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DIE SCHWEIZERISCHE MIGRATIONSPOLITIK IM KONTEXT ... - Fiala

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Fazit und Gewichtung<br />

Grenzkontrollpolitik muss als Teil einer langfristigen Strategie im<br />

Zusammenhang mit anderen Massnahmen zur Bekämpfung der<br />

irregulären Migration verstanden werden. Die EU-Staaten, aber auch die<br />

Schweiz haben aufgrund ihrer Erfahrungen eingesehen, dass allein mit<br />

strengen Grenzkontrollen die irreguläre Migration nicht gebremst werden<br />

kann. Im Umgang mit irregulärer Migration muss sich das Augenmerk<br />

sowohl auf soziale und wirtschaftliche Defizite als auch auf Mängel in der<br />

Regierungspraxis und bei der Gewährleistung von Menschenrechten<br />

richten, die Ursachen dafür sind, dass Menschen ihre Heimatländer<br />

verlassen.<br />

Die Strategie zur Eindämmung irregulärer Migration muss auf<br />

zwischenstaatlichem Dialog und auf Kooperation beruhen. Staaten sollten<br />

die Situation der Migranten mit irregulärem Status durch Rückkehr oder<br />

bei Härtefällen durch Legalisierung lösen. Generalamnestien wie vor<br />

einigen Jahren in Italien oder Spanien lösen das Problem nicht, im<br />

Gegenteil, die irreguläre Migration wird durch die mit einer Amnestie<br />

verbundene Sogwirkung nur noch gefördert. Amnestien sind auch zutiefst<br />

ungerecht, denn sie benachteiligen jene, die nach irregulärem Aufenthalt<br />

das Land vorschriftsgemäss verlassen.<br />

Jede Rückkehr sollte aber so durchgeführt werden, dass sie sicher und<br />

menschenwürdig verläuft und die grundlegenden Menschenrechte<br />

lückenlos berücksichtigt werden. Die betroffenen Migranten tragen<br />

ebenfalls Verantwortung für ihre Rückkehr und sind verpflichtet, mit den<br />

Behörden zusammenzuarbeiten, wenn sie aus legitimen Gründen dazu<br />

aufgefordert werden, das Land zu verlassen. Es ist zudem allgemein<br />

anerkannter Grundsatz, dass Staaten die Verpflichtung haben, ihre<br />

eigenen Staatsangehörigen wieder in ihr Territorium aufzunehmen. In der<br />

Praxis gestaltet sich dieser Grundsatz allerdings oft schwierig und<br />

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