DIE SCHWEIZERISCHE MIGRATIONSPOLITIK IM KONTEXT ... - Fiala
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(2.3.1.2.), Spanien (2.3.1.3.) und Italien (2.3.1.4.) und verglich die Politiken<br />
der genannten Länder (2.3.1.5.).<br />
2. 1. Der globale Rahmen der Migration<br />
Generische Überlegungen zwingen, zuerst das Phänomen der weltweiten<br />
Migration global abzuhandeln: Die Migration trat zu allen Zeiten der<br />
Menschheitsgeschichte in Erscheinung, lokal, regional und<br />
interkontinental. Das hat sich auch im 20. Jahrhundert nicht geändert und<br />
wird im 21. Jahrhundert noch verstärkt durch Tendenzen der<br />
Globalisierung, wirtschaftliche Zwänge und Flucht vor totalitären Staaten,<br />
aufgrund von wirtschaftlichen Krisen, Kriegen oder auch<br />
Naturkatastrophen weiter anhalten, ja zunehmen. Insbesondere die<br />
„freiwillige Migration“ bedingt durch die Attraktivität einer wachsenden<br />
Wirtschaft der Industrieländer und Dienstleistungsgesellschaften wird<br />
weiterhin zunehmen.<br />
Nach dem Ende des Kalten Krieges eröffnete sich der Migration aufgrund<br />
der Globalisierung eine neue Dimension. Der weltweite<br />
Informationsaustausch, die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung und<br />
die Liberalisierung im Warenhandel öffnen immer mehr den Blick auf die<br />
Märkte sowie auf Attraktivität der Industrieländer. Die gleichzeitige<br />
Marginalisierung und Verarmung weiter Gebiete, insbesondere in Afrika,<br />
Asien und Lateinamerika begründen Krisen, welche „unfreiwillige<br />
Migrationsbewegungen“ verstärken. Die Kettenreaktion der globalen<br />
Finanzkrise, z.B. die potenzielle Kürzung der Entwicklungshilfegelder und<br />
Reduktion des globalen Handels, werden einen massgeblichen Einfluss<br />
auf die globale Migration haben. Weltweit gibt es zurzeit über 200<br />
Millionen internationale Migranten, davon gelten 20 bis 30 Millionen als<br />
„irregulär“. Die Anzahl Flüchtlinge beträgt rund 16 Millionen. Dazu<br />
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