DIE SCHWEIZERISCHE MIGRATIONSPOLITIK IM KONTEXT ... - Fiala
DIE SCHWEIZERISCHE MIGRATIONSPOLITIK IM KONTEXT ... - Fiala
DIE SCHWEIZERISCHE MIGRATIONSPOLITIK IM KONTEXT ... - Fiala
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
lieferten in ihre Herkunftsländer rund 12% des BIP’s (Beispiel Ecuador).<br />
Viele Migranten stammten auch aus den Maghreb-Staaten; insgesamt<br />
wanderten über 2 Millionen Muslime ein, und interreligiöse Probleme<br />
begannen relativ rasch ein Gesicht zu bekommen. Vor allem im Süden<br />
nahmen Konflikte rasant zu. Der Crash in der Region von Salt, wo 43 %<br />
der Bewohner heute muslimischen Hintergrunds sind, dokumentiert die<br />
Situation der eigentlicher Ghettos, die aber auch in Grossstädten wie<br />
Barcelona und Madrid Realität sind. Die Ghettobildung und die damit<br />
einhergehende Kriminalität zählen zu den eigentlichen grossen<br />
Herausforderungen der spanischen Migration seit 1995. Auch illegale<br />
Einwanderer stellen in Spanien eine sehr grosse Herausforderung dar.<br />
Ganz offensichtlich gelang es zudem wenig bis gar nicht, Integration<br />
zufriedenstellend zu verwirklichen.<br />
Die Amtszeit von José Louis Zapatero (PSOE) ist geprägt von einer<br />
starken Polarisierung der spanischen Innenpolitik durch<br />
Auseinandersetzungen mit der grössten Oppositionspartei PP und einigen<br />
gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere der katholischen Kirche. Die<br />
Linke Spaniens hat als Folge der Terroranschläge der Islamischen<br />
Kampfgruppe Marokkos, Al-Quaida und als Lösungsansatz im Kampf<br />
gegen islamistischen Terror im Migrationsbereich eine Politik der „offenen<br />
Türen“ propagiert und umgesetzt. Insbesondere wurden rund 700‘000<br />
irreguläre Migranten regularisiert. Ganz offensichtlich glaubte man daran,<br />
mit einer entgegenkommenden, migrationsfreundlichen Politik die<br />
Gefahren weiterer Terrorakte und muslimischer Unruhen in Spanien<br />
selber entgegen treten zu können.<br />
Erst seit der Wirtschaftskrise, ab 2006, wurde die Politik geändert und im<br />
Bezug auf Ausländer- und Asylrecht verschärft verfahren, nachdem man<br />
festgestellt hatte, dass die Gefängnisse Spaniens mit kriminellen<br />
Migranten überfüllt waren. Die grösste Gruppe unter den in Spanien<br />
lebenden Ausländern sind die Marokkaner mit etwa 600‘000, gefolgt von<br />
83