricken, sollten die politischen<br />
Entscheidungsträger die dem Streit zugrunde liegenden grundsätzlichen<br />
Differenzen bezüglich der Ausrichtung der Aussen- und Sicherheitspolitik<br />
diskutieren und eine klare und kohärente sicherheitspolitische Strategie<br />
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